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Cosplay und Manga-Kultur

Fantasy-Wesen weisen auf dem Karlsruher Kronenplatz den Weg aus dem Alltag

Ein großes Aufgebot an fantasievollen Kreaturen traf sich zur Convention in der östlichen Karlsruher Innenstadt und zog bewundernde Blicke auf sich.

Vier Cosplayerinnen stehen nebeneinander auf dem Karlsruher Kronenplatz.
Flucht aus dem Alltag – ob als Pilz-Elfe aus dem Wald oder Figur aus dem Fantasy-Rollenspiel „Genshin Impact“. Viele sind bei dem Event in der östlichen Innenstadt kostümiert. Foto: Volker Knopf

Fast ein wenig in einem Paralleluniversum wähnte sich mancher, der am Samstag das Areal rund um das Karlsruher Jubez im Osten der Innenstadt querte. Wohin man auch schaute: Elbengleiche Wesen, Fantasy-Kreaturen mit Kronen aus Hörnern oder mit überdimensionierten Waffen.

Gleich mehrfach war Batman-Gegenspieler „Joker“ mit von der Partie. Spacige Kostüme, farbige Kontaktlinsen und bunte Perücken gehörten fast schon zum guten Ton. Bei der Manga-Fantasy-Cosplay-Convention vor und im Jubez waren die Handys zum Fotomachen schnell gezückt. 

Verkörperungen aus Manga und Anime

Beim Cosplay stellt der Teilnehmer eine Figur aus einem Manga, Anime, Film oder Videospiel durch ein Kostüm und sein Verhalten möglichst originalgetreu dar. Oft sind die Kostüme selbst geschneidert und die Fans der aus Japan kommenden Jugendkultur sind überaus kreativ.

So stellt Mary die Figur Ningguang, eine Kokomi Bunny Version aus dem Online-Spiel „Genshin Impact“ dar. Die Gastronomie-Fachfrau geht voll in ihrer Rolle auf. „Man kann hier den Alltag und die Realität völlig ausblenden“, sagt die junge Frau mit den Bunny-Ohren und dem an das Rokoko erinnernden Kostüm.

Auch selbst erfundene Charaktere treffen sich in Karlsruhe

Lakisha alias Nilou aus demselben Online-Rollenspiel ist mit roter Perücke, türkisblauen Kontaktlinsen und Hörnern auf dem „Kazkon 2023“ unterwegs. Es gibt auch selbst erfundene Charaktere. So mimt Mandy aus Worms sehr überzeugend eine Pilz-Elfe. Martialischer ist der Auftritt von Leon. Der 24-Jährige ist Soldat der „Umbrella Cooperation“ aus dem Fantasy-Horror-Streifen „Resident Evil“. Wie viele auf der Convention ist er oft Gast der großen Comic- und Fantasy-Messen der Republik, wie kürzlich der „Gamescom“ in Köln.

Sehr kreativ ist auch seine Begleiterin, die den Charakter „Hunter Blake“ in einer selbst gebastelten Tiefsee-Taucher-Uniform darstellt. Eskapismus pur auch bei Marianne aus Offenburg, welche eine Figur aus dem Anime „Attack on Titan“ darstellt. Zwei selbst gebaute Gasbehälter baumeln um ihre Hüften. Das hat was von Steampunk. „Man lernt hier die besten Menschen der Welt kennen. Außerdem macht es riesig Spaß. Man bekommt ja ständig Komplimente“, sagt die 20-Jährige aus Offenburg.

Kreative bekommen Komplimente

Sie erhielt nicht nur Komplimente, sondern war auch beim Cosplay-Contest erfolgreich. Sie gewann den zweiten Platz für ihre Performance auf der Jubez-Bühne, während Sara als „Mollymauk Tealeaf“ aus Rastatt Erste wurde. „Wir schauen, wie gut der Charakter dargestellt wird. Aber auch wie viel Kreativität in den Kostümen steckt“, sagt Seren alias Yuki von der Jury.

Unterdessen geht es Nadina wie vielen anderen auf dem Con. Sie schwitzt bei satten 30 Grad in ihrem Scary-Bunny-Kostüm. „Aber das ist es wert“, sagt die Designerin gut gelaunt.

Eine große bunte Show am Kronenplatz

Das ganze Festival ist eine bunte Show. K-Pop, Karaoke und viele Stände sorgen für Abwechslung. An einem sitzt Carmen Leli aus Rüppurr. Die Mediengestalterin bietet ihre Zeichnungen an, die sich irgendwo zwischen Surrealismus, Dystopie und HR Giger bewegen. Letzterer prägte mit seiner Kunst Sci-Fi-Klassiker wie „Alien“ maßgeblich.

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