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Überdachung und Schließfächer

FDP will Karlsruher Fernbusbahnhof attraktiver machen

Der Fernbusbahnhof am Karlsruher Hauptbahnhof bietet ein eher tristes Bild. Im Regen warten die Reisenden auf ihren Bus. Wo er halten wird, müssen sie mitunter erraten. Die FDP will, dass das anders wird.

Zukunft des Busbahnhofs: Nach Ansicht der FDP-Fraktion im Gemeinderat braucht der Fernbusstopp ein neues Konzept. Die Reisenden sollen demnach von mehr Komfort profitieren.
Zukunft des Busbahnhofs: Nach Ansicht der FDP-Fraktion im Gemeinderat braucht der Fernbusstopp ein neues Konzept. Die Reisenden sollen demnach von mehr Komfort profitieren. Foto: Jörg Donecker

Jetzt, da der Südeingang des Karlsruher Hauptbahnhofs zeitgemäß gestaltet wird und sich mit neuen Hotel- und Bürokomplexen im Nahbereich einiges tut, sollte auch der Fernbusbahnhof – falls er denn am jetzigen Standort bleibt – mittels eines Konzepts angemessen entwickelt werden. Das jedenfalls beantragt die Gemeinderatsfraktion der FDP.

Geht es nach den Freidemokraten, dann sollte das gesamte Areal nicht nur für Bahnreisende aufgewertet werden, sondern für alle Reisenden, unabhängig davon, ob sie per Bahn oder Bus unterwegs sind.

Karlsruher FDP für großflächige Überdachung und Schließfach-Anlage

Die Liberalen plädieren für eine durchgehende Überdachung des Fernbusterminals als Regenschutz und Schattenspender. Eine solche Maßnahme steigere dort auch die allgemeine Aufenthaltsqualität. Daneben werben sie für eine Gepäck-Schließfachanlage eigens am Fernbusbahnhof. Dort sollen Busfahrgäste mit längerem Zwischenhalt ihre Koffer und Taschen unterstellen können.

Die Bus-Haltepunkte sollen nach Ansicht der Fraktion nicht nur deutlich erkennbar nummeriert und gekennzeichnet sein. Erforderlich sei zudem ein elektronisches Anzeigesystem. Dort sollen Reisende Informationen zu Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie zum genauen Haltepunkt ihres Busses geboten bekommen.

Damit die Sicherheit nicht leidet, ist nach Ansicht der FDP-Fraktion überdies eine helle Beleuchtungsanlage erforderlich. In den Wartebereichen brauche es außerdem eine ausreichende Zahl an Sitzgelegenheiten. „Optisch aufgewertete Abfalleimer“ sollen das Ambiente ergänzen.

Aufgewerteter Fernbusbahnhof in Karlsruhe: Stadtverwaltung skeptisch

Die Liberalen zeigen sich überzeugt davon, dass sich so der Reise- und Tourismusstandort Karlsruhe wiederbeleben und stärken lasse. Die Stadtverwaltung reagiert eher reserviert auf den Antrag der Freidemokraten. Sie macht eine Reihe von Unwägbarkeiten geltend, angesichts derer eine zeitnahe Umsetzung nicht angezeigt sei.

Die Geschichte des Fernbusbahnhofs ist wechselvoll. Ende 2014 hatte der Gemeinderat beschlossen, auf mehreren städtischen Grundstücken in der Fautenbruchstraße mit einer Fläche von zusammen gut 14.000 Quadratmetern die Idee eines modernen Busbahnhofs weiterzuverfolgen. Es folgte 2016 eine sogenannte Machbarkeitsstudie sowie ein Interessenbekundungsverfahren für mögliche Investoren.

Man favorisierte damals die Kombination eines Fernbusterminals mit einem Bürogebäude oder Parkdeck als wirtschaftlichste Variante. Zu weiteren Verhandlungen kam es jedoch nicht. Denn durch die Bebauung mit den Büroriegeln von 1&1 brauchte es erst einmal Ersatzflächen für Parkplätze. Sie entstanden in der Folge an der Südseite der Fautenbruchstraße gegenüber der Einmündung der Ettlinger Straße.

Corona bremste Pläne für neuen Fernbusterminal aus

Corona, aber auch diverse Erschließungsmaßnahmen rund um das Areal am südlichen Zugang des Hauptbahnhofs bremsten den Bau eines Fernbusterminals in der Vergangenheit ebenfalls aus.

„Eine Entwicklung der Grundstücke in der Fautenbruchstraße ist derzeit von vielen Faktoren abhängig, die sich schwer abschätzen lassen“, teilt das Rathaus mit. Eine Bebauung an der fraglichen Stelle ist demnach frühestens ab 2026 vorstellbar.

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Unklar ist unterdessen auch, wie sich der Fernbusmarkt weiterentwickelt und welche Zahl an Haltepunkten und Stellplätzen in Zukunft gebraucht würde, macht die Stadtverwaltung deutlich. Hinzu komme, dass es noch keine verlässlichen Prognosen zum künftigen Parkplatzbedarf rund um den südlichen Eingang zum Hauptbahnhof gebe.

Dort sind die Dinge bekanntermaßen in Bewegung: Gegenüber dem jetzigen Parkplatz beim Schwarzwalddreieck geht nächstens das „Bürotel am Wasserturm“ an den Start. Und auch beim Büroriegel von 1&1 haben sich die Dinge offenbar noch nicht eingespielt: Wegen der vielfach angewandten Homeoffice-Pflicht fehlen zuverlässige Angaben zu rollendem und ruhendem Verkehr.

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