Pizza, indische Küche, Burger, Pommes mit Toppings, Spezialitäten aus dem Smoker, Asia Food, Pasta, Tacos, Wraps, Langos, Kartoffellanzen und vieles mehr – ein kulinarisches Fest.
Ein Blick auf den „Fest“-Foodplan verrät: An 70 Ständen gibt es fleischhaltiges, vegetarisches, veganes und auch laktosefreies und glutenfreies Essen in drei Bereichen an der Hauptbühne, im indischen Dorf und natürlich im kostenlosen Bereich rund um den See auf der Foodmeile. Aber was essen die „Fest“-Besucher am liebsten? Was ist gefragt und was ist ein Geheimtipp? Die Spurensuche beginnt.
In diesem Jahr wurde wieder auf Regionalität geachtet. Darunter finden sich in Karlsruhe bekannte Namen wie „Mariannes Flammkuchen“ auf der Food-Meile mit – klar: Flammkuchen in fünf verschiedenen, auch veganen, Variationen für jeweils 5 Euro. Auch der Foodtruck „The Elephant“ in der Nähe des Ruderboot-Anlegers ist dabei mit handgemachten Burgern. Dabei darf man sich sogar mit einem „Fest“-Burger für 12 Euro überraschen lassen.
Unschlüssig wandern so manche über die Wiesen. So viele Möglichkeiten, so ein kleiner Magen. Carl aus Bühl ist unschlüssig, bis er links der Hauptbühne den Riesentruck „Kostbar“ der Monkey Crew entdeckt im auffälligen Graffity-Design.
Hier gibt’s Rauchiges aus dem Smoker für rund 9 Euro. Schlange stehen muss man nicht, noch hat den Stand kaum jemand entdeckt. Sogar Vegetarier werden hier laut Karte fündig. Genau das Richtige, wenn man etwas Herzhaftes zur Stärkung vor dem ersten Act braucht.
Als Lachs-Fan hat er die Wahl schnell getroffen: Es wird der leicht exotische Burger „Miss Sam“ mit geräuchertem Lachsfilet, Mango-Chutney, Tomaten-Salsa, Rucola und dem Extra-Kick Wasabi-Mayonnaise. „Das klang einfach lecker“, sagt Carl und beißt genüsslich rein. „Gute Wahl.“ Der Kunde ist zufrieden.
Herzhaft Geräuchertes gibt’s beim Truck der Monkey-Crew bei der Hauptbühne
Auch Kiki aus Karlsruhe hat sich für den Truck entschieden. Ihr Herz schlägt aber für Fleisch aus dem Smoker. „Pulled Pork ist mein Festival-Klassiker – jedes Jahr wieder“, sagt die 30-Jährige. „Donkey Kong“ nennt sich der Burger mit Schweinenacken, Krautsalat und Barbecue-Soße, den sie genüsslich auf dem Mount Klotz sitzend isst, während Sängerin Lotte die Hauptbühne rockt.
Schlendert man rechts der Hauptbühne entlang, traut man seinen Augen kaum. Quer über den Platz stehen Menschen Schlange. Man denkt an eine Europapark-Attraktion – mindestens etwas mit Wasser wie Poseidon. Warum sonst sollte man sich bei rund 30 Grad in der prallen Sonne stundenlang die Beine in den Bauch stehen. Hier finden wir, was wohl am beliebtesten auf dem ganzen „Fest“-Gelände ist: „Handbrotzeit“, der Dresdner Handbrotstand. Ein Urgestein unter den Essensangeboten.
Orange-Maracuja-Eis ist dieses Jahr ein großer Favorit auf dem Fest.Tobias Hohmeister, Inhaber Popice Eismanufaktur
Wagemutig stellen sich vier junge Frauen ganz hinten in die Schlange. Warum? „Wir hatten nichts zu tun“, scherzt eine von ihnen. Aber der wahre Grund ist schnell gefunden.
„Ich find’s geil“, schwärmt Lea und formt mit ihren Händen schon ein kugeliges gefülltes Handbrot nach. Da erkennt man die regelmäßige „Fest“-Besucherin. „Das Geile ist der Quark obendrüber, wenn man dann reinbeißt mit Schnittlauch drauf und innen der Käse verläuft.“ Sehr überzeugend! Den Werbevertrag hätte sie sicher.
Nach dem heißen Käsetraum vielleicht lieber erst mal eine Abkühlung? Ein Eis muss her! Auffällig ist, dass Langnese in diesem Jahr nicht am Start ist. Zur Freude gesunder Naschkatzen gibt es eine lokale Alternative gleich zweimal auf dem Gelände – bei der Kulturbühne und bei der Hauptbühne unweit des Handbrotstands: Popice. Klingt süß, ist es auch.
Den selbst designten Mini-Foodtruck in Retro-Pastelltürkis muss man zwar ein bisschen suchen, dann fällt er aber direkt ins Auge. Ein Geheimtipp. Hier gibt es Bio-Eiskaffee in allen Variationen, zum Beispiel den Iced Latte Caramel mit Schaum obendrauf, auch für Veganer. Bei der leckeren Koffeinzufuhr kann man bis zum Headliner abends durchhalten.
Das Geile ist der Quark obendrüber, wenn man dann reinbeißt mit Schnittlauch drauf und innen der Käse verläuft.Fest-Besucherin über Handbrot
Und dann gibt es noch das erfrischende Eis am Stiel für 3 Euro. Inhaber Tobias Hohmeister erklärt, was es besonders macht: „Unser Eis ist handgemacht, reines Fruchtsorbet am Stiel, unverdünnt ohne Wasser oder Konservierungsstoffe.“ Das Eis kann man in weiße, Vollmilch- oder Zartbitter Schokolade tunken und mit Toppings garnieren lassen wie Mini-Marshmallows, Mandeln oder bunten Zuckerstreuseln.
Schon sieben Jahre betreibt Tobi seinen Truck. Kenner wissen, dass er auch schon auf dem Karlsruher „Fest der Sinne“ stand. Seit 2019 ist er Teil vom „Fest“. Dieses Jahr hat er einen Laden in der Südlichen Waldstraße eröffnet, das Yollie-Café. Da gibt’s Bowls, Freak-Shakes, Kaffee, ganztägig Frühstück und das leckere Eis. „Orange-Maracuja ist dieses Jahr ein großer Favorit, auch auf dem Fest. Das hängt mit den Temperaturen zusammen, weil es einfach supererfrischend ist“, sagt Tobi. Die Sorten Mango-Kokos und Erdbeer-Minze seien aber die Evergreens. Dunkle Schoki steht aktuell an letzter Stelle, wegen der Hitze.
Weil Eis aber kein richtiges Dessert ist, passt sicher noch eine Waffel rein. Den dunkelblauen Bubble Waffel Truck aus Karlsruhe findet man auf der Foodmeile am See in Richtung Hauptbühne. Die Waffeln riecht man schon aus der Ferne.
Die Bubble Waffel: ein Ess-Vergnügen für Spielkinder
Waffelbäckerin Yvonne baut den fluffigen Snack zusammen. Der frische Teig in der besonderen Form wirkt wie überdimensionale Luftpolsterfolie. Die Waffel wird zusammengerollt wie eine Eistüte.
Aus der Liste kann man sich dann die Füllung zusammenstellen: Mit Vanille- oder Schoko-Eis, Banane oder Waldbeeren, Schokosoße, Sahne oder Smarties? Hier wird jeder fündig.
Die volle Dröhnung mit vier Toppings gibt’s für 10 Euro. Mit einer Holzgabel bewaffnet lässt sich das Dessert bequem auf den Sitzgelegenheiten mit Blick auf den Rudersee genießen. Ein feiner Abschluss.