„Der Internationale Frauentag ist kein Feiertag, sondern ein Frauenkampftag“, erklärt Stefanie Masuch. Die Sprecherin des „Karlsruher Frauenbündnisses 8. März“ macht damit deutlich, worum es den Frauen und auch Männern ging, die am Dienstag auf dem Marktplatz zusammentrafen und unter dem Motto „Wenn wir streiken, steht die Welt still“, auf Missstände aufmerksam machten.
Auf dem Programm standen eine „Aktive Mittagspause“, Reden und Live-Musik und ein Demonstrationszug durch die Innenstadt.
„Ich bin sehr froh, dass wir in diesem Jahr zusammen mit den Gewerkschaften Verdi und GEW diese große Kundgebung organisieren können“, meint Masuch und fügt hinzu, dass die großen Ziele nur mit Unterstützung der Gewerkschaften erreicht werden könnten.
Frauen setzen sich am 8. März teilweise großen Gefahren aus
Als Beispiele nennt Masuch die Gleichstellung aller Menschen, die Bekämpfung aller Formen von Frauenunterdrückung und aller Formen von Gewalt.
„Jedes Jahr gehen am 8. März weltweit Millionen von Frauen auf die Straße und setzen sich dabei teilweise großen Gefahren aus“, so Masuch, die darauf hinweist, dass die Internationale Frauenstreikbewegung antirassistisch, antinationalistisch und antimilitaristisch ist.
In Karlsruhe unterstützte diese Bewegung diesmal schwerpunktmäßig den Arbeitskampf der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsbereich und den Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi.
„Es ist unser erster Streiktag, denn leider blieben die Verhandlungen am 25. Februar ohne Ergebnis“, sagt Amely Poll, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin von Verdi. „Uns geht es bei diesen Verhandlungen um die Verbesserung von Arbeitsbedingungen“, fügt sie hinzu.
Wir wollen spärlich mit den Streiktagen umgehen.Amely Poll, Verdi
So wünschen sich die Beschäftigten zum Beispiel eine bessere Regelung bezüglich der Vor- und Nachbereitungszeiten, aber auch Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. „Wir wollen spärlich mit den Streiktagen umgehen, weil wir wissen, dass die Eltern ohnehin durch Corona-Maßnahmen gebeutelt sind“, erklärt sie.
Poll weist darauf hin, dass im sozialen Bereich rund 83 Prozent der Beschäftigten Frauen sind, in den Kitas sind es sogar über 90 Prozent. „Schon deshalb bietet sich die Verbindung der Streikaktion mit dem Internationalen Frauentag an“, ist Poll überzeugt.