Skip to main content
Beim Frühlingsfest auf dem Karlsruher Messplatz gelten erstmals seit Beginn der Pandemie keine Coronabeschränkungen mehr.

Frühlingsfest der Schausteller

Mess’ in Karlsruhe: Top 5 der Fahrgeschäfte und Buden

In Karlsruhe ist Mess´. Viele Fahrgeschäfte und Buden haben eine Tradition. Von hoch hinaus über gruselig bis hin zur Massenkarambolage ist für jeden Geschmack und jedes Alter etwas dabei. Und zum Schluss gibt es auch etwas Süßes.
4 Minuten
4 Minuten

Es duftet nach Popcorn, bunte Lichter blinken, Menschen kreischen, als sich ihre Schaukel in die Höhe dreht: Auf dem Messplatz ist Kirmes, das Frühlingsfest der Schausteller in vollem Gang – und das ohne Corona-Beschränkungen.

Bitte einsteigen, bitte mitmachen: Unser Redaktionsmitglied Tina Givoni ist auf die Suche gegangen nach Buden und Fahrgeschäften, die seit jeher den Rummel ausmachen und geeignet sind für die ganze Familie.

Wer die kleine Mess’ noch besuchen möchte, hat bis Ostermontag noch die Gelegenheit dazu.

Geisterbahn

Grimmig schaut das Monster vom Dach des Fahrgeschäfts herab: Der Wagen steht bereit, die Geisterbahn ist geöffnet. Der Bügel schließt sich, es ruckelt, dann geht es hinein ins Dunkel – wo dem Fahrgast gleich Tücher ins Gesicht flattern. Blutrote Handabdrücke sorgen für ein erstes Schaudern. Es soll nicht das letzte sein.

Geisterbahn
Rote Augen leuchten in der Dunkelheit: In der Geisterbahn gibt es gruselige Puppen und zu späterer Stunde zudem lebendige „Erschrecker“. Foto: Tina Givoni

Zwei Grundregeln gelten für das Fahrgeschäft: „Die Besucher werden nicht angefasst“, verspricht Schausteller Robert Filder. Und die lebendigen „Erschrecker“ seien erst am Abend im Einsatz. Tagsüber agieren auch die Puppen zurückhaltender. Sprich: Das ist eine gute Zeit für alle, die sich mit ihrer Nervenstärke im Mittelfeld ansiedeln.

Kinder ab vier Jahren dürfen in der Geisterbahn mitfahren, erklärt der Karlsruher Geschäftsmann, der mit seinem Fahrgeschäft an Ostern und im Herbst in Karlsruhe auf dem Messplatz steht. „Im Herbst wird es neue Figuren geben“, verspricht Filder.

Boxauto

Unfallfrei fahren? Das ist nicht angesagt, wenn der Mess´-Besucher in ein Boxauto steigt. Von links nähert sich ein Wagen, das Kind am Steuer grinst. Er weicht nicht aus. Volle Fahrt voraus! Es kracht, erst links, dann von vorne. Massenkarambolage! „Bei uns darf man Unfälle bauen, ohne einen Strafzettel oder Blechschaden zu riskieren“, sagt Ariane Haas.

Boxauto
Volle Fahrt voraus: Ariane Haas nimmt mit ihrem Mitarbeiter Rafael Ciolek im Boxauto Platz. Foto: Tina Givoni

Sie ist Schaustellerin in der vierten Generation, ihre Uroma war einst mit einer Schiffschaukel auf Reisen. Ihre Oma schaffte dann in der 1960er Jahren einen Autoscooter an. Keine Frage: ein Klassiker auf dem Rummel. Drei Stück davon gibt es auf dem Frühlingsfest, einer davon ist für kleinere Kinder gedacht. Im Fahrgeschäft „Number One“ von Haas dürfen alle ab acht Jahren allein ans Steuer.

Und die Kinder brauchen nicht lange, um die Tricks herauszufinden: Fährt das Boxauto zum Start rückwärts, muss man nur das Lenkrad in die entgegengesetzte Richtung drehen. Dann geht es nach vorne. Volle Breitseite hinein in den nächsten Wagen.

Riesenrad

Dreht man die weiße Stange im Zentrum der Gondel oder nicht: Daran scheiden sich bei Riesenrad-Fans die Geister. 38 Meter hoch ist das Exemplar, das derzeit auf dem Messplatz steht. Und wer oben angekommen Ja sagt zum Drehen, der kann die Rundumsicht auf die Stadt genießen. Der Turmberg hier, der Rheinhafen dort und die Mess´ zu Füßen: Es gibt Fotomotive satt.

Riesenrad
Alles im Blick: Vom Riesenrad aus liegen dem Besucher der Rummel und die ganze Stadt zu Füßen. Foto: Tina Givoni

Aus Heidelberg ist Peter Henschel mit dem Fahrgeschäft nach Karlsruhe gereist. „Wir haben drei Riesenräder“, erzählt der Mann, der Schausteller in vierter Generation ist und das Geschäft heute mit seiner Tochter führt. Früher war die Attraktion gar nicht so riesig. „Zehn Meter hoch und aus Holz“, nennt Henschel Details von Vorgängermodellen.

Eine Dimension, die zwischen all den anderen Fahrgeschäften heute nicht mehr auffallen würde. So aber sticht das Riesenrad eben doch heraus. Die Gondel ist offen, der Wind bläst den Fahrgästen ins Gesicht. Noch mehr, wenn sich die Gondel dreht.

Losbude

Ein Wagen voller Spielzeug steht im Herzen der Mess`. Es gibt knuffige Einhörner, Marienkäfer und Bären – und das Versprechen, dass an der Losbude von Frank Fey jedes Los gewinnt. Der Mann am Mikrofon wird nicht müde, daran zu erinnern.

Losbude Fey
Der Himmel hängt voller Spielzeug: Bei der Losbude Fey gibt es unter anderem Einhörner zu gewinnen. Foto: Tina Givoni

Die kleinsten Besucher verlieben sich schnell in die größtmöglichen Gewinne. Größer als die Kinder vor dem Loswagen sind der Tiger und der Flamingo aus Plüsch. „Das sind die besonders begehrten Hauptpreise“, versichert Fey, der erstmals aus Kaiserslautern nach Karlsruhe gekommen ist.

Selbst der verwöhnteste Glückspilz kann diese XXL-Kuscheltiere aber nicht mit einem Los ergattern. „Zwei rote Sterne braucht es für den Tiger“, verrät Fey. Klar, der rote Stern ist selten. Oft reicht ein Los doch nur für ein Plastikfähnchen oder einen Bleistift. Doch es bleibt die Chance zum Sammeln – und die Hoffnung auf mehr Sterne.

Zuckerwatte

Der rot glänzende Liebesapfel ist ein Klassiker auf der Mess´, der andere ist die Zuckerwatte. Es braucht keine Minute, bis Anthony Thelen einen riesigen Bausch um den Holzstab gewickelt hat. Das Naschwerk ist weiß und schmeckt, ja, einfach nach Zucker. „Wir haben aber auch die Sorten Erdbeere, Blaubeere und Apfel im Angebot“, sagt der junge Geschäftsmann.

Zuckerwatte
Süßer Klassiker: Anthony Thelen bereitet Zuckerwatte zu. Foto: Tina Givoni

Wer will, kann die Süßigkeit eimerweise mit nach Hause nehmen. Am besten schmeckt sie aber doch vor Ort, frisch aufgewickelt und so zart, dass die Watte beim Weiterlaufen am Stiel erzittert. Strähne um Strähne wird gezupft und genascht. Wie viele Kalorien das sind? Thelen lacht: „Ich weiß es nicht, das will man vielleicht auch gar nicht wissen“, sagt der Karlsruher, der ebenfalls in vierter Generation auf dem Rummel arbeitet.

Öffnungszeiten und Programm

Das Frühlingsfest der Schausteller auf dem Messplatz dauert bis einschließlich Ostermontag. Die Buden und Fahrgeschäfte sind täglich von 14 bis 23 Uhr, an Sonn- und Feiertagen schon ab 12 Uhr geöffnet. Karfreitag ist geschlossen, Gründonnerstag Familientag, da gelten reduzierte Ticketpreise.

nach oben Zurück zum Seitenanfang