Grimmig blickt das Monster von der Höhe auf den Messplatz herab. Die Geisterbahn steht, auch das 40 Meter hohe Riesenrad ist aufgebaut. Die Vorbereitungen für das Frühlingsfest, das an diesem Samstag öffnet, sind fast abgeschlossen.
„48 Geschäfte warten auf die Besucher“, erklärt die Vorsitzende des Karlsruher Schaustellerverbands, Susanne Filder.
Der Zutritt ist nicht beschränkt: „Wir müssen keine 2G- oder 3G-Kontrollen mehr durchführen“, sagt Marina Thelen vom Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute. Filder ergänzt: „Es gibt auch keine Maskenpflicht.“
Nervenkitzel in der Überschlagsschaukel
Lange Wartezeiten an der Einlasskontrolle fallen somit für die Besucher weg. Eintritt wird keiner mehr verlangt. Diesen hatten die Schausteller erhoben, als sie in der Corona-Zeit an den Einlass-Schleusen viel zusätzliches Personal stellen mussten. „Die Pandemie war seelisch und finanziell für uns schwierig“, berichtet Thelen. Umso größer sei die Freude, dass es jetzt wieder losgeht.
Eine Überschlagsschaukel und das Karussell namens Breakdance sind etwas für alle, die den Nervenkitzel suchen. Nostalgiker können die Boxautos, das mit „Derby“ überschriebene, per Ball gesteuerte Pferderennen, die Berg-und-Tal-Bahn oder das Kettenkarussell ansteuern. Auf die Kleinen wartet der Baby-Flug. „Neuanschaffungen gibt es aktuell nicht, darauf verzichteten die Kollegen in der Pandemie“, erklärt Filder.
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auch für Schausteller
Sie selbst backt Crêpes an ihrem Stand. „Es war eine Herausforderung, das Mehl zu bekommen“, erzählt die Schaustellerin. „Am Ende wurde ich bei einem Biobauernhof in Böblingen fündig.“
Enkeltochter Sidney Filder bietet sogenannte Bubble-Waffeln an. „Sie hat nach Sonnenblumenöl gefahndet – mit Erfolg“, erzählt die Großmutter. Nicht nur der Lebensmittelkauf, auch der Spritpreis macht den Geschäftsleuten zu schaffen: „Mein Sohn und mein Enkel betreiben die Geisterbahn. Wenn er die Zugmaschine volltankte, zahlte er bisher 600 Euro, jetzt ist das Doppelte fällig“, so Susanne Filder.
Die Preise werden nicht so stabil bleiben können.Susanne Filder, Vorsitzende des Karlsruher Schaustellerverbands
Dennoch würden die Beschicker beim Frühlingsfest versuchen, die Preise stabil zu halten. „Das wird so aber nicht bleiben können“, sagt Filder voraus. Dennoch seien alle froh, wieder normal reisen zu können.
Öffnungszeiten und Aktionen
Das Frühlingsfest der Schausteller startet am Samstag, 9. April, um 14 Uhr auf dem Messplatz und dauert bis einschließlich Ostermontag. Die Buden und Fahrgeschäfte sind täglich von 14 bis 23 Uhr, an Sonn- und Feiertagen schon ab 12 Uhr geöffnet. Karfreitag ist der Rummel geschlossen. Gründonnerstag ist Familientag, da gelten reduzierte Ticketpreise.
