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Sanierungsgebiet in Karlsruhe

Für 5,7 Millionen Euro werden im Durlacher Ortsteil Aue noch fünf Jahre lang Straßen umgebaut

Für 5,7 Millionen Euro werden im Durlacher Ortsteil Parkplätze reduziert und Straßen niveaugleich umgebaut. Noch mindestens fünf Jahre lang werden die Anwohner mit Baustellen leben müssen.

Straße
Die Westmarkstraße vor der Sanierung mit Bordsteinen und Asphaltbelag. Foto: Jörg Donecker

Einen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft eines Stadtteils werfen, das ist derzeit an der Kreuzung von Ostmark- und Westmarkstraße in Durlach-Aue möglich.

Am südlichen Teil der Westmarkstraße gibt es auf beiden Seiten der schmalen Fahrbahn Bürgersteige mit Bordsteinen, Platz zum Parken ist für Autos ebenso kaum vorhanden wie eine sichere Route für Radfahrer. Richtung Norden haben Radler, Fußgänger und Autofahrer genügend Platz zwischen den Häuserzeilen, dafür sorgen der niveaugleiche Ausbau der Straße und die markierten Parkplätze.

Mehrere Monate wurde die Straße im Rahmen des Sanierungsgebiets Durlach-Aue umgebaut, nun wurde der Abschnitt der Westmarkstraße zwischen Ostmark- und Stegwiesenstraße offiziell in Betrieb genommen.

Anwohner sind mit neuem Erscheinungsbild zufrieden

Zufrieden mit dem neuen Erscheinungsbild sind die Anwohner. „Es ist viel besser als vorher“, sagt Isbrand Penner. „Aber manche Leute haben immer noch etwas zu meckern.“ Er selbst vermisse noch eine bessere Beleuchtung, freue sich aber vor allem über das neue Miteinander von Radlern, Autofahrern und Fußgängern. In den vergangenen Jahren hat Penner bei zahlreichen Workshops zur Ausgestaltung des Sanierungsgebiets mitgemacht.

Als „vorbildliches Bürgerbeteiligungsverfahren“ bezeichnet Roger Hamann, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft von Durlach und Aue, das Sanierungsgebiet. „Besonders wichtig war uns, dass die Stegwiesen als grüne Lunge des Stadtteils nicht zugebaut werden“, so Hamann. Schade sei allerdings gewesen, dass die Bürgerschaft die Verwaltung nicht von der Notwendigkeit eines zentralen Festplatzes überzeugen konnte.

Niveaugleicher Ausbau von schmalen Straßen

Zentraler Baustein des Sanierungsgebiets ist die Neuordnung des Verkehrsraums im dörflich geprägten Ortsteil. Außer dem Teilstück der Westmarkstraße wurde auch die Grenzstraße schon umgestaltet. In den kommenden fünf Jahren sollen noch die fehlenden Abschnitte der Westmarkstraße, die Bergstraße, die Memeler Straße sowie die Ostmarkstraße vom Feuerwehrhaus bis zur Straßenbahnschranke umgebaut werden.

Schmale Straßenabschnitte sollen nach den Angaben des Stadtplanungsamts wie die Westmarkstraße niveaugleich ausgebaut werden, bei breiteren Straßen wird es wie bei der Grenzstraße weiterhin einen Gehweg geben.

Im Rahmen des Sanierungsgebiets wurde auch das Kinderhaus der Arbeiterwohlfahrt in der Westmarkstraße modernisiert und der „Bankenplatz“ an der Auer Straße optisch aufgewertet. Die Gesamtkosten für das Sanierungsgebiet beziffert die Stadt auf 5,7 Millionen Euro. 60 Prozent davon werden vom Land durch entsprechende Förderprogramme bezuschusst.

Karlsruher Sanierungsgebiete

Außer in Aue gibt es derzeit in Karlsruhe noch Sanierungsgebiete in Knielingen, Grünwettersbach, der Innenstadt-Ost und im Gewerbegebiet Grünwinkel. Als nächstes will die Stadt Anträge für Sanierungsgebiete in der westlichen Kaiserstraße und am Durlacher Stadtteileingang stellen.

Seit 1971 hat die Stadt nach eigenen Angaben bereits 110 Millionen Euro an Fördergeldern für Sanierungsgebiete erhalten. Saniert wurden unter anderem der Alte Schlachthof, Mühlburg, die Innenstadt-West oder das Rintheimer Feld. „Und in jedem Gebiet wurde anschließend von Privatleuten und Gewerbe noch einmal Geld für Sanierungen in die Hand genommen“, betont Baubürgermeister Daniel Fluhrer. Das erste Karlsruher Sanierungsgebiet war das Dörfle. Das ist wegen des großflächigen Abrisses von zahlreichen alten Gebäuden bis heute umstritten.

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