Skip to main content

Helfer für „Das Fest“ gesucht

Für den Einsatz beim „Fest“ in Karlsruhe nimmt mancher eigens Urlaub

In einem Monat steigt in Karlsruhe „Das Fest“. Für einige beginnt der Spaß schon jetzt: Denn Aufbauhelfer schwärmen von ihrem Einsatz. Und noch gibt es die Chance, Teil des Festival-Teams zu werden.

Ana-Maria Herzog gehört beim „Fest“ zum Schreiner-Team. Für ihren Einsatz reist sie aus Wien an.
Ana-Maria Herzog gehört beim „Fest“ zum Schreiner-Team. Für ihren Einsatz reist sie aus Wien an. Foto: KME

Noch einen Monat müssen Fans auf „Das Fest“ warten. Vom 21. bis 24. Juli steigt das Open Air – das einige schon jetzt an den Hügel führt.

In der Günther-Klotz-Anlage läuft der Aufbau für das Festival. Und dabei sind nicht nur Menschen im Einsatz, deren täglich Brot Bühnenbau und Co sind. Es gibt so manchen Helfer, der in seiner Freizeit kräftig mit anpackt.

Sieben Urlaubstage investiert Jan Braunmiller dieses Jahr in seinen Einsatz in der Klotze. Der 26-Jährige arbeitet als Informatiker in Stuttgart. Dass er im Sommer einige Tage den Rechner verlässt, um mit Hubwagen und Schubkarre in die „Fest“-Getränkelogistik einzusteigen, ist für ihn gesetzt.

Ich mache es nicht aus finanziellen Gründen, sondern aus Spaß.
Jan Braunmiller, Helfer bei der „Fest“-Getränkelogistik

„Ich mache es nicht aus finanziellen Gründen, sondern aus Spaß“, erklärt der gebürtige Karlsruher. Ein Ehrenamt ist die Arbeit nicht, für jede Tätigkeit gibt es mindestens den gesetzlichen Mindestlohn.

Beim „Fest“ arbeitet Jan Braunmiller in der Getränkelogistik mit.
Beim „Fest“ arbeitet Jan Braunmiller in der Getränkelogistik mit. Foto: Jan Braunmiller

Ganz am Anfang, im Sommer 2014, ging es Braunmiller noch um Geld: „Das war damals ein Job vor den Sommerferien für mich.“ Nachts sorgte der gerade volljährig gewordene Schüler für Getränkenachschub am Stand.

Im Jahr drauf kehrte er wieder, war dann schon tagsüber im Einsatz. Seither fehlte er nie. Mitunter startet Braunmiller schon in der ersten Juli-Woche seinen „Fest“-Einsatz. „Dann werden erste Getränke angeliefert.“ Die Logistik beginnt.

„In diesem Jahr kann ich aber erst zum Vor-Fest kommen“, bedauert der IT-Experte, der das ganze Jahr über mit seinen Kollegen vom Getränke-Team in einer eigenen Whatsapp-Gruppe verbunden ist. „Wir sind eine Familie“, so Braunmiller.

Helfen beim Fest ist wie eine Kur

Es gibt ein geflügeltes Wort, verrät Philipp Schätzle von der für das „Fest“ verantwortlichen Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME): Beim „Fest“ Helfer sein, das sei wie eine Kur. „Du nimmst fünf Kilo ab, bist braun gebrannt und hast danach viele neue Freunde“, so Schätzle. Jan Braunmiller lacht. Gewogen habe er sich nicht eigens.

„Aber es gab mal einen ,Fest’-Samstag, da bin ich 30 Kilometer über das Gelände gelaufen.“ Einmal packte er beim Aufbau einer Rampe im Sportpark mit an. „Da war es richtig heiß, danach war ich wirklich richtig braun.“ Mit jedem Fleck auf dem Gelände verbinde er eine Erinnerung. „Und wenn es nur ist, dass dort ein Kasten runter fiel und wir Scherben auflesen mussten.“

Ist die Apfelschorle an einem Stand alle, bugsiert der IT-ler schon mal stapelweise Kisten durch die Menschenmenge. „Klar ist das anstrengend“, gibt er zu. „Aber wenn ich sehe, wie die Leute das Festival genießen, gibt mir das echt viel zurück.“ Mit dem Selbergenießen ist das aber so eine Sache: „Einen ganzen Auftritt verfolgen, das wird meist eng“, so Braunmiller.

Aber wenn er den einen oder anderen Künstler mal sehen will, richte er sich das in Absprache mit seinen Mitstreitern schon ein. Dieses Jahr ist es Passenger, den der 26-Jährige nicht verpassen möchte.

Der VIP-Fahrer

Möglich, dass Moritz Semen Passenger nicht nur sieht, sondern ihn sogar fährt. Semen ist seit 2013 beim „Fest“ dabei, anfangs als Aufbauhelfer, inzwischen sitzt er am Steuer des VIP-Shuttles. Fettes Brot, Meute, Sido, Fritz Kalkbrenner und den als „Fish“ bekannten Derek William Dick: So manchen Künstler brachte Moritz Semen schon zu seinem Auftritt.

„Einige reden, andere sind schweigsam und konzentrieren sich vor ihrer Show“, erzählt der 31-jährige „Fest“-Helfer. Er gibt sich diskret. Auch Semen suchte einst am Hügel einen Ferienjob. Heute ist er Pilot bei einer deutschen Fluggesellschaft und lebt in München. Für seinen Einsatz beim „Fest“ nimmt er freie Tage.

Der Sänger Fish, der mit bürgerlichem Namen Derek William Dick heißt, stand 2015 auf der „Fest“-Bühne. Zum Aufritt gefahren hat ihn Helfer Moritz Semen.
Der Sänger Fish, der mit bürgerlichem Namen Derek William Dick heißt, stand 2015 auf der „Fest“-Bühne. Zum Aufritt gefahren hat ihn Helfer Moritz Semen. Foto: Uli Deck/dpa

„Es macht einfach richtig viel Spaß.“ Ob er Passenger fährt, weiß er noch nicht. „Wir sind drei Fahrer, unsere Einsätze werden spontan organisiert.“ Mal wird jemand am Hotel, mal am Bahnhof oder Flughafen abgeholt. Und was, wenn Moritz Semen dieses Jahr die Wahl hätte? „Jan Delay wäre schön“, sagt er. „Oder auch Lotte: Ich hab sie schon mal gefahren, vielleicht erinnert sie sich.“

Aus Wien reist Architekturstudentin Ana-Maria Herzog zum „Fest“ an, ab dem 4. Juli ist sie wieder Teil des Schreinerteams. Vom Rampenbau bis zur Einrichtung der Weinterrasse reicht die Arbeit, erzählt die 24-Jährige. Auch sie ist lange dabei. 2017 habe sie den Zaun auf- und zugeschoben, wenn Fahrzeuge aufs Gelände wollen.

„Auf den Acker“, wie sie sagt. 2018 wechselte sie dann zu den Schreinern. „Ich bin da reingerutscht und nicht mehr gegangen.“ Ana-Maria Herzog schwärmt: „Da sind so viele tolle Leute!“ Den ganzen Monat bleibt sie auf dem Acker. Denn am „Fest“-Sonntag ist nicht alles vorbei: „Dann bin ich beim Abbau dabei.“

Service

Die KME sucht noch Helfer. Besonders für den Bereich „Zaun/Banner“ und die Getränkelogistik würden noch Kräfte gesucht. „Aber auch der Bereich Sonderbau und die Beschilderung braucht Menschen“, so Schätzle. Generell könne jeder mitmachen, der mindestens 18 Jahre alt ist. Die Helfer würden nach Vorlieben und Können eingeteilt. Wer sich bewerben möchte, kann dies tun unter personal@dasfest.net.

nach oben Zurück zum Seitenanfang