Der Stapel an Kisten im Foyer der Karlsruher Schwarzwaldhalle wächst von Minute zu Minute. Seit 10 Uhr am Morgen sind die Türen der Halle geöffnet, seither sammeln die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für den Pfennigbasar.
Routiniert nehmen sie Kartons und Tüten entgegen. Lose Dinge werden direkt verteilt, was gut verpackt ist, wandert erst einmal auf den Kistenstapel links neben dem Eingang. „Das sortieren wir später“, erklärt Helfer Frank Oehlschläger.
Weitere Sammeltage am 27. und 28. Januar
Noch am Freitag, 27., und am Samstag, 28. Januar, werden in der Halle auf dem Festplatz Waren für Karlsruhes Kultflohmarkt entgegengenommen. Der Pfennigbasar selbst findet dann vom 2. bis 4. Februar statt.
Zuvor hatte die Veranstaltung des Internationalen Frauenclubs drei Jahre lang pausiert – 2020 fand der Basar wegen Terminschwierigkeiten nicht statt, in den darauffolgenden Jahren machte Corona dem Frauenclub einen Strich durch die Rechnung.
Bücher, die nach feuchtem Keller riechen, müssen wir entsorgen.Swaantje Katz, Präsidentin des Internationalen Frauenclubs
„Wir sind froh, dass es nach drei Jahren endlich wieder losgeht“, sagt die Präsidentin des Internationalen Frauenclubs, Swaantje Katz. Sie hilft an diesem Morgen bei den Büchern, nimmt Kisten voll mit Schmökern entgegen, der Inhalt wird nach Genre sortiert.
Nicht alles könne am Ende auch zum Kauf angeboten werden, sagt Katz: „Bücher, die nach feuchtem Keller riechen, müssen wir entsorgen“.
Auch skurrile Dinge seien manchmal in den Kisten zu finden: „Gebrauchte Windeln, getragene Unterwäsche, ein Gebiss“, zählt Katz auf. All das werde – neben verschmutzten Sachen – direkt weggeschmissen.
Katz ist glücklich, dass sich die alten Helfer ohne zu Zögern bereit erklärt haben, wieder mit anzupacken. „Zusätzlich entsendet auch die Karlsruher Messe in diesem Jahr erstmals Helfer, die uns unterstützen“, sagt Katz. Insgesamt seien bis zu 600 Ehrenamtliche im Einsatz.
Vor der Schwarzwaldhalle steht Dieter Umlauft. „Das ist das alte Geschirr meiner Schwiegermutter“, sagt er und deutet auf die Kisten, die er langsam auf einem Wagen Richtung Eingang schiebt. „Dann habe ich noch Keksdosen, Übertöpfe und Brillen.“
Die Dame hinter ihm möchte ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen. Einen Blick in die mitgebrachten Kisten gewährt sie aber doch. „Es sind hauptsächlich Bücher und Haushaltswaren“, sagt sie. Generell falle es ihr schwer, sich von Dingen zu trennen. „Aber wenn sie dann nur im Schrank stehen, bringt es ja auch nichts.“
Zum Basar selbst hat sie es in der Vergangenheit nie geschafft, aber wer weiß, vielleicht klappt es ja in diesem Jahr? „Mein Mann hat gesagt, ich soll unsere Sachen bloß nicht wieder zurückkaufen“, erzählt sie und lacht. Von der Organisation an diesem Tag ist sie beeindruckt: „Es ist sagenhaft, wie das logistisch funktioniert.“
Die Helfer nehmen die Wagen in der Halle entgegen, stapeln Tüten und Kartons. Bücherkiste reiht sich an Bücherkiste, dazwischen stehen Koffer, Haushaltsgeräte, Osterschmuck. In einer Kiste stecken sicher 20 Krücken, auf dem Boden daneben liegt ein Einrad.
„Es werden auch Dinge gebracht, die wir selbst nicht weiterverkaufen können, Rollatoren etwa“, sagt Basarleiterin Birgit Maczek. Diese Dinge leite man dann an entsprechende Stellen weiter.
In der Schwarzwaldhalle hat der Aufbau unterdessen begonnen – so können viele Kisten direkt zum passenden Stand gebracht werden. An Stand Nummer 23 steht Tina Rummel und sortiert Kleidung. „Ich bin seit über 30 Jahren dabei“, erzählt Rummel. An ihrem Stand gibt es Kleider, Kostüme und Blazer. Wie ihre Mitstreiterinnen vom Internationalen Frauenclub ist auch Rummel froh, dass es nach der Pause wieder losgeht.
Es ist wie eine Sucht.Margareta Bechler, Helferin
Für den Pfennigbasar hat sie extra Urlaub genommen. „Uns macht das großen Spaß hier“, sagt sie. Die anderen Helferinnen nicken zustimmend. „Es ist wie eine Sucht“, sagt Margareta Bechler, die ebenfalls an Stand 23 mithilft. Dann greift sie nach einem zarten Sommerkleid und hängt es auf einen Bügel.
Sammeltage für den Pfennigbasar
Am Freitag, 27., und am Samstag, 28. Januar, nehmen die Ehrenamtlichen jeweils zwischen 10 und 14 Uhr in der Schwarzwaldhalle Bücher, Kleidung, Kunst und Kitsch für den Pfennigbasar entgegen.