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Nach Renovierungsarbeiten

Anlage bei der Ölmühle in Karlsruhe-Grötzingen lädt zum Verweilen ein

Das Mühlen-Freilichtmuseum in Grötzingen war in die Jahre gekommen. Nun sind die Renovierungsarbeiten fertiggestellt. Das Ergebnis stimmt nicht nur die Heimatfreunde zufrieden.

Ölmühle Grötzingen
Alter Platz in neuem Glanz: Gemeinsam mit der Ortsverwaltung haben die Heimatfreunde Grötzingen die Ölmühle und die Anlage gegenüber der Pfinz wieder auf Vordermann gebracht. Foto: Frank Seyen

Mahlend und quetschend kommt die alte Ölmühle an der Friedrichstraße in Grötzingen zwar nicht mehr zum Einsatz. Dafür erstrahlt das Freilichtmuseum gegenüber der Pfinz in neuem Glanz.

Und leuchtet: Bis 22 Uhr macht ein Scheinwerferlicht jeden Tag Spaziergänger auf das besondere und nun fertig renovierte Gebäude mit seinem großen Wasser-, Mühl- und Königsrad aufmerksam.

Grötzingen ist in jedem Fall um einen Ort, der zum Verweilen einlädt, reicher. „Der Ort soll künftig auch ein Treffpunkt werden“, sagt Klaus Feige, Vorsitzender der Heimatfreunde. Seit vielen Jahren hat sich der größte Verein im badischen Malerdorf auf die Fahnen geschrieben, Heimatpflege und Heimatkunde zu fördern.

Nach den Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag der Heimatfreunde im Jahr 2017 hatte Harald Schwer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, die Idee, die renovierungsbedürftige Anlage der Ölmühle wieder in Schuss zu bringen.

Historische Ölmühle stammt aus Diedelsheim

1970 war die Mühle, die aus Diedelsheim stammt und die nicht mahlte, sondern quetschte, von der Gemeinde erworben und mithilfe der Heimatfreunde sowie des Landesdenkmalamtes in der Nähe der ehemaligen Mühle neu errichtet worden.

Heimatfreunde Grötzingen mit Harald Schwer, Christel Volz und Klaus Feige (von links)
Zufrieden nach abgeschlossenen Arbeiten: Harald Schwer, Christel Volz und Klaus Feige (von links) von den Heimatfreunden Grötzingen vor der neuen Infotafel bei der Ölmühle. Foto: Frank Seyen

„Ich habe nach der 50-Jahre-Feier gesagt: Wir haben damals gemeinsam die Mühle aufgebaut. Jetzt sanieren wir sie auch gemeinsam“, sagt Harald Schwer.

Heimatfreunde Grötzingen und Ortsverwaltung restaurieren gemeinsam

Gesagt getan. Nach den letzten kleinen Feinarbeiten am Kannenbogen 2018 wurden erste Gelder gesammelt.

Schwer selbst steuerte einen Teil des Erlöses aus seinem Mundart-Buch „Woisch noch“ bei. Bei den Reparaturen teilten sich die Heimatfreunde und die Ortsverwaltung die Aufgaben.

Vier neue LED-Strahler rücken Anlage ins richtige Licht

Zu tun gab es reichlich. „Der Sockelputz musste erneut werden, die Bretterverschalung war marode“, erinnert sich Schwer. Viele Ziegel waren kaputt, durch das undichte Dach konnte sich der Regen seinen Weg bahnen.

Auch das Stahlgeländer war renovierungsbedürftig und das Grün der Außenanlage machte nicht mehr viel her. Und so wurde verputzt, ausgebessert, gemalt, „Schlosser- und Elektroarbeiten standen ebenfalls an“, so der stellvertretende Vorsitzende.

Vier neue LED-Strahler wurden angebracht, die sich nun täglich parallel zur Straßenbeleuchtung einschalten.

Künftig sind auf dem Platz auch Veranstaltungen unterm Dach möglich

Ziel war es, einen Platz zu gestalten, der künftig auch Versammlungen und Festen einen geeigneten Rahmen bietet.

Außerdem sollte die denkmalwürdige Ölmühle – die größtenteils aus dem 17. Jahrhundert stammenden Gerätschaften waren früher für die Gewinnung von Öl aus Raps, Hanf und Nüssen vorgesehen – so renoviert werden, dass künftig Veranstaltungen auch unter dem Dach möglich und für alle Besucher gut einsehbar sind.

Ölmühle Grötzingen am Tag des Offenen Denkmals geöffnet

Nun, nachdem die Arbeiten beendet sind, zieht Schwer ein zufriedenes Fazit. „Es ist schön geworden“, sagt er.

Neue Sitzbänke lassen die Grünanlage einladend wirken. Am Tag des offenen Denkmals am 12. September kann die Ölmühle besichtigt werden. Früher stand in Grötzingen neben vier Getreidemühlen auch eine Krappmühle.

Vielleicht irgendwann mal. Sonst steht sich die Mühle kaputt.
Harald Schwer von den Heimatfreunden über einen möglichen Mühlen-Einsatz

So manch einer wünscht sich sogar, die Mühle käme dann und wann wieder zum Laufen – und sei es nur zu Vorführungszwecken. „Dazu wären aber unter anderem ein Stromanschluss und ein Motor notwendig“, sagt Schwer.

Total abwegig findet er etwaige Gedankenspiele aber nicht. „Vielleicht irgendwann mal. Sonst steht sich die Mühle kaputt.“ Das gelte es zu verhindern. Erst recht jetzt, wo viel Zeit und Arbeit investiert worden ist.

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