Das Geräusch, das der Ball macht, wenn er auf den Padel-Schläger trifft, klingt dumpfer als beim Tennis.
Padel ist so etwas wie der kleine Bruder des Tennis und boomt in ganz Deutschland.
Einer der Hotspots ist der Tennisclub Grötzingen, bei dem am Wochenende ein hoch dotiertes Turnier stattfand.
Beim TC Grötzingen spielt man schon seit 2016 Padel
Hoch dotiert, das heißt vor allem, dass die Spielerinnen und Spieler viele Punkte für die Rangliste gewinnen konnten. 1.200 Zähler waren in dem Karlsruher Stadtteil an der Pfinz zu vergeben – höher geht es nicht. „Wir sind eines von nur sechs Turnieren, bei dem es so viele Punkte zu holen gibt“, erzählt Ralf Emberger aus dem Organisationsteam der Veranstaltung nicht ohne Stolz.
Denn der TC Grötzingen ist Pionier in Sachen Padel, bereits 2016 wurde der erste Platz an der Bruchwaldstraße in der Nähe des Baggersees errichtet.
Das „Cupra Masters“, so heißt das Turnier in Grötzingen stellt nicht nur drei Padel-Felder bereit, für das Center Court gab es an diesem Wochenende sogar eine mobile Tribüne. Zwölf Herren- und acht Damen-Paare spielten gegeneinander, im Turniermodus. Padel wird grundsätzlich nur als Doppel gespielt.
Kleineres Spielfeld, andere Schläger
Die Plätze sind von stabilem Glas umrahmt, aber nach oben offen. Die Spielfläche ist nur etwa halb so groß wie ein Tennisplatz und der Ball ist auch dann noch im Spiel, wenn er auf die hintere Wand trifft, in diesem Punkt ähnelt Padel dem Squash-Spiel.
Zum Anfangen braucht man nicht viel. Für 50 bis 70 Euro bekommt man einen für Anfänger geeigneten Schläger, der im Gegensatz zu Diamantform für die Fortgeschrittenen eher rund ist. Eine konventionelle Saiten-Bespannung wie beim Tennis hat der Schläger nicht, der Rahmen ist fast völlig – mit nur kleinen Löchern – mit Kunststoff-Verbundmaterial gefüllt.
Außerdem ungewöhnlich: Man spielt mit einer Handschlaufe, die am Griff befestigt ist. Weil es schon mal passieren kann, dass der Schläger entgleitet und man den Mitspieler nicht damit treffen will.
Auch Victoria Kurz aus Ettlingen tritt an
„Stabile Schuhe sind auch wichtig, damit man nicht rutscht“, sagt Victoria Kurz. Die 23-Jährige aus Ettlingen gehört zur nationalen Spitze im Padel-Sport und nimmt nicht nur wegen der räumlichen Nähe gerne an dem Grötzinger Turnier teil. „Ich freue mich auf sehr gute Matches gegen die Schweizerinnen!“, sagt sie. Kurz war einst beim Tennistraining angesprochen worden, ob sie es nicht mal mit Padel versuchen wolle – und ist hängen geblieben.
Es ist sehr kreativ, mit viel Action.Denise Höfer
Padel-Spielerin
Ähnlich lief es bei ihrer Doppelpartnerin Denise Höfer: „Vor vier Jahren haben es mir Freunde aus Südfrankreich gezeigt, und dann bin ich die folgenden Wochenenden immer wieder hingefahren“. Die 42-Jährige begeistert sich völlig für den jungen Ballrückschlagsport: „Es ist sehr kreativ, mit viel Action und man hat schnell Erfolgserlebnisse“, erzählt die Rheinstettenerin.
Wer Padel ausprobieren will, der TC Grötzingen lädt jeden ersten und dritten Montag im Monat um 18 Uhr zum „Afterwork Padel“ auf das Vereinsgelände. Man kann ganz ohne Anmeldung hinkommen.