
Auf dem Schulhof steht ein Schwimmbad. In der Heinz-Barth-Grundschule in Grünwettersbach feierten Kinder, Eltern, Lehrer und die Projektverantwortlichen das mobile Becken „Wundine“, das Schwimmunterricht für die Kitas und Schulen der Umgebung bieten wird
„Pitschi-Pitschi-Patsch in das Nass / bis die Finger schrumpelig sind / das macht sehr viel Spaß!“, sangen die Kinder der Klasse 1b der Grundschule zum Auftakt der kleinen Einweihungsfeier. Einige von ihnen hatten das mobile Schwimmbad auf dem Schulhof bereits ausprobiert.
„Ich habe Tauchen geübt, das macht mir viel Spaß!“, berichtet die sechsjährige Matilda begeistert. Nach dem Lied wollen die Kinder trotz der frostigen Außentemperaturen gar nicht weg, zu sehr haben sie „Wundine“ schon ins Herz geschlossen. Wundine kommt übrigens von der Stuttgarter Josef Wund Stiftung. Sie hat 2021 die Wundine Schwimmakademie zur Förderung der Schwimmfähigkeit ins Leben gerufen.
Eigentlich wie eine große Badewanne.Karin Dierksmeyer, Schwimmkursleiterin
Das kleine Schwimmbad ist fest in einen typischen Lkw-Auflieger montiert und an Strom, Frisch- und Abwasserleitung angeschlossen. Eine provisorische Außentreppe führt in einen kleinen Vorraum, in dem es Haarföhns gibt, Dann kommt die Umkleide, gefolgt von Duschraum und Toilette.
Etwa die Hälfte der Fläche nimmt das eigentliche Schwimmbecken ein: Sechs Meter lang, zwei breit und maximal 1,10 Meter tief. „Eigentlich wie eine große Badewanne“, sagt Schwimmkursleiterin Karin Dierksmeyer, „doch Gleiten und Tauchen geht gut, auch Beinschlag und Armzug, wenn man im Kreis schwimmen lässt“, erzählt sie.
Vier bis sechs Kinder nehmen pro Kurs teil. Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie mit so viel Wasser auf einmal in Berührung kommen. Diese Berührungsängste in einem geschützten Raum und unter fachmännischer Aufsicht abzubauen, das kann „Wundine“ gut. Erst ab der dritten Klasse gibt es in Karlsruhe Schwimmunterricht, aber viele Kinder zieht es schon früher ins Nass. Und da kommt „Wundine“ gerade recht, um erste Schwimmtechniken zu lernen.
„Wundine“ ist komplett ausgebucht
Das Schwimm-Mobil ist jeden Schultag ausgebucht. Neben den Schülern aus der Wettersbacher Heinz-Barth-Grundschule kommen dort auch die der Grundschulen Bergwald, Wolfartsweier und Stupferich zum Zug, zudem die der Schule im Lustgarten Hohenwettersbach, der Pestalozzischule Durlach und von vier Kitas.
Die Wettersbacher Grundschule ist der bundesweit erste Standort von Wundine, Schulleiter Klaus Albrecht platzte fast vor Stolz: „Schwimmen zu können, das verschafft neue Lebensräume, ist eine Kulturtechnik!“. Darüber hinaus lobte er die gute Zusammenarbeit mit der initiierenden Josef Wund-Stiftung, dem Kultusministerium, der Deutschen Sportakademie und dem Badischen Schwimmverband.
Zwei Monate wird „Wundine“ auf dem Schulhof der Barth-Grundschule stehen, dann zieht sie weiter. Nach Technik-Check im Januar – sie ist ein 250.000 Euro teurer Prototyp – geht es im Februar in den Rems-Murr-Kreis. Die Stiftung meldete, sie sei bis 2025 ausgebucht.