
Die „unendliche Geschichte“ des Edeka-Marktes als Nahversorger Wettersbach scheint keine Fiktion, sondern Realität zu sein. Dieser Eindruck entsteht zumindest im Ortschaftsrat Wettersbach am Dienstagabend, 13. Juni.
Denn Roland Jourdan (CDU/FW) stellt bei der Sitzung fest: „Ich bin enttäuscht, wie wenig hier vorwärts gegangen wird. Wie können wir das beschleunigen?“ Nach einem konkreten Zeitraum der Realisierung des Marktes fragt auch Ursula Seliger (BFW).
Da allerdings bis dato noch viele Variablen in den Verfahrensschritten existieren, möchte sich Sven Holler vom Stadtplanungsamt zeitlich noch nicht festlegen. Durch die Offenlegung der Pläne sei laut ihm ungewiss, wie viele Anregungen durch die Bürger kommen würden.
Edeka-Markt in Karlsruhe-Wettersbach soll in FFH-Gebiet errichtet werden
Wann es zur Unterzeichnung des Durchführungsvertrages zwischen Stadt und Vorhabenträger (VHT) komme, könne ebenfalls nicht gesagt werden. „Außerdem muss vieles noch durch den VHT erbracht werden“, gibt Ortsvorsteherin Kerstin Tron (parteilos) zu bedenken, räumt aber ein, dass das Vorhaben „schon viele runde Tische“ gehabt habe.
Eine der Herausforderungen – „ein langwieriger Prozess“ – ist das Finden und Sichern von Ausgleichsflächen. Denn der Markt würde in einem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) errichtet werden, heißt es weiter in der Sitzung.
Alle Beteiligten haben den Umsetzungswillen.Sven Holler, Stadtplanungsamt Karlsruhe
Das Anlegen von Trittsteinbiotopen für die Entwicklung des Schmetterlings Wiesenknopf-Ameisenbläuling, das Pflanzen von Obstbäumen sowie eine Unterstützung von Zauneidechsen seien beispielsweise notwendige Ausgleiche. Was bislang vorgesehen ist: Das Gebäude werde – mit umlaufendem Wirtschaftsweg – in den Hang integriert, das Dach begrünt sowie mit Photovoltaik versehen. Die Entwässerung bilde eine weitere Aufgabe, die allerdings erst zum Teil geklärt sei.
Alle Parteien beteiligen sich aktiv an der Umsetzung der Pläne
Topografiebedingt fließe Wasser, dass sich auf der Oberfläche staut, über den geplanten Wirtschaftsweg zum Markt und werde – via neu geplantem Geröllfang – dem Abwasserkanal zugeführt. Das wurde bei einem Ortstermin geklärt, sagt Holler. An Überlegungen, wie man bei Starkregen vorgehe, werde noch getüftelt.
Holler verweist insgesamt auf den guten Fortgang des Bebauungsplans, der sich nun vor der zweiten Trägerbeteiligung befindet – obwohl „die Entwässerung noch nicht gänzlich geklärt“ sei. Obwohl er nicht für den VHT sprechen könne, stellt Holler fest: „Alle Beteiligten haben den Umsetzungswillen.“