Wer von Grötzingen oder Durlach kommt und sich auf dem Herdweg Hagsfeld nähert, überquert die Pfinz und sieht dann links der Brückenstraße die Fußballfelder und das Vereinsheim des ASV Hagsfeld. An der Tagweide heißt die Adresse, sie lässt zutreffend auf die Lage am Ortsrand schließen. Drei Plätze und Nebenbereiche sind zu pflegen, damit sind Mähroboter drei Viertel des Tages beschäftigt.
In der Nacht zum Dienstag allerdings spielt sich auf dem Fußballrasen mehr ab als ein grobes Foul im Abseits. Wohl im Schutz der Dunkelheit werden sechs der insgesamt acht Mähroboter, die der Sportverein zur Platzpflege einsetzt, gestohlen.
Für die Vereinsmitglieder um den ASV-Vorsitzenden Frithjof Grabe ist das ein herber Schlag. Auf rund 22.000 Euro schätzt die Polizei den Schaden. Die Kosten für eine Ersatzbeschaffung beziffert Grabe sogar mit 30.000 Euro.
Gestohlene Geräte sind technisch gesichert
Die kuriose Pointe: Mit dem Diebesgut ist wohl nichts anzufangen. Denn der Verein hat sich vor der Anschaffung der Großflächenmäher Gedanken über die Risiken gemacht, insbesondere zum Thema Diebstahl. Deshalb entschied sich der ASV für Geräte mit entsprechender technischer Sicherung.
Am Mäher selbst ist nur ein Knopf zum Ein- und Ausschalten, erklärt Grabe. Um ihn in Marsch zu setzen, braucht es noch die Ladestation, und die Seriennummer auf der Platine muss in eine dazugehörige App eingegeben werden. Sonst lässt sich der selbstfahrende Rasenfresser nicht bedienen.
Polizei Karlsruhe hat Ortungssystem im Blick
Ladestationen für zwei der sechs Mäher wurden zwar ebenfalls entwendet, dennoch ist der Vereinsvorsitzende überzeugt: „Professionelle Diebe holen sich das gar nicht erst. Dafür gibt es keinen Schattenmarkt.“ Was jetzt passiert ist, sei im Negativen „fast wie ein Lottogewinn“, meint Grabe. „Wir kennen so etwas ganz und gar nicht in der Sportszene.“
Nun ermittelt die Polizei. Die Ansätze gehen in verschiedene Richtungen, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Karlsruhe auf BNN-Anfrage. Eine Möglichkeit ist dabei auch, Ortungssysteme auszuwerten, die typischerweise in derartige Geräte und so auch in die Großflächenmäher des ASV Hagsfeld eingebaut sind.
ASV Hagsfeld hofft nach Diebstahl der Mähroboter auf Beobachtungen
Zwölf bis 13 Kilo schwer sei jedes Gerät, sagt der Vereinsvorsitzende, bei einer Größe von etwa 50 mal 50 Zentimetern und großem Mähteller mit jeweils drei Messern.
Grabe hofft, dass die nächtliche Aktion vielleicht doch zufällig beobachtet wurde: „Da muss ja jemand rumgelaufen sein und die Mäher eingefangen haben.“