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Teilweise gestiegene Preise

„Heute schauen wir nicht so aufs Geld“: Besucher auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt wollen genießen

Der Karlsruher Christkindlesmarkt lockt auch Besucher aus der Region in die Innenstadt. Viele schlemmen sich am ersten Adventswochenende durch das bunte Essensangebot.

Konsum auf dem Christkindlesmarkt in Karlsruhe.
Die Massen strömen: Am ersten Adventswochenende lockt der Karlsruher Christkindlesmarkt Besucher aus Karlsruhe und der Region. Foto: Jörg Donecker

„Ich habe schon zu viel Geld ausgeben.“ Und es dürfte noch mehr werden. Petra Reichert ist ganz angetan, von dem, was sie gerade am Bienenwachstücherstand „Nicama“ von Luca Hillesheim sieht.

„Die Verlockungen auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt sind halt schon groß“, meint Petra Reichert lachend. Dass dies die Standbetreiberin gerne hört, dass ihr dies mehr als nur ein Lächeln entlockt, darf getrost angenommen werden. Ja, sie sei das erste Mal auf dem Karlsruher Weihnachtsmarkt, verrät Luca Hillesheim. „Und es läuft gut.“

Einige Meter davon entfernt haben Brigitte Hecht und ihre Freundin ein ruhiges Plätzchen in der Nähe des Brunnens auf dem Friedrichsplatz gefunden. „Im Vergleich zur Zeit vor Corona ist schon einiges deutlich teurer geworden.“ Brigitte Hecht deutet auf ihren Glühwein. „Der zum Beispiel.“ Eine Bratwurst hat sie sich mit der Freundin geteilt.

Zwischen Kauflust und „lieber weniger Konsumieren“

Zwischen diesen beiden Polen, zwischen Kauflust und offenem Geldbeutel, zwischen doch auf den Euro schauen und „lieber weniger konsumieren“, bewegten sich am ersten Adventswochenende ungeheure Menschenströme über den Christkindlmarkt auf dem Marktplatz und seine Ausläufer auf dem Friedrichsplatz – oder umgekehrt.

Eine vorerst salomonische Weihnachtsmarkt-Konsumlösung haben derweil die Familien Schäfer aus der Pfalz und Weyand aus Karlsruhe gefunden.

Es gibt für jeden nur eine Bratwurst und einen Glühwein.
Familie Schäfer und Familie Weyand, Besucher aus der Pfalz

„Es gibt für jeden nur eine Bratwurst und einen Glühwein“, lautet das Gebot der Stunde. Das mit der Stunde ist wörtlich zu nehmen. Denn: „Vielleicht gibt es noch einen zweiten Glühwein“, lässt die Pfälzer Fraktion durchblicken.

Kinderbackstube wird von Besuchern gut angenommen

Gleich an einer kompletten Christkindlesmarkt-Speisekarte rauf und runter haben sich Michael Bokov und sein Familientross gütlich getan – an Crêpes, Lachsflammkuchen und was nicht noch alles.

„Es ist schön, dass es wieder einen Christkindlesmarkt gibt. Heute schauen wir nicht so aufs Geld“, erzählt Bokov. Eher bescheiden nimmt sich da das genüssliche Glühweintrinken von Katharina Kohl und ihre Schwester Erika Lösch aus. Mehr braucht es nicht, um das Treiben auf dem Marktplatz zu genießen – Schluck für Schluck.

Ums Mitmachen geht es in unmittelbarer Nähe in der Kinderbackstube. „Unser Angebot wird sehr gut angenommen“, zieht Miguel Gonzales eine erste Bilanz.

Was insgesamt auffällt: kaum ein Christkindlesmarktbesucher, der nicht ausgiebig seine Kau- und/oder Schluckwerkzeuge benutzt. Es bleibt freilich genügend Zeit, in Trink- und Essenspausen das reichhaltige Angebot an Kunsthandwerk, Weihnachtsdeko, Seifen, Schals, Kerzen, Spielsachen und vielem mehr zu begutachten.

Es kommen wieder viele Stammkunden.
Ania Szymkowska, Marktbeschickerin

Oder wie wäre es mit Strümpfen und Socken? Die bietet Ania Szymkowska an ihrem Stand „Lavinia“ auf dem Marktplatz an. „Ich bin sehr zufrieden. Es kommen wieder viele Stammkunden“, freut sich die Marktbeschickerin in ihrem 15. Christkindlesmarkt-Jahr.

Ähnliches weiß Katharina Wulff zu berichten. Ihre mundgeblasenen Glasfiguren ziehen immer wieder Weihnachtsmarktbesucher an. „Viele schauen erst einmal und drehen dann eine Runde über den Markt. Einige kommen dann zurück und kaufen sich was bei uns.“

Mancher kauft auf dem Karlsruher Wihnachtsmarkt spontan ein Geschenk

Wegen des Glühweins kam eigentlich das Ehepaar Walzer auf den Friedrichsplatz. Ein Nebeneffekt: „Wir haben spontan Weihnachtsgeschenke gekauft. Und zwar ein paar Schnäpsle.“

Weiter geht die Tour über den Christkindlesmarkt. Eigentlich müsste man sagen „über die Christkindlesmärkte“. Egal. Es wird langsam dunkel.

Die Lichtspiele und Lichterketten entfalten ihre ganze Wirkung. Jetzt schmeckt der Glühwein noch etwas besser. Jetzt sitzen die Geldbeutel noch etwas lockerer. Gut so. Man darf sich in diesen Zeiten auch mal was gönnen – was Gutes tun.

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