Auch wenn er längst nicht mehr wie vor 100 Jahren aussieht und schon seit Jahren eine Dauerbaustelle ist – am Wochenende vom 22. und 23. Oktober wird in und rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof groß gefeiert. Genau vor 100 Jahren, am 23. Oktober 1922, wurde er in Betrieb genommen. Dieses Jubiläum nimmt ein privates Festkomitee um den Ingenieur Hans-Jörg Jäkel zum Anlass, in der Landeshauptstadt ein umfangreiches Programm für alle Eisenbahninteressierten auf die Beine zu stellen.
Sonderzüge mit Dampf- und Diesellok
Das Besondere: Weil hierfür auch ein historischer Eilzug der Ulmer Eisenbahnfreunde (UEF) Sektion Ettlingen im Einsatz ist, fährt dieser Sonderzug sowohl am Samstag als auch am Sonntag jeweils um 8.30 Uhr ab Karlsruhe-Hauptbahnhof nach Stuttgart und verbindet zum Festwochenende die beiden Städte.
Am Samstag wird der Zug von einer Dampflok gezogen, am Sonntag übernimmt das eine historische Diesellokomotive. Die Rückfahrt nach Karlsruhe findet jeweils um 18.30 Uhr ab Stuttgart-Hauptbahnhof statt. Es gilt ein gesonderter Tarif.
„In Stuttgart fahren an den beiden Tagen Historische Sonderzüge auf allen drei Strecken, die aus dem Hauptbahnhof hinausführen“, erklärt Jäkel. Also Richtung Esslingen, Ludwigsburg und auf der sogenannten Panoramabahn nach Stuttgart-Vaihingen. Zudem verkehren am Sonntag zweimal Sonderzüge zwischen Stuttgart und Korntal mit Anschluss an die dortige Museumsstrecke nach Weissach. Außerdem stehen kurze Pendelfahrten zum Stuttgarter Abstellbahnhof auf dem Programm.
Historischer Eilzug der Sektion Ettlingen im Einsatz
Die Sonderfahrten nach Ludwigsburg, Esslingen und Vaihingen sind, laut Veranstalter, mit jeweils rund 15 Kilometern Länge bewusst kurz gehalten, so dass die Züge bereits nach rund einer Stunde wieder im Hauptbahnhof zurück sind. Dadurch können gleich mehrere Strecken an einem Tag gefahren werden.
Im Einsatz sind ein historischer Eilzug der UEF Sektion Ettlingen aus den 1930er-Jahren mit einer Dampflok aus dem Jahr 1921. Die zweite Garnitur bildet am Samstag der sogenannte „Feurige Elias“, der sonst zwischen Korntal und Weissach unterwegs ist. Der Zug wird von einer historischen Elektrolokomotive unterstützt.
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Am Sonntag befährt statt des „Feurigen Elias“ der historische Schienenbus „Roter Flitzer“ die Strecken. „Der Schienenbus hat eine phantastische Rundumsicht“, schwärmt Jäkel. Startschuss für die Sonderfahrten im Stuttgarter Hauptbahnhof ist an beiden Tagen um 11 Uhr. Die letzten Fahrten finden am späten Nachmittag statt.
Stadtmodell mit Bonatzbau in den Miniaturwelten
Fahrkarten für die Sonderzüge sind vorab sowohl online erhältlich als auch in den Miniaturwelten Stuttgart am Arnulf-Klett-Platz, dort in Form historischer Kartonfahrkarten. Im Schaufenster der Ausstellung, die ein großes Stadtmodell der 1980er-Jahre zeigt, finden sich fünf weitere Modelle des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Sie zeigen das Bahngebäude in seinen Zuständen zwischen 1930 bis etwa 1990. Mit den Fahrkarten können zum vergünstigten Tarif die Miniaturwelten besucht werden.
Auch der Bahnprojektverein Stuttgart-Ulm, der den Infoturm Stuttgart (ITS) betreibt, beteiligt sich an den Festlichkeiten. „Wir bieten an den zwei Tagen Sonderführungen unter dem Motto ‚Gestern – heute – morgen‘ an“, erklärt Vereinssprecher David Bösinger. Dabei sollen in dreistündigen Baustellentouren der historische Bonatzbau, die aktuellen Bauarbeiten an Stuttgart 21 sowie die Zukunftsvisionen in Bezug auf den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof thematisch verbunden werden. Die Touren starten stündlich.
Service
Weitere Informationen zu Abfahrtszeiten und Ticketpreisen unter: 100-jahre-hauptbahnhof-stuttgart.de