Um die 23, 24 Grad Celsius warm soll es morgen Nachmittag werden, angenehme Sommertemperaturen also. Und auch beim Tagesordnungspunkt 13 der Gemeinderatssitzung sind keine allzu hitzigen Debatten zu erwarten, wenn es um die Verabschiedung der Klimaanpassungs-Strategie der Stadt geht. Und darin vor allem eben auch – um Hitze.
„Vorsorge vor Hitze“ ist einer Schwerpunkte des 85 Maßnahmen umfassenden Katalogs, der damit deutlich größer ausfällt als das 2013 erstmals aufgesetzte Strategiepapier. Von den 85 Maßnahmen werden „bereits rund die Hälfte kontinuierlich umgesetzt“, hebt Umweltdezernentin Bettina Lisbach hervor.
Diese Maßnahmen seien schon „Teil der normalen Arbeitsabläufe geworden und haben sich damit im Handeln der Stadtverwaltung etabliert“.
Hitze spielt eine markante Rolle
Dass die Hitze in dem Maßnahmenkatalog weiter eine markante Rolle spielt, ist angesichts der geographischen Lage Karlsruhes im Oberrheingraben logisch.
Die Region zählt ohnehin zu den wärmsten Regionen Deutschlands - und wird immer wärmer. „In Karlsruhe wurde nie ein wärmerer Zeitraum beobachtet, als der von Januar 2013 bis Mai 2020“, hält die Verwaltung in den Erläuterungen zu der Klimastrategie fest. 2014 und 2018 waren die je wärmsten Jahre in Karlsruhe seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Grünplanung und Verschattung von Verkehrswegen
Die Erstellung eines Hitzeaktionsplans ist ein neuer Baustein in der städtischen Klimaanpassungsstrategie. Ferner geht es bei diesem Thema weiterhin um Punkte wie Stadt- und Grünplanung, Nachbarschaftshilfe, Verschattung von Verkehrswegen oder zum Beispiel einer Pilot-Strecke mit hellem Asphalt zur Vermeidung von Hitzeschäden.
Weitere Schwerpunkte in dem Maßnahmenkatalog ist der Umgang mit Trockenheit, zum Beispiel bei Stadtbäumen und im Wald. Es geht um das Bewässern und die Frage, welche Pflanzen und Bäume mit extremeren Klima besser zurechtkommen. Und auch die Vorsorge vor Starkregen und der Hochwasserschutz spielen eine wichtige Rolle.
Lebensqualität soll hoch bleiben
Übergeordnetes Ziel der Klimaanpassungsstrategie, die einher geht mit Maßnahmen zum Klimaschutz, ist es, „dass Karlsruhe weiterhin ein Wohnort mit hoher Lebensqualität und eine grüne Stadt ist“, heißt es im Papier der Verwaltung. Die Anpassung an den Klimawandel sei ein „hochgradig interdisziplinäres“ Thema. Entsprechend ist und wird eine Vielzahl von städtischen Dienststellen und Gesellschaften an der Umsetzung von Maßnahmen beteiligt sein.
Gleichzeitig seien Vorgaben der Politik „übergeordnete Voraussetzung“. Nicht zuletzt gehe es dabei um eine ausreichende „finanziellen und personellen Ausstattung für die Maßnahmenumsetzung“. Das gelte sowohl für die Investition, „vor allem aber auch für die Folgekosten, die beispielsweise für Bäume, Grünflächen und Rasengleise für Pflege und Bewässerung entstehen“, hält die Verwaltung fest.