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„Klimaschutz gemeinsam wagen“

Hoffnungsträger Lastenrad: In Karlsruhe ist Transport per Rad attraktiv

Das Fahrrad mit Stauraum ist ein Hoffnungsträger beim angestrebten Umbau des Verkehrs. Virtuell erkunden Interessierte in einem Infoabend der Karlsruher Initiative „Klimaschutz gemeinsam wagen“ die Möglichkeiten.

Manuel Quinting sitzt auf einem Lastenrad
Unterstützer gesucht: Vorstandsmitglied Manuel Quinting freut sich über neue Mitglieder für die Lastenrad-Initiative „Lastenkarle“. Foto: Jörg Donecker

Der Karlsruher „Lastenkarle“ macht es vor: Transportieren per Fahrrad ist in der Stadt häufig eine gute Möglichkeit. Der kostenlose Leihfuhrpark der Lastenradinitiative für Karlsruhe ist dabei ein starkes Element.

Mit drei Cargorädern Anfang 2017 gestartet, hält die Initiative inzwischen an acht Stationen elf ganz unterschiedliche Modelle bereit. Nutzer melden sich per Internet an. Finanziert wird das bewusst sozial und ökologisch orientierte Angebot im wesentlichen aus Spenden.

Die Karlsruher Initiative „Klimaschutz gemeinsam wagen“ bringt in einer virtuellen Diskussionsrunde am Donnerstagabend Vertreter der Wirtschaft und Energiewirtschaft, des Marketings, der Stadtverwaltung und des ehrenamtlichen Lastenrad-Verleihs zusammen. Kurzvorträge zu Projekten und Angeboten mit Lastenrad in der Stadt ermöglichen anschließend Rückfragen per Chat oder direkt im Videogespräch.

Verleihinitiative steigert Nachfrage nach Lastenrädern in Karlsruhe

Aus der Förderkampagne der Stadt Karlsruhe weiß Ulrich Wagner vom Team der Radverkehrsplaner im Rathaus: „Viele Familien haben bei Lastenkarle Erfahrung mit verschiedenen Modellen und den Nutzungsmöglichkeiten gesammelt.“ Häufig sei das die Vorbereitung für den Kauf eines eigenen Lastenrads gewesen, seinerzeit mit kommunalem Zuschuss.

Das Fahrrad mit Stauraum ist ein Hoffnungsträger beim angestrebten Umbau des Verkehrs in Karlsruhe. Das unterstreicht Baubürgermeister Daniel Fluhrer eingangs. Rollen mehr Lastenräder statt Autos, nützt das dem Klimaschutz. Sie erzeugen weder Abgas noch Lärm in der Stadt, bremsen den Verkehr nicht aus und stehen selbst nicht im Stau. Auch wenn sie geparkt sind, belegen sie viel weniger Fläche. Die Anschaffung kostet einen Bruchteil eines Kleinwagens, das Gleiche gilt für den Unterhalt.

Breitere Radwege in Karlsruhe fürs Lastenrad

Damit Lastenräder im urbanen Verkehr eine größere Rolle spielen, werde die Stadt etwas tun müssen, sagt Fluhrer. „Ich denke an breitere Radwege und an neue Abstellanlagen“, präzisiert er. Derzeit halte Karlsruhe den unerfreulichen Rekord bei gestohlenen Rädern.

In zehn bis 15 Jahren wird Karlsruhe kaum wiederzuerkennen sein.
Daniel Fluhrer, Baubürgermeister

„In Zukunft wird Mobilität einerseits teurer und exklusiver werden, auf der anderen Seite aber auch günstiger und einfacher“, prognostiziert der Baubürgermeister. „In zehn bis 15 Jahren wird Karlsruhe kaum wiederzuerkennen sein.“ Immerhin sei es um 1960 aber auch noch selbstverständlich gewesen, mit dem Auto direkt bis ans Rathaus zu fahren. Ob das eigene Fahrzeug noch die Mobilität der Zukunft darstelle oder vielmehr Leasing und Sharing, sei eine spannende Frage.

Experimente für Neugierige

Die zweistündige virtuelle Abendveranstaltung moderiert der selbstständige Karlsruher Mobilitätsexperte Karsten Reichenbacher, Inhaber des Fachbüros WerkStadtMobilität. Eva Wendeberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), ist Co-Moderatorin und stellt die Experimente für Interessierte im Programm der Initiative „Klimaschutz gemeinsam wagen“ vor.

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