SPD-Stadträtin Irene Moser hat als einziges Mitglied ihrer Gemeinderatsfraktion gegen das Ende der Wertstofftonne gestimmt. Damit scheiterte auch der Versuch ihres Genossen und Oberbürgermeisters Frank Mentrup, in Karlsruhe eine gelbe Tonne einzuführen.
Frau Moser, warum wollen Sie die Wertstofftonne unbedingt behalten?
MoserEs ist einfach meine Überzeugung, dass es die beste Lösung für Karlsruhe ist. Man kann den Leuten doch nicht zumuten, Teile ihres Wertstoffmülls separat zu sammeln. Außerdem hat mich das Konzept der gelben Tonne einfach nicht überzeugt. In meiner Nachbarschaft habe ich auch viele kritische Stimmen dazu gehört. Weil ich mich als Anwältin der Bürgerschaft sehe, habe ich gegen die gelbe Tonne gestimmt.
In der SPD-Fraktion war die Enttäuschung nach der Abstimmungsniederlage spürbar. Haben Sie ihre Genossen mit Ihrem Ja für die Wertstofftonne überrascht?
MoserNein. Ich hatte schon bei der Fraktionssitzung am Abend vor der Gemeinderatssitzung angekündigt, dass ich nicht für eine gelbe Tonne stimmen werde. Diese Entscheidung wurde von der Fraktion akzeptiert. Deshalb sehe ich mich auch nicht als Abweichlerin.
Hat OB Frank Mentrup Sie nach der Abstimmung zur Rede gestellt?
Irene MoserNein. Der war ja auch in der Fraktionssitzung und wusste, dass ich nicht für Gelb stimmen werde. Er hat das ebenfalls akzeptiert. Oder zumindest gemerkt, dass ein Versuch, mich noch einmal umzustimmen, nicht zielführend wäre. Ich stehe zu meiner Fraktion. Aber manche Entscheidungen sind nun einmal, wie sie sind.