Skip to main content

Neues Leben für Ungenutztes

In Karlsruhe eröffnet die zweite Tauschhütte für Gebrauchtes

Neuer Nutzen für nicht mehr benötigte Dinge: In der Karlsruher Untermühlsiedlung bei der Autobahnpolizei gibt es die zweite Tauschhütte. Dort kann man Ungenutztes kostenlos mitnehmen - oder auch selbst gut Erhaltenes vorbeibringen.

Hatte die Idee: Karin Walker kümmert sich um die neue Tauschhütte
Hatte die Idee: Karin Walker kümmert sich um die neue Tauschhütte Foto: Jannis Laue

In markantem Blau steht sie da – die neue Tauschhütte in der alten Karlsruher Straße neben dem Parkplatz der Autobahnpolizei. Sie ist die zweite Tauschhütte in Karlsruhe. Ins Leben gerufen wurde sie von der Bürgergemeinschaft der Untermühl- und Dornwaldsiedlung.

Karin Walker von der Bürgergemeinschaft hatte die Idee während des ersten Corona-Lockdowns, im April 2020. Nach einer Anfrage des Vereins hatte die Stadt der Hütte einen Platz auf städtischem Grund in der Siedlung zugeteilt. Kostenpunkt: etwa 500 Euro. Für die Instandhaltung und den Schließdienst ist der Verein zuständig.

Das Prinzip dahinter ist relativ einfach. Wer nicht mehr benötigte Dinge besitzt, diese aber zu schön findet, um sie wegzuwerfen, hat hier eine Anlaufstelle.

Tauschhütte in Karlsruhe: Kostenlos mitnehmen, was gefällt

Andere können nun die Tauschhütte besuchen und mitnehmen, was gefällt. Dabei gibt es keine Bringschuld. Jeder kann nur einräumen, nur mitnehmen oder beides. Der Verein stellt sich vor, dass dort Geschirr, zur Jahreszeit passende Kleidung, Spielzeug und dergleichen getauscht werden. Ausgenommen sind nur Lebensmittel und Dinge, die nicht mehr zu gebrauchen sind.

Ab diesem Samstag kann dort nun täglich von 10 bis 17 Uhr getauscht werden. An Sonn- und Feiertagen sowie bei schlechtem Wetter ist die Hütte geschlossen.

Auch größeren, sperrigeren Dingen kann neues Leben eingehaucht werden. Hierfür hat der Verein eine Pinnwand eingerichtet. Über ein Kontaktformular kann angegeben werden, wer etwas weitergeben möchte. Die Methode dabei ist dieselbe wie bei einschlägigen Online-Portalen nach Art von Ebay. Klares Unterscheidungsmerkmal sei aber die bewusste Abkehr von Unpersönlichem, Überregionalem und Finanziellem.

Tauschhütte soll auch zum Treffpunkt der Untermühlsiedlung werden

Denn: Positiver Nebeneffekt des Projekts ist laut Walker die Nachbarschaftsverständigung. Die markante blaue Hütte soll nicht nur ein Ort zum Austausch von Dingen sein, sondern auch ein Treffpunkt.

Das Hauptziel sei die Wiederverwertung von Gebrauchtem. Denn alles, was ertauscht wird, muss nicht neu gekauft und produziert werden. So schone die Aktion den Geldbeutel bei immer weiter steigenden Preisen. Vor allem aber schütze sie die Umwelt und trage zur Nachhaltigkeit in ihrer Nachbarschaft bei, wie Karin Walker betont.

In der Waldstadt funktioniert das schon ganz gut. Dank der Bürgerinitiative Tauschhütte Waldstadt steht dort seit November 2021 eine Tauschhütte. Auch wenn sie sich noch in der Anlaufzeit befindet, wird die Hütte bereits munter besucht und hat laut den Organisatoren schon zu der einen oder anderen Nachbarschaftsbekanntschaft geführt. Auch die Organisatoren in Durlach rufen dazu auf, den Schritt ins kalte Wasser zu wagen. Jeder Besucher ist gerne gesehen und wer komme, solle sich ruhig auch trauen, Dinge mitzunehmen, so die Bürgerinitiative.

Hinweis der Redaktion

In einer früheren Version dieses Artikel hatten wir die erste Tauschhütte einer Initiative des Bürgervereins zugeschrieben. Wir haben das korrigiert.

nach oben Zurück zum Seitenanfang