Fans der Karlsruher Schlosslichtspiele dürfen sich freuen: Auch im Sommer 2021 wird es die allabendlichen Projektionen geben. Und die Stadt will dann keineswegs Schluss machen, mindestens bis 2024 soll sich der Barockbau in eine XXL-Leinwand verwandeln.
Das letzte Wort hat jeweils der Gemeinderat. Er stellte am Dienstag die Mittel für das kommende Jahr bereit. Konkret geht es um 250.000 Euro, die direkt aus der Stadtkasse fließen. Weitere 150.000 Euro überweist die für den Kombibau zuständige Kasig. Dieses städtische Unternehmen nimmt das Geld aus ihrem Budget für Baustellenmarketing.
Weil Ende 2021 der Tunnel fertig sein soll, fällt die stadtinterne Querfinanzierung weg, und es steht ab 2022 der gesamte Posten in Höhe von 400.000 Euro im städtischen Haushalt. Dieses Geld muss die Kommunalpolitik bei den entsprechenden Haushaltsberatungen freigeben.
Eine Debatte gab es am Dienstag nicht über das Thema. Allerdings sagte die AfD Nein zum Beschluss. Sie war zunächst mit einem Ergänzungsantrag gescheitert. Darin ging es um eine Festlegung auf eine nicht-digitale Version 2021.
335.000 Euro über Sponsoren gesammelt
Ergänzend zum städtischen Beitrag hat die zuständige Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) im vergangenen Jahr 335.000 Euro von Sponsoren eingesammelt. Gegenüber 2018 war dies eine Steigerung um 55.000 Euro. Die Besucher spendeten und kauften das „Wir-lassen-das-Schloss-leuchten“-Bändchen. Auf diesem Weg kamen im Jahr 2019 rund 25.000 Euro in die Kasse – 5.000 Euro mehr als im Jahr davor.
Premiere feierten die Schlosslichtspiele im Jahr 2015 beim 300. Stadtgeburtstag. Eine Wiederholung war zunächst nicht geplant. Doch weil der Erfolg enorm war, entschlossen sich die Stadt und das künstlerisch verantwortliche ZKM für die Fortsetzung. Seither erlebten nach Angaben der KME 1,7 Millionen Besucher die Schlosslichtspiele.
In diesem Sommer gab es wegen Corona nur eine digitale Ausgabe. Auch diese werten Stadt und ZKM als Erfolg. Dennoch heißt es auf der Homepage der Schlosslichtspiele: „Wir sehen uns 2021, dann hoffentlich wieder bei gemeinsamen Abenden vor dem Karlsruher Schloss.“ Ein genauer Starttermin wird indessen noch nicht genannt.
Besucher schwärmen in der Tat jedes Jahr vom friedlichen Miteinander und dem Gemeinschaftserlebnis. Gleichzeitig hilft das Format, die City zu beleben. Viele gehen vor den Schlosslichtspielen nämlich einkaufen und zudem auch essen oder etwas trinken. Befragungen zufolge kommt knapp die Hälfte der Zuschauer aus Karlsruhe.
18 Prozent gaben an, aus der Region Mittlerer Oberrhein zu stammen, 13 Prozent kommen aus weiteren Teilen Baden-Württembergs, 19 Prozent aus dem übrigen Bundesgebiet. Fünf Prozent erklärten, aus dem Ausland angereist zu sein.