Am Alten Schlachthof, am Bahnhof, vor Apotheken oder jetzt auch im Staatstheater: Die Zahl der Schnellteststellen steigt in Karlsruhe. Tatsächlich wurden auf diesem Weg bereits Infektionen aufgedeckt.
Doch es gibt auch Bescheide, die falscher Alarm sind. „Aktuell sind ein bis fünf Promille der Schnelltests in den diversen Stellen positiv“, schätzt der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamtes, Ulrich Wagner. Allerdings liefen die Meldungen erst nach und nach ein.
Über einen längeren Zeitraum seien 230 positive Befunde an das Landratsamt übermittelt worden, die dann mit einem zuverlässigeren PCR-Test überprüft werden. „64 Prozent der Fälle haben sich dann bestätigt.“ Wer einen positiven Schnelltest hat, muss sich isolieren.
Bestätigt sich das Ergebnis im nächsten Schritt nicht, wird die Quarantäne aufgehoben. „Aus Gründen des Infektionsschutzes ist die Fehlerquote nicht problematisch, es ist aber mehr Arbeit für uns“, so Wagner. Er geht von falschem Alarm bei einem Viertel bis einem Drittel der Fälle aus.
Laut RKI sind bundesweit zwölf Prozent der Testergebnisse positiv
Über die Zahl der vorgenommenen PCR-Tests in Karlsruhe hat das Gesundheitsamt keinen Überblick. „Die werden ja in vielen Praxen angeboten.“ Wie hoch die Quote der positiven Befunde ist, ermittelt das Gesundheitsamt nicht. „Es gibt zahlreiche Labore, die die Tests auswerten. Die arbeiten aber nicht auf nur eine Stadt bezogen“, erläutert Wagner.
Bundesweit nennt das Robert Koch-Institut aktuell einen Wert von zwölf Prozent positiver Resultate. Bei den in den diversen Stellen angebotenen Schnelltests ist der Wert deutlich niedriger, weil sie in der Regel ohne konkreten Anlass und ohne das Auftreten von Symptomen gemacht werden.
Zahl der Infektionen nach Corona-Kontakt steigt
In Karlsruhe stieg zuletzt die Zahl der Menschen, die sich nach dem Kontakt zu einem Corona-Positiven selbst infizierten: War dies im März bei 15 Prozent der engen Kontaktpersonen der Fall, registrierte das Gesundheitsamt im April einen Wert von 18 Prozent. „Alle Kontaktpersonen, die sich isolieren müssen, werden getestet“, erläutert Wagner.
Dies geschehe in der Regel sogar mehrmals: Anfangs brauche man einen schnellen Wert, um mögliche weitere Kontaktpersonen zu ermitteln. Ein zweiter Test erfolge nach fünf bis sieben Tagen. Vor dem Ende der Isolation komme dann ein dritter Test, damit niemand spät positiv entlassen werde.