Skip to main content

Tunnel in Karlsruhe

Hitzebedingte Ausfälle: Wie ist der Stand bei den Karlsruher Aufzügen?

Die Stadt prüft verschiedene Möglichkeiten, das Problem in den gläsernen Schächten zu lösen. Die große Frage: Wie bekommt man die direkte Sonneneinstrahlung in den Griff?

Aufzugshäuschen der Statdbahntunnels
Kubus aus Glas: Die Häuschen über den Aufzugsschächten des Stadtbahntunnels müssen besser vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt werden. Foto: Stefan Proetel

Hitze und die Aufzüge der Stadtbahntunnels – das hat sich nicht vertragen. An mehreren Tagen im heißen Sommer machten vier Anlagen immer mal wieder schlapp.

Vor allem mobilitätseingeschränkte Fahrgäste standen dann vor verschlossenen Türen und großen Problemen. Wie nutzt die Stadt die Zeit bis zur nächsten Hitzeperiode, um die Probleme in den Griff zu bekommen?

Diese Frage interessiert auch die CDU-Gemeinderatsfraktion. Sie hat vor der nächsten Sitzung des Gremiums am kommenden Dienstag eine offizielle Anfrage eingereicht – und eine Antwort bekommen.

Vier Anlagen waren betroffen

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), die Kasig (Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft) sowie der Aufzughersteller Schindler hatten im August die vier betroffenen Aufzüge umgerüstet.

Zuvor war es mehrfach zu sicherheitsbedingten Abschaltungen gekommen, da sich die sogenannten gläsernen Mundhäuser oberhalb des Schachtes zu sehr aufgeheizt hatten. Dabei wurde eine „Komponente der Leistungselektronik“ innerhalb des Schachtes von oben nach weiter unten versetzt, um nicht mehr unmittelbarer Sonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein.

Betroffen von den Ausfällen waren die Aufzüge am Europaplatz, Marktplatz (Südseite Kaiserstraße) sowie Kronenplatz (auch hier auf der Südseite). Insgesamt sind 16 dieser Anlagen mit den oberirdischen Glashäuschen in Betrieb.

Jetzt den Newsletter für Karlsruhe, Ettlingen und die Hardt abonnieren

Wie geht es weiter mit dem Verkehr und den Baustellen in Karlsruhe? Was wird aus der Wohnungsnot und der Sicherheit in der Innenstadt? Was ist los in der Stadt und was bewegt ihre Bewohner?

Die wichtigsten Infos für Karlsruhe, Ettlingen und die Hardt und exklusive Hintergrundberichte: Das liefert der kostenlose BNN-Newsletter jeden Abend direkt in Ihr Postfach. Jetzt anmelden.

Die automatische Abschaltung der Aufzüge ist eine gesetzliche Auflage. Die Sicherheitsmaßnahme soll Passagiere vor zu hohen Temperaturen in der Kabine schützen.

Die Temperaturen im Aufzugsschacht seien durch die Norm EN 81-20/50 klar vorgeschrieben und müssen zwischen fünf und 40 Grad liegen, so ein Sprecher der Firma Schindler.

Planungen sollen bis Dezember stehen

Die im August vorgenommenen Umbauten sollten vorübergehend sein. Wie die Stadt nun der CDU antwortet, haben im September die Planungen für eine endgültige Lösung begonnen.

Dabei wurden den Angaben zufolge unterschiedliche Ansätze entwickelt, um Sonneneinstrahlung zu verhindern oder abzumildern beziehungsweise, um eine Zirkulation der erhitzten Luft im Schacht zu gewährleisten. Derzeit werde die thermische Wirkung der Ansätze geprüft.

Bis Dezember soll die effektivste Variante feststehen. Die Umbauten sollen im April 2023 abgeschlossen sein. Derzeit werde zudem untersucht, ob die Umbauten auch für andere Mundhäuser notwendig sind.

Konkret geprüft wird laut Stadt, ob die direkte Sonneneinstrahlung mit einer Folie mit 100 Prozent Absorptionsgrad auf der Dachscheibe oder mit dem Austausch der Dachscheibe gegen eine Metalldecke reduziert werden soll.

Zur Durchlüftung sollen seitlich Lamellengitter die Glasscheiben ersetzen. Gleichzeitig sollen die betroffenen Bauteile wie Antrieb oder Bremswiderstand in den Schatten der Lamellen versetzt werden.

An insgesamt vier August-Tagen war es zu den Abschaltungen aufgrund höherer Temperaturen gekommen. Mal seien einzelne Aufzüge an einem ganz bestimmten Standort über einen gewissen Zeitraum betroffen, mal auch mehrere der vier besagten Aufzüge am selben Tag zur selben Zeit, so ein VBK-Sprecher.

nach oben Zurück zum Seitenanfang