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Kampf gegen Hitzefolgen

Ausfälle von Aufzügen in der Karlsruher U-Strab: Das sind die Reparaturpläne

Eine kurzfristige Maßnahme soll schnell Abhilfe schaffen, im September wird entschieden, wie es langfristig weitergeht. Schon im Vorfeld bei den Planungen habe die Kasig sehr viele Maßnahmen ergriffen – sagt die Kasig.

 Technik auf den Aufzügen
Hitzeempfindlich: Ein Blick in einen der Aufzugschächte. Die Technik schaltet sich bei zu hohen Temperaturen aus Sicherheitsgründen automatisch ab. Foto: Jörg Donecker

Schon bei den Planungen der Aufzughäuser hat die Karlsruher Schienen- und Infrastrukturgesellschaft (Kasig) Maßnahmen gegen mögliche hitzebedingte Ausfälle getroffen. Das teilten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) am Dienstag mit.

So habe sich die Kasig an die gültige Sicherheitsnorm E 81/20 gehalten, habe zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung zusätzliche Blechabdeckungen der Motoren eingebaut und die Glaselemente der Mundhäuser mit einer Schutzfolie gegen die Sonne ausgestattet.

Die Mundhäuser sind die oberirdischen Glashäuser über dem Fahrstuhlschacht. Sie verfügen laut VBK über eine Schachtentlüftung, die gesamten Aufzugsanlagen zudem über eine Sommerschaltung. Letztere veranlasst bei Temperaturen über 25 Grad regelmäßige Leerfahrten der Aufzugskabine. Dabei öffnen die Aufzugstüren, was zu einer besseren Lüftung des Fahrschachtes beitrage.

„Obwohl wir bereits im Vorfeld sehr viele Maßnahmen ergriffen haben, um den Betrieb auch im Hochsommer zu garantieren, zeigt nun die Praxis, dass wir zusätzliche Umbauten benötigen“, wird Alexander Pischon, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft VBK und der für den Bau verantwortlichen Kasig, in der Mitteilung zitiert.

Maßnahmen innerhalb der nächsten vier Wochen

In der vergangenen Woche war es infolge der großen Hitze an vier von 16 Aufzügen zu automatischen Sicherheitsabstellungen gekommen. Dies soll nun durch Ad-hoc-Maßnahmen innerhalb der kommenden vier Wochen verhindert werden.

Im September wollen sich die Verkehrsbetriebe, Kasig und der Aufzughersteller Schindler besprechen, welche längerfristigen Veränderungen zur Verbesserung der Situation umgesetzt werden.

Die ausgefallenen Anlagen haben eines gemeinsam: Sie sind aufgrund ihrer Lage besonders stark und lange der Sonne ausgesetzt und erhitzen sich deshalb in besonderem Maße. Dies betrifft zwei Aufzüge am Europaplatz, einen Aufzug auf der Südseite der Haltestelle Marktplatz/Kaiserstraße und einen Aufzug auf der Nordseite des Kronenplatzes.

„Wir wollen hier gemeinsam mit der Firma Schindler möglichst schnell Verbesserungen im Sinne unserer Fahrgäste erzielen, die auf die Aufzüge angewiesen sind“, so Pischon laut Mitteilung.

Keine Reaktionen auf die Kritik

Kurzfristig wird nun in den betroffenen Aufzügen „eine Komponente der Leistungselektronik innerhalb des gläsernen Schachts von oben weiter nach unten in den schattigeren Bereich versetzt, um eine schnelle Überhitzung und eine dadurch hervorgerufene sicherheitsbedingte Ausschaltung zu vermeiden“. Was mit einer „Komponente der Leistungselektronik“ gemeint ist, beantworteten die VBK auf Anfrage dieser Redaktion nicht.

Am Montag hatte ein Sprecher der Firma Schindler in dieser Zeitung Kritik an Kasig und VBK geübt. Diese hätten vor Baubeginn Hinweise und Vorschläge von Schindler zu den einzuhaltenden Temperaturen in den geplanten oberirdischen Häuschen abgelehnt – aus architektonischen Gründen. Kasig und VBK äußerten sich weder am Montag noch am Dienstag dazu.

In der verschickten Pressemitteilung sei alles eingebaut, was man zusammen mit dem Aufzughersteller aktuell zum Thema mitteilen könne, sagte eine VBK-Sprecherin auf Nachfrage dieser Redaktion.

Geschäftsführer Alexander Pischon entschuldigte sich in der Mitteilung bei allen betroffenen Kundinnen und Kunden. Man werde auch in den nächsten Tagen bei etwaigen Ausfällen über Servicepersonal vor Ort informieren und helfen.

„Weiterhin bieten wir unseren mobilitätseingeschränkten Fahrgästen an, sich ein Taxi für die Fahrt von der letzten bis zur nächsten barrierefreien Haltestelle zu rufen.“ Die Rechnung können Betroffene beim Karlsruher Verkehrsverbund einreichen.

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