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Einkaufen soll angenehmer werden

Blühende Bänke und kühlende Liegen: Stadt schafft in der Karlsruher Kaiserstraße Platz zum Ausspannen

Mintgrün und mit viel Holz sind die fünf neuen Sitzgelegenheiten in der Kaiserstraße. Sie werden im Juli ergänzt mit zwei Loungemöbeln, die ihren Nutzern einen Frische-Kick geben sollen.

Der Karlsruher Sebastian Schröder sitzt auf einer der fünf begrünten Bänke, die noch bis Oktober in der Kaiserstraße stehen.
Zeit zum Durchschnaufen: Der Karlsruher Sebastian Schröder sitzt auf einer der fünf begrünten Bänke, die noch bis Oktober in der Kaiserstraße stehen. Foto: Stefan Proetel

Wer auf seiner Einkaufstour durch die Innenstadt müde Beine bekommt, darf sich bald auf den Marktplatz legen. Nicht auf den heißen Asphalt, sondern auf zwei moderne Liegen, die nebenbei auch noch Kühle abgeben. Die Möbel wird die Stadt im Juli und August nahe der vorbeiführenden Kaiserstraße aufstellen. Warum sie ihren Modellnamen „abgekühlt“ tragen? Dazu später mehr.

Die Stadt intensiviert mit der vorübergehenden Möbelierung ihr Bestreben, die seit Dezember 2021 bahnfreie Karlsruher Einkaufsmeile weiter zu beleben. „Die Kaiserstraße soll mehr und intensiver genutzt werden“, sagt Dennis Fischer, Bereichsleiter Citymarketing bei der Karlsruher Marketing Event GmbH. Fünf Sitzmöbel stehen bereits in der Kaiserstraße.

Sie wurden vor dem „Fest der Sinne“ montiert und werden von Passanten seitdem rege genutzt. „draufgesetzt“ heißen die mintgrünen Bänke mit Holzflächen – und sie kommen gut an, beispielsweise bei Sebastian Schröder. Er entdeckte die Sitzmöbel beim verkaufsoffenen Sonntag.

Marketingleiter erhofft sich einen bremsenden Effekt durch die Möbel

„Super“, findet er sie und ist froh, „dass die Stadt so etwas macht“. Einen konstruktiven Verbesserungsvorschlag hat der 26 Jahre alte Karlsruher: Einen Abfallbehälter an jeder der Bänke würde er sehr begrüßen, da es seiner Meinung nach in der Innenstadt eh nicht genügend Mülleimer gebe.

Zwei Stadtliegen sollen auf dem Karlsruher Marktplatz aufgestellt werden.
Päuschen in der Innenstadt: Zwei dieser Liegen vom Typ „abgekühlt“ stellt die Stadt in den kommenden Wochen auf dem Marktplatz auf. Foto: Citydecks

Auch in den nächsten Jahren will Karlsruhe seinen Besuchern das Einkaufen so angenehm wie möglich machen. Man teste das mal aus und schaue, wie das angenommen wird, so Dennis Fischer. Er hofft auch auf einen bremsenden Effekt durch die Sitzgelegenheiten. Denn noch sei der Liefer- und Radverkehr zum Teil mit hohen Geschwindigkeiten in der Einkaufsstraße unterwegs.

Pflanzen in den Kübeln sind bienenfreundlich

Die Stadt Karlsruhe hat die nachhaltig produzierten Möbel nicht gekauft, sondern gemietet. Entwickelt wurden sie von der Mannheimer Firma Citydeck. Karlsruhe bezahlt 50.000 Euro Miete pro Saison, die Pflege und das Gießen der Pflanzen kommen hinzu. „Das Grün ist noch etwas klein, aber das wird“, versichert Fischer. Bunt und bienenfreundlich werden die Pflanzen in den Kübeln, verspricht er. Bis in den Oktober hinein sollen die Bänke stehenbleiben.

Terrassenelemente mit dem Modellnamen „aufgelegt“
Bühne frei: Diese Terrassenelemente mit dem Modellnamen „aufgelegt“ lassen sich stapeln und dienen als Möglichkeit, sich auszuruhen oder etwas zu präsentieren. Foto: Citydecks

Zu den fünf bereits installierten Bänken kommen im Juli die erwähnten Loungeliegen hinzu. Als Lehne fungiert eine kleine Wiesenfläche. Die ist, so wirbt Citydecks, im Sommer bis zu zehn Grad kälter als die Umgebung. Auf einer Liege fänden bis zu 40 Arten an heimischen Gräsern, Kräutern und Wildblumen Platz.

In diesem Stil kann’s weitergehen.
Frank Theurer, Geschäftsführer der City Initiative Karlsruhe

Zudem soll es eine weitere spezielle Fläche in der Kaiserstraße geben. Es ist, so beschreibt es Dennis Fischer, eine Art Bühnenelement aus Holz, auf dem man sitzen und liegen – oder auf dem man etwas präsentieren kann. Eine Zielgruppe seien die Straßenmusiker, die in der Einkaufsstraße die Passanten musikalisch unterhalten. Der Name der Kleinbühne: „aufgelegt“. Wo sie stehen soll, ist noch offen. Möglich sei, sie immer wieder woanders zu platzieren.

Für Frank Theurer ist das gesamte Mobiliar „eine schöne Sache“, zumal aus heimischem Holz und nachhaltig produziert. „In diesem Stil kann’s weitergehen“, sagt der Citymanager und Geschäftsführer der City Initiative Karlsruhe. Einkaufsstraßen sollten ja generell keine Rennmeilen sein. Vielmehr sollten sich Passanten Zeit nehmen, ein Eis essen und das Flair genießen.

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