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Demonstration in Karlsruhe

Gut 600 Kriegsgegner setzen bei Demo in Karlsruhe ein Zeichen

Am Sonntag haben gut 600 Menschen in Karlsruhe gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. Ein Redner hatte eine sehr persönliche Forderung an Putin.

Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Marktplatz
Für Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine protestierten am Sonntag gut 600 Menschen auf dem Karlsruher Marktplatz. Foto: Jörg Donecker

Marina Pedchenko wendet sich an ihre ukrainischen Landsleute: „Wir erleben die schwerste Zeit unseres Lebens. Aber wir sehen, dass viele hinter uns stehen“, sagt die Frau vom deutsch-ukrainischen Verein auf Ukrainisch und auf Deutsch. Die Menschen auf dem Karlsruher Marktplatz applaudieren.

Ein breites Bündnis hat an diesem Sonntag zu der Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine aufgerufen. Fridays for Future, die Jusos, die Grüne Jugend, Volt und die Partei der Humanisten sind unter anderem mit an Bord. Die Polizei spricht von gut 600 Teilnehmern.

„Frieden ist kein Naturgesetz“, steht auf einem Plakat der Gruppierung „Pulse of Europe“. Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert den russischen Machthaber in großen Lettern auf: „Putin: Krieg stoppen!“

Ordner verteilen ukrainische Papierfähnchen an die Menschen, die sich vor dem Rathaus versammeln. Einige setzen bei der Kleidung auf Blau und Gelb, die Farben der Ukraine. „Krieg dem Krieg“ hat eine Frau auf ihr Plakat geschrieben. Ein anderer hat ein Friedenszeichen in Blau und Gelb gebastelt. Jemand steckt einem Hund die ukrainische Fahne ins Halsband.

Demo-Redner in Karlsruhe sieht Hilfsbereitschaft als Hoffnungsschimmer

Marina Pedchenko spricht am Mikrofon vom unsäglichen Leid, das die Menschen in der Ukraine erfahren. Sie berichtet, dass sich Menschen den russischen Panzern in den Weg stellen. Und sie legt dar, welche Hilfsgüter gerade unter anderem gesammelt werden: „Betäubungsmittel, Schmerzmittel, Verbrennungspflaster und Lebensmittel.“ Ihr Landsmann Pavlo Yasenyev erzählt von seinem Cousin, einem IT-Experten, der nun für sein Land kämpft.

Justus Weiss führt durch das Programm. Die Organisatoren der Demonstration machen ihre Forderung klar: „Uns geht es neben der Solidarität mit der Ukraine auch um die Solidarität mit den jungen Menschen dieser Welt. Wir fordern, dass die Gesellschaft so handelt, dass wir Kriegen und Krisen vorbeugen anstatt diese zu befeuern“, heißt es in einer Stellungnahme.

Kien Nguyen von Volt lenkt in seiner Rede ebenfalls den Fokus auf die Jugend. Diese sei die Zukunft. Und die zynische Weltanschauung eines Diktators zerstöre nun Hoffnungen. „Beenden Sie den Krieg, treten Sie zurück, retten Sie die Jugend“, fordert Kien Nguyen Putin auf.

Der Vertreter von Volt nennt die aktuell bestehende enorme Hilfsbereitschaft einen Hoffnungsschimmer in dieser dunklen Zeit. Egal wie lange der Krieg dauert, egal wie viele Menschen kommen: Die Gastfreundschaft dürfe nicht in Gleichgültigkeit münden oder sich gar in Fremdenfeindlichkeit verwandeln.

Paula Kanzleiter von Fridays for Future verspricht: „Wir heißen alle Flüchtlinge willkommen.“ Man sei solidarisch mit den Ukrainern und ebenso mit den Russen, die in ihrem Land Widerstand gegen diesen Krieg leisten oder desertieren. Paula Kanzleiter lenkt den Blick auch auf das Klima und aus Russland gelieferte Energie. „Europa finanziert den Angriffskrieg eines Diktators mit.“

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