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Konzept für Bewässerung

Der Karlsruher Friedrichsplatz soll sich mit Sensoren und Steuerungsgeräten bald selbst bewässern

Die Stadt Karlsruhe startet auf dem Friedrichsplatz ein Pilotprojekt zur bedarfsgerechten und ressourcenschonenden Bewässerung des öffentlichen Grüns.

Vier Leute
Beim Spatenstich für den smarten Friedrichsplatz: Olaf Heil, Doris Fath, Albert Käuflein und Markus Losert. Foto: Jörg Donecker

Der Klimawandel ist längst in Deutschland angekommen. Das hat nicht erst die Flutkatastrophe im Ahrtal deutlich gemacht. Auch im städtischen Raum sind die Folgen der Erderwärmung spür- und sichtbar. Einen nachhaltigen Beitrag für ein klimafreundliches Karlsruhe soll das Pilotprojekt „Smarter Friedrichsplatz“ leisten.

Den ersten Spatenstich setzten Vertreter der Verwaltung und Lokalpolitik vor dem Naturkundemuseum. Ziel ist es, die Grünflächen und Baumbestände im städtischen Raum bedarfsgerecht und ressourcenschonend zu bewässern. Wie viel Wasser ein Baum braucht, wird derzeit noch mit Wissen und Erfahrung ermittelt. Künftig sollen smarte Technologien hier aushelfen.

Auf dem Friedrichsplatz werden im Herbst Umweltsensoren, Übertragungssender und Steuerungsgeräte angebracht, die Bodenfeuchtigkeit sowie -temperatur messen. Im ersten Jahr werden zunächst unterschiedliche Modelle erprobt und evaluiert. Nach der Testphase soll dann ein nachhaltiges Bewässerungskonzept entwickelt werden.

Trinkwasser ist ein knappes Gut, das die Stadt schonen möchte

Aus einem Bundesprogramm gibt es 250.000 Euro Fördergeld für den smarten Friedrichsplatz. Doris Fath, die Leiterin des Gartenbauamtes der Stadt Karlsruhe, spricht dem Pilotprojekt eine große Dringlichkeit zu.

„Vielen ist nicht klar, dass Trinkwasser ein knappes Gut ist“, sagte sie. Weitere Hitzesommer könnten dazu führen, dass Trinkwasser auch bei uns eines Tages knapp werde, so die Gartenbauamt-Chefin.

Für das Gelingen des Pilotprojekts wird es auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure ankommen. Neben dem Gartenbauamt sind das IT-Amt, das Umweltamt, die Stadtwerke Karlsruhe und das Open Knowledge Lab Karlsruhe beteiligt.

Sie alle sollen einen Teil dazu beitragen, dass Bäume eines Tages durch eine automatische Bewässerungsanlage keinen Tropfen Wasser zu viel oder zu wenig bekommen.

Daten der Sensoren vom Friedrichsplatz soll Bürger bald in der App „digital@KA“ finden

Die gemessenen Daten sollen auch den Karlsruher Bürgerinnen und Bürger zugutekommen. Markus Losert vom IT-Amt sprach in diesem Zusammenhang von „kommunalen Daten“. Wo ein kühler Ort in der Stadt ist, oder wann das nächste Unwetter droht – diese Informationen sollen künftig in der App „digital@KA“ jederzeit abgerufen werden können.

Grundlage hierfür sind die validierten und ausgewerteten Daten aus dem Pilotprojekt. So können auch Karlsruherinnen und Karlsruher, die eine Baum-Patenschaft pflegen, das Bewässern mithilfe der App besser einschätzen.

Bürgermeister Albert Käuflein zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Pilotprojekt und lobte den Open-Data-Ansatz: „Es ist wichtig, dass die Klimadaten allen zur Verfügung stehen.“ Mit dem Projekt wolle man auch einen weiteren wichtigen Schritt in der Digitalisierung gehen.

„Karlsruhe hat die smarteste Verwaltung in ganz Deutschland“, meinte Käuflein und verwies dabei auf ein Bitkom-Ranking. Mit dem Pilotprojekt könnte die Stadt ihrem Ruf alle Ehre machen.

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