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„Jugend.Kultur.Festival“

Auf dem Karlsruher Kronenplatz trifft Improtheater auf Zirkusartistik

Ein ganzer Platz im Osten der Karlsruher Einkaufsstadt war am 17. Juni fest in Jugendhand. Die durfte bei einem Kulturfestival zeigen, was sie so drauf hat.

Jugend-Kultur-Festival am Kronenplatz, hier die Gruppe KonsMusic
Die Gruppe KonsMusic vom Badischen Konservatorium nutzt die Bühne auf den Kronenplatz beim „Jugend.Kultur.Festival“ für einen Aufritt. Foto: Jörg Donecker

Nur wenige Meter liegen am Samstag zwischen Bob Dylan, Graffiti-Sprayern und Zirkusakrobaten. Auf dem Karlsruher Kronenplatz übernimmt beim ersten „Jugend.Kultur.Festival“ der Nachwuchs die Zügel. Zu sehen sind keine Messestände, im Mittelpunkt stehen junge Menschen zwischen zwölf und 27 Jahren. Sie singen, schauspielern, gestalten, rappen, tanzen,...

Musik nimmt dabei großen Raum ein. Die Teilnehmer des Badischen Konservatoriums, alle gut zu erkennen an ihren Festival-T-Shirts, füllen allein etwa die Hälfte der Zeit auf der Bühne. Der 16-jährige Raffael Bach spielt zur Beginn Bob Dylans „Don’t Think Twice It’s All Right“ und „Zigarette Daydreams“ von Cage the elephant. „Das passte von der Stimmung her gut“, sagt der Musikschüler, der die Stücke souverän und ohne erkennbares Lampenfieber mit Gitarre und Gesang interpretiert.

Zweiter Auftritt fürs Improtheater „LOLipop“

Kulturbürgermeister Albert Käuflein (CDU) eröffnet kurz zuvor nicht nur das Festival. Jugendliche dürfen ihn mit Fragen löchern, schneiden aber kein kritisches Thema an. Was sich Käuflein von dem Festival erwarte, will etwa einer wissen. „Die jungen Besucher von hier und heute sind die Kulturbesucher von morgen“, antwortet der routiniert. Danach nimmt er sich Zeit für das Improvisationstheater in den Räumen des „Triangel Open Space“, direkt am Kronenplatz gelegen.

Dort geht es rasant zur Sache: Vier jungen Frauen vom Improtheater „LOLipop“ fordern sich heftig. Kaum abgeklatscht, werfen sie sich immer wieder in neue Situationen, in neue imaginäre Umgebungen: Auf dem Bahnhof, in der Familie, beim Zahnarzt. „Diese schnellen Szenenwechsel, das üben wir ständig“, erzählen sie später. Der Auftritt im Triangel Open Space ist erst der zweite öffentliche des jungen Theaterprojekts.

Für viele ist es eine erste Chance vor Publikum

Vor Publikum treten, das ist das Credo der ersten Stunden des Festivals. Da ist etwa der Junge vom Jugendhaus Combo an der Haid-und-Neu-Straße, der konzentriert ein Graffiti sprüht. Es spielen das Improtheater aus der Südweststadt ebenso wie die jungen Musikerinnen und Musiker vom Badischen Konservatorium und die Mädchen am Stand der „Brücke Rastatt“. Ihnen bietet die Veranstaltung einen Raum, um sich und ihr Erlerntes zu präsentieren.

Gleichwohl war das Interesse der Passanten zur sonnigen Mittagszeit überschaubar. Als allerdings der Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni beginnt, immer mehr Akrobatik zu zeigen, unterbrechen einige ihren Stadtbummel von der Kaiserstraße aus im schattigen Bereich unter dem Zugang zum Platz, bleiben stehen und schauen zu.

2024 zieht das Festival weiter ins Karlsruher Umland

Für den Abend haben die Organisatoren noch zwei lokale Hochkaräter von einer Teilnahme am Festival überzeugt: die Karlsruher Singer/Songwriterin Simona und den Rapper KAAS.

Nach der Karlsruher Erstauflage wird das „Jugend.Kultur.Festival“ 2024 weiterziehen – soviel ist sicher. „Das Festival ist eine gemeinsame Veranstaltung von Stadtjugendausschuss und der Kulturregion Karlsruhe“, betont Christian Konzmann aus dem Organisationsteam.

Demzufolge will man im nächsten Jahr nicht mehr in der Karlsruher Innenstadt, sondern in einem Ort in der Region zu Gast sein und würde sich am liebsten an ein passendes Event andocken. Wo und wann steht noch nicht fest, darüber diskutiert haben die Jugendlichen aber schon am Samstagnachmittag.

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