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Nach Verkehrsversuch

Karlsruhe will im Juni über die Zukunft der nördlichen Karlstraße entscheiden

Probeweise sperrte die Stadt Karlsruhe Autos von Juli bis Oktober 2022 aus der nördlichen Karlstraße aus. Im Juni will sie dem Gemeinderat eine Idee für die Zukunft des Straßenabschnitts präsentieren.

Blick auf die nördliche Karlstraße während des Verkehrsversuchs
Umgestaltet: Im vergangenen Spätsommer sperrte die Stadt probeweise Autos aus der nördlichen Karlstraße aus. Foto: Jörg Donecker

Wie sich der Raum rund um den Europaplatz unter Fußgängern, Rad- und Autofahrern neu aufteilen lässt, wird das politische Karlsruhe vermutlich im Juni entscheiden. Bis dahin will die Stadtverwaltung eine Empfehlung ausarbeiten – auf Basis der Ergebnisse eines Verkehrsversuchs aus dem vergangenen Sommer und Herbst.

Zwischen 18. Juli und 31. Oktober 2022 hatte die Stadt den Straßenabschnitt zwischen Amalien- und Stephanienstraße für Autos weitgehend gesperrt. Auf Parkplätzen standen große Pflanzkübel und Sitzmöbel, Fußgänger erhielten mehr Platz und Radler durften den Bereich auch von Nord nach Süd befahren.

Hochschule Karlsruhe stellt den Abschlussbericht zusammen

Für den Abschlussbericht trägt die Hochschule Karlsruhe aktuell verschiedene Informationen zusammen, heißt es aus dem Rathaus auf Nachfrage der CDU-Fraktion im Gemeinderat. In dem Papier werden Ergebnisse von Befragungen stehen. Ein Ingenieurbüro hat außerdem die Verkehrssituation in dem Gebiet genauer untersucht.

Ein Zwischenergebnis legen die Verantwortlichen aus dem Rathaus nicht vor. Aufgrund der „großen Komplexität des Verkehrsraums“ wäre eine „verfrühte und verkürzte Beurteilung unseriös“, erteilen sie einer CDU-Bitte eine Absage – und verweisen auf die aktuell für Juni avisierten Debatten im Planungsausschuss und im Gemeinderat.

Harmonisch werden die vermutlich nicht verlaufen. Anders als beim Verkehrsversuch im Passagehof gehen die Meinungen der Fraktionen zur nördlichen Karlstraße weit auseinander.

Verkehrsversuch stand von verschiedenen Seiten in der Kritik

Während des Versuchszeitraums hatte die Verwaltung mehrfach nachgebessert. Weil vor allem zu Beginn viele Autofahrer das Durchfahrtsverbot missachteten, verschwenkten Rathaus-Mitarbeiter die Fahrspur und stellten zusätzliche Schilder auf. Das Ordnungsamt überwachte die Einhaltung des Tempolimits immer wieder mit einem mobilen Blitzer.

Nach lautstarken Protesten von Patienten und Mitarbeitern eines Ärztehauses am Ludwigsplatz richtete die Verwaltung außerdem zuvor gestrichene Behinderten-Parkplätze neu ein.

Ende Februar hatte der Gemeinderat bereits über die Zukunft des Passagehofs entschieden, ebenfalls auf der Grundlage eines Verkehrsversuchs. Das Areal wird ab dem Spätsommer zur Fußgängerzone, Autos und Radfahrer müssen draußen bleiben. Grundsätzlich war sich der Gemeinderat in dieser Frage einig.

Trotzdem stimmten CDU, FDP, Freie Wähler, Für Karlsruhe und AfD gegen den Vorschlag aus dem Rathaus – weil der vorsieht, die Zeit für den Lieferverkehr auf 8 bis 11 Uhr zu beschränken. Während des Verkehrsversuchs war er noch von 8 bis 14 Uhr erlaubt.

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