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Neues Wissenschaftszentrum

KIT öffnet sich im Triangel in der Kaiserstraße für Karlsruher

Hinein, schauen, staunen, diskutieren: An wenigen Stellen kommen sich Wissenschaft und Gesellschaft so nahe wie in dem neuen KIT-Zentrum mit dem Namen Triangel. Vielleicht treffen die Karlsruher hier mal einen Nobelpreisträger von morgen.

Jens Fahrenberg vom KIT bei der Eröffnungsfeier für das Triangel Open Space
Von Jahr zu Jahr: Jens Fahrenberg vom KIT nimmt die Zuschauer der Triangel-Eröffnungsfeier mit auf Zeitreise – von der ersten Idee im Jahr 2015 bis zur Fertigstellung. Foto: Jörg Donecker

Türen auf, Barrieren weg, raus aus dem Elfenbeinturm: Die Wissenschaft in Karlsruhe hat am Freitag einen großen Schritt Richtung Stadtgesellschaft getätigt. In der Innenstadt eröffnete das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Zentrum, das ziemlich einzigartig sein dürfte.

Hier gehen die Türen für interessierte Bürger der Stadt auf, hier sollen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenkommen und sich austauschen können, zwanglos und auf Augenhöhe. Oder gleich bei einer Tasse Kaffee: In dem dreieckigen Gebäude in der Kaiserstraße 93 (das ist am Kronenplatz) ist auch ein Café untergebracht und Teil des Gesamtkonzepts.

Wer ein dreieckiges Gebäude bezieht, darf ihm den Namen Triangel geben, genauer: Triangel Open Space. Die „offene Fläche“ steht sinnbildlich dafür, dass jeder hineindarf. „Ich wünsche mir, dass man an dem Gebäude nicht vorbei-, sondern hindurchläuft“, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Freitag beim Eröffnungstermin.

KIT will sich mit der Gesellschaft in Karlsruhe austauschen

Beim „offiziellen Eröffnungstermin“ muss man eigentlich schreiben, denn tatsächlich sind die Räumlichkeiten schon seit einem Jahr fertig und geöffnet. Und sie werden seitdem schon regelmäßig genutzt, als eine Art „Wohnzimmer für Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftstransfer“, wie es am Freitag treffend hieß.

Was hat nun der Karlsruher Bürger von den modernen Räumlichkeiten am östlichen Rand der Innenstadt? Im Idealfall sieht er hier beim Durchschlendern erste Entwürfe für eine neue Erfindung, von der später einmal die ganze Welt sprechen wird. Er sieht die Entwürfe dann nicht nur, sondern kann den pfiffigen Wissenschaftler gleich dazu befragen.

KIT-Aufsichtsratschef Stefan Quandt, der das Projekt unterstützte, hofft, dass es Modellcharakter für andere Städte haben wird. „Viele Technologien sind gut“, sagte er, „sie scheitern aber oft an der Akzeptanz.“ Als Beispiel diente ihm Fracking, das umstrittene Verfahren, mit dem sich Erdgas aus undurchlässigem Gestein lösen lässt. Vielleicht werde es im Triangel möglich, regelmäßig Technologien vorzustellen, die in öffentlicher Kritik stehen – „um sie nach vorne zu bringen“.

Mentrup ergänzte, dass es besser sei, schon im Denkprozess für ein Produkt Zwischenrufe der Gesellschaft einzubringen, um das Produkt schon in dieser Phase verändern zu können, und nicht erst, wenn es bereits auf dem Markt ist. So oder so: Es geht um Austausch. Das betonte KIT-Präsident Holger Hanselka: Mit dem Triangel Open Space lebe das KIT seinen Anspruch, sich mit der Gesellschaft auszutauschen, nun im Herzen der Stadt.

Triangel wurde im April zur „Hochschulperle“ gekürt

In den neuen Räumlichkeiten, die zur Kaiserstraße hin tatsächlich Schaufenstercharakter haben, sollen außerdem Ausstellungen stattfinden. Und es soll ein Ort sein für Workshops, Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen oder auch Kleinkunst.

Das Konzept findet der Stifterverband der deutschen Wissenschaft übrigens so gut, dass er das Triangel im April zur monatlichen „Hochschulperle“ gekürt hat. Damit werden „innovative, beispielhafte Projekte“ ausgezeichnet.

Etwas sehr Markantes wünscht Helga Huskamp, geschäftsführende Vorständin am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), dem Ort: Das Triangel soll in Karlsruhe bald so bekannt sein wie die Schauburg.

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