Die Sonne brennt am frühen Samstagnachmittag auf den staubigen Mount Klotz. Wo am Abend 35.000 Besucher auf dem ausverkauften Hügel bei Hauptact Jan Delay erwartet werden, herrscht bei den Auftritten von „The Black Passage“, „Die Stühle“ und Neeki am Nachmittag dagegen noch gähnende Leere.
Schon früh dabei ist Anna, die aus Düsseldorf extra für Jan Delay beim „Fest“ angereist ist. Auf das Karlsruher Festival wurde sie durch eine Freundin aus der Stadt aufmerksam, mit der sie nun auch da ist.
Den Auftritt von „Die Stühle“, die auf der Bühne zeitgleich zusammenpacken, haben sie gerade verpasst. „Wir haben uns vorher schon angeschaut wer tagsüber auf der Bühne steht, aber nicht wirklich damit auseinandergesetzt.“ Von den Bands die bis zum Abend spielen, lässt sie sich daher überraschen.
Viele „Fest“-Zuschauer kommen schon am Nachmittag für Jan Delay
Die Düsseldorferin ist nicht die einzige, die an diesem frühen Nachmittag wegen Jan Delay in die Günther-Klotz-Anlage gekommen ist. Auf der Ebene vor der Bühne stehen Lena Fröhlich, Ramona Klumpp und Julia Müller aus Gaggenau und warten darauf, dass es weiter geht.
Sie sind am Samstag auch für den Hauptact Jan Delay nach Karlsruhe gekommen. „Und 1986zig wollen wir auf jeden Fall sehen“, sagt Fröhlich. Bis dahin haben die drei noch etwas Zeit. Mit der Musik von „Die Stühle“ konnten sie nicht viel anfangen. „Die waren schon etwas verrückt“, sagt Fröhlich grinsend und spielt damit auf die teilweise exzentrischen Songtexte der Band an.
Am Samstag gehören die ersten Stunden traditionell aufstrebenden Bands und Sängern aus der Region. Die Melodic Deathmetal und Metalcore Band „The Black Passage“ und die Sängerin Neeki stammen aus Karlsruhe, „Die Stühle“ kommen aus dem nahen Landau aus der Pfalz.
Vor der Bühne tummelt sich an diesem „Fest“-Samstag zwar der harte Kern, auf dem Hügel dahinter haben die wenigen übrigen Grashalme noch ein wenig Ruhe.
Verkäufer am Bierstand in Karlsruhe haben Zeit für Bilder
Auch am Bierstand vor der Hauptbühne ist es am Samstagnachmittag noch ruhig. Während die Gäste nur vereinzelt nach einer kühlen Erfrischung fragen, haben die Verkäufer sogar Zeit, ein Bild von ihrer Gruppe machen zu lassen. Nebenbei begeistert sich doch eine Besucherin für ein kühles Bier, das sie beim Weglaufen freudig empor hält.
Mit der Zeit füllt sich der Hügel langsam. Als Sängerin Neeki mit ihrer am Freitag veröffentlichten Single „Unsere Zeit“ in die Saiten greift, wippen neben den Zuschauern vor der Hauptbühne bereits einige Arme auf dem Hügel mit im Takt.