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„Schöne Dekoration“

Gut besucht: Der Karlsruher Weihnachtsmarkt hat geöffnet

Vor allem die Stände mit Essen und Trinken sind am Eröffnungstag des Karlsruher Weihnachtsmarkts gut besucht. Das hatte zumindest eine Frau nicht unbedingt so auf der Rechnung.

Am frühen Abend zog es die Karlsruher auf den Marktplatz zum Christkindlesmarkt, nachdem es sich schon am Mittag die ersten Gäste das Essensangebot an den Buden schmecken ließen.
Am frühen Abend zog es die Karlsruher auf den Marktplatz zum Christkindlesmarkt, nachdem es sich schon am Mittag die ersten Gäste das Essensangebot an den Buden schmecken ließen. Foto: Joerg Donecker

Der Duft gebrannter Mandeln, die süße Note kandierter Äpfel und das würzige Aroma von Bratwürsten liegt über dem Platz vor der Kirche St. Stephan. Der Weihnachtsmarkt Karlsruhe ist offiziell eröffnet und nach zwei Jahren Pause bringt auch das märchenhafte Kinderland die Allerkleinsten in Weihnachtsstimmung.

„Ein Fest ohne Einschränkungen“, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bei der Eröffnung am späten Nachmittag auf den Stufen der Kirche betont.

Ein Genuss ist der Besuch für den zweijährigen Lennard. Mit Mutter Sophie und Vater Michael geht es gleich am ersten Tag durch die stimmungsvolle Märchenlandschaft. Lennard sitzt lässig auf den Schultern seines Papas. „Echt gut“ findet der Zweijährige den Ausflug in die fantastische Zauberwelt. Sicher nicht sein letztes Mal, ist er überzeugt. Die Eisenbahn hat es ihm nämlich angetan: „Mit dem Zug will ich nochmal fahren!“

Mit dem Weihnachtsexpress vom Kinderland an den Friedrichsplatz

Ein ganz neues Erlebnis ist das Kinderland für die dreijährige Jamma und Mutter Heidi. Sie kommen aus Kanada und beginnen mit der Familie ein neues Leben in Deutschland. „Weihnachten hier ist schon anders als bei uns. Mit viel mehr Geschichte. Leider versteht meine Tochter noch nicht die deutschen Märchen, aber sie lernt die Sprache.“

Alle Augen richten sich auf die anfahrende Bimmelbahn – den Weihnachtsexpress – der mit dem Nikolaus auf dem Dach als Fahrgast eine kurze Reise Richtung Friedrichsplatz antritt. Dort geht die Eröffnungsrunde durch die Weihnachtsstadt für Mentrup, viele Stadträte und Gäste weiter. Der Tross schlendert durch die schmalen Gassen vorbei an Kunsthandwerkerständen und Essensbuden.

Auf der Bühne am nordwestlichen Ende des Marktplatzes greift der OB erneut zum Mikrofon, lobt „den schönsten Weihnachtsmarkt Deutschlands“, der ein „Anziehungspunkt für die ganze Region“ sei. Die Kinder vor der Bühne juckt das nicht. Sie wippen vom einem Bein aufs andere. Ungeduld macht sich breit. Wann kommt endlich der Fliegende Weihnachtsmann?

Gegen 17.30 Uhr ist es soweit. Ein Scheinwerfer geht an, nimmt die Rentiere auf dem Hoteldach ins Visier. Winkend steigt Falko Traber ein und beginnt seine Fahrt auf dem dünnen Stahlseil – von unten verfolgt von Blicken der Kinder und gezückten Handys vieler Eltern. Auf dem Marktplatz ist es voll, Glühwein und Bratwürste gehen über die Theke.

Der Karlsruher OB Mentrup eröffnet den Christkindlesmarkt auf Rollschuhen

Für den letzten Teil des Eröffnungsmarathons geht es schließlich weiter auf den Schlossvorplatz. In drei Reihen stehen die Menschen vor der Rollschuhbahn, die in diesem Jahr aus Energiespargründen die gewohnte Eisfläche ersetzt.

Vor ihnen rollt Mentrup gekonnt zum Mikrofon und bekennt: „Ich habe früher auf abgesperrten Straßen Rollhockey gespielt.“ Und nach dem offiziellen Teil dürfen dann auch die Zuschauer ins Rund – eine Stunde Gratisfahren steht auf dem Programm.

Christkindlesmarkt auf dem Friedrichsplatz
Gut besucht: Viele Stände mit Essen und Getränken im Angebot erlebten einen Auftakt nach Maß, wie hier auf dem Friedrichsplatz. Foto: Stefan Proetel

Bis zum Abend haben viele aber gar nicht gewartet. Kaum inoffiziell eröffnet, schon brutzeln zur Mittagszeit die Bratwürste auf den Grills und fließt der Glühwein in die Tassen: Der Christkindlesmarkt auf Markt- und Friedrichsplatz in Karlsruhe erweist sich am Donnerstag zur Mittagszeit als Magnet für Berufstätige, Menschen auf Einkaufstour und für die Stammgäste.

Die Plätze an den vielen Stehtischen sind fast alle belegt, an den Ständen mit Essen und Trinken bilden sich mitunter kleine Schlangen.

Service

Der Markt hat täglich zwischen 11 und 21 Uhr geöffnet. Im Kinderland auf dem Kirchplatz bei St. Stephan geht es ebenfalls um 11 Uhr los. An diesem Freitagabend wird zudem der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Durlach eröffnet.

Zu den Stammgästen zählen Gabi Santner und Angelika Köhrer. Sie haben ihren ersten Glühwein der Saison („Natürlich alkoholfrei!“, beteuern sie) schon ausgetrunken.

Der Besuch gleich am Eröffnungstag hat für sie Tradition, wie sie gut gelaunt sagen. Abends sei es aber noch schöner. Sie zeigen auf Lichterketten, die den Stand auf dem Friedrichsplatz überziehen: „Die Beleuchtung macht noch mehr Flair!“ Die Düfte seien allerdings schon tagsüber herrlich, genauso wie die „schöne Dekoration“.

Karlsruher Weihnachtsmarkt: Erst das Essen, dann der Glühwein

Weihnachtsmarktbesuche gehörten einfach dazu und liefen bei ihnen oft folgendermaßen ab, wie die Frauen augenzwinkernd erzählen: „Erst brauchen wir etwas zu essen, dann einen Glühwein und dann unterhalten wir uns.“

Gut angelaufen sind die Geschäfte am Stand von Jutta Seyfert auf dem Marktplatz. Sie serviert im „Schwibbogen“ Heiß-Getränke aller Art und hatte schon beim Aufbau in den vergangenen Tagen ein gutes Gefühl.

Viele Leute seien beim Vorbeilaufen kurz stehengeblieben und hätten gefragt, wann es denn los geht. „Wir waren uns vorher unsicher, aber da wussten wir: Die Menschen wollen ihren Weihnachtsmarkt“, sagt die Frau aus Rheinstetten.

„Ehrensache“ ist es auch für Katja, Jacqueline und Nora, die ein paar Schritte weiter stehen, dem Weihnachtsmarkt am Eröffnungstag einen Besuch abzustatten – „in der Mittagspause“.

Auch die drei jungen Frauen – sie arbeiten am Schlossplatz – beteuern, in ihren Gläsern nur Alkoholfreies zu haben. Warum Christkindlesmarkt? „Da kann man sich so schön auf Weihnachten einstimmen.“

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