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Jahrestag des Kriegsbeginns

Karlsruhes OB beschwört Zusammenhalt: „Die Ukraine darf nicht verlieren“

365 Tage nach Beginn von Putins Krieg gegen die Ukraine sind knapp 1.000 Menschen vor dem Karlsruher Schloss zu einer Solidaritätskundgebung zusammengekommen.

Menschen bei der Ukraine-Demo auf dem Karlsruher Schlossvorplatz
Auf dem Karlsruher Schlossvorplatz kamen am Freitagabend knapp 1.000 Menschen zusammen, darunter viele aus der Ukraine Geflüchtete Foto: Pascal Schütt

Zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine haben sich vor dem Karlsruher Schloss knapp 1.000 Menschen zusammengefunden. Sie folgen einem gemeinsamen Aufruf des Vereins „Ukrainer in Karlsruhe“ und der Stadt. Die Kundgebung solle deutlich machen, dass man nach 365 Kriegstagen unverändert hinter der Ukraine stehe.

Gegen 16.30 Uhr wird es auf dem Karl-Friedrich-Denkmal langsam voller. Viele haben blau-gelbe Fahnen über den Schultern, Anstecker in den ukrainischen Landesfarben oder selbst gemalte Schilder. Zu lesen sind Sätze wie „Frieden“, „Putin raus“, aber auch „Russland ist ein Terrorstaat“ oder die Forderung „Schützt den Himmel der Ukraine“. Viele aus dem angegriffenen Land nach Karlsruhe geflüchtete Frauen und Kinder sind dabei.

Ukrainische Nationalhymne vor dem Karlsruher Schloss

Kurz nach 17 Uhr beginnen die Reden – zunächst auf Ukrainisch, dann übersetzt ins Deutsche. Viktor Serdyuk, Vorsitzender des Vereins „Ukrainer in Karlsruhe“, erinnert an der große Leid, das Putins Krieg seit 365 Tagen verursacht, im Donbas und auf der Krim schon seit 2014. Nach der ukrainischen Nationalhymne, bei der viele ihre Hand aufs Herz legen, ruft Serdyuk zu einer Schweigeminute für die Zehntausenden Opfer des Krieges auf.

Ein Junge und zwei Frauen halten ein selbst gemaltes Plakat
Viele haben zur Kundgebung selbst gemalte Schilder mitgebracht – mit Dankesworten, aber auch klaren Forderungen Foto: Pascal Schütt

Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) ergreift kurz vor 17.30 Uhr das Wort. „Für uns ist das immer noch unfassbar“, sagt er zu Beginn seiner Rede. Er spricht von einer „beeindruckenden Opfer- und Widerstandsbereitschaft“ der ukrainischen Bevölkerung. Der Westen stehe geschlossen hinter dem Land, „weil wir wissen, was auf dem Spiel steht“. „Die Bilder, die uns täglich erreichen, sind kaum zu ertragen.“

Über 4.200 Ukrainer hätten seit Kriegsbeginn in Karlsruhe vorübergehend oder auch länger eine Heimat gefunden, berichtet der OB – und dankt allen von der Verwaltung über Initiativen bis zu Privatpersonen für ihr Engagement. „Die Ukraine darf nicht verlieren“, sagt Mentrup. „Sie kämpft um mehr als die Unabhängigkeit.“ Die Zukunft der Ukraine sei ein europäisches Projekt. „Wir als Europäer fühlen uns angegriffen.“

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