Die Klimaaktivisten haben sich nicht auf der Straße festgeklebt, aber dennoch Autofahrer ausgebremst: In Karlsruhe ließen Unbekannte am Montagmorgen bei mehreren geparkten SUVs die Luft aus den Reifen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, fanden die Besitzer Zettel an ihren Windschutzscheiben. Auf dem Papier sei die Klimaschädlichkeit der Fahrzeuge thematisiert worden.
Der Bilanz der Ermittler zufolge machten sich die Täter an insgesamt 24 geparkten Fahrzeugen in der Karlsruher Innenstadt, Oststadt und Weststadt zu schaffen. Sie öffneten die Ventile an den Reifen.
Bekennerschreiben der Klimaaktivisten „The Tyre Extinguishers“ bei den BNN eingegangen
Bei den BNN ging indessen ein Bekennerschreiben ein: Demzufolge sehen sich die namentlich nicht in Erscheinung tretenden Aktivisten als Teil Gruppe „The Tyre Extinguishers“ (Die Reifenlöscher). Diese ließ schon mehrfach in Europa und den USA Luft aus Autoreifen. In Deutschland gab es bisher unter anderem in Hamburg, Berlin und Bonn Vorfälle.
„Dies war die erste Aktion in Karlsruhe“, heißt es in der E-Mail. Gesendet wurde sie von einem „Stadtpanzer Karlsruhe“ genannten Verteiler. „SUVs verursachen unnötige Luxusemissionen, sind reine Prestigeobjekte, welche die Klimakatastrophe anheizen, Luftverschmutzung verursachen und unsere Straßen gefährlicher machen”, heißt es in der Stellungnahme.
Die Gruppe fordert ein „Verbot von SUVs in städtischen Gebieten und höhere emissionsabhängige Abgaben, um SUVs aus dem Verkehr zu ziehen“. Zudem wollen sie „massive Investitionen in einen kostenlosen, umfassenden öffentlichen Nahverkehr“ sehen. Bis Politiker dies in die Tat umsetzen, werde die „Tyre Extinguishers“ ihre Aktionen fortsetzen.
Luft aus Reifen von Autos in Karlsruhe gelassen: Polizei sucht Zeugen
Die Kriminalpolizei ermittelt und bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0721 666-5555 mit dem Kriminaldauerdienst in Verbindung zu setzen.