
Zwei Wochen nach dem Vorfall bei einer Aktion der Letzten Generation auf der Kriegsstraße in Karlsruhe kann die Polizei einen Erfolg vermelden. Am 14. Juli rollte ein Autofahrer mit dem linken Vorderreifen seines Wagens über die auf der Straße festgeklebte Hand einer Aktivistin.
Sie stieß sich dabei auch den Kopf am Auto und wurde leicht verletzt. Wie die Polizei nun auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte, ist ein Tatverdächtiger ermittelt.
Drei Mitglieder der Gruppe Letzte Generation hatten sich damals auf einem Fußgängerüberweg am Ettlinger-Tor-Platz niedergelassen, um den Verkehr zu blockieren und damit gegen das aus ihrer Sicht gesetzeswidrige Handeln der Bundesregierung beim Klimaschutz zu demonstrieren. Die beiden äußeren Aktivisten klebten im Verlauf jeweils eine Hand auf dem Asphalt fest.

Bevor die angerückte Polizei den Verkehr umleitete, fuhren Autos langsam links und rechts um die Gruppe herum. Die Fahrer nutzten dabei den Mittelstreifen, beziehungsweise den Radweg auf der nördlichen Seite.
Gegen 18.15 Uhr überrollte ein Auto mit seinem linken Vorderreifen die aufgeklebte Hand einer Demonstrantin. Das Auto fuhr danach in westlicher Richtung davon, Zeugen notierten allerdings das Kennzeichen.
Die Polizei versuchte zu ermitteln, wer in dieser Situation am Steuer des Fahrzeugs saß. Die Verkehrspolizei Karlsruhe ermittelte wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gemäß Paragraf 315b Strafgesetzbuch (StGB). Darin heißt es sinngemäß: Wer die Sicherheit des Straßenverkehrs beeinträchtigt und dadurch beispielsweise Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Die entsprechende Strafanzeige wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und fahrlässiger Körperverletzung wird nun laut einer Sprecherin des Polizeipräsidiums an die Staatsanwaltschaft Karlsruhe abgegeben.
Luftablassen bei SUV-Fahrzeugen in Karlsruhe: Die Polizei ermittelt weiter
In der Nacht zuvor hatte sich in der Weststadt rund um den Gutenbergplatz ebenfalls eine Aktion von Klimaschützern abgespielt. Unbekannte hatten aus mehreren SUV-Fahrzeugen die Luft aus den Reifen gelassen. Laut Polizei meldeten sich 36 Geschädigte.
Die Aktivisten der Letzten Generation distanzierten sich von dieser Aktion. „Das ist nicht unser Stil“, sagte ein Mitglied der Gruppe gegenüber dieser Redaktion. Die polizeilichen Ermittlungen dauern unterdessen an. Es gibt laut Polizeisprecherin noch keine neuen Erkenntnisse.