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Reaktion der Karlshochschule

Nach Drohung per Wurfzettel: Vortrag der „Letzten Generation“ in Karlsruhe abgesagt

Die Klimaaktivisten „Letzte Generation“ sind seit Wochen in den Schlagzeilen. Nun wurde ein Vortrag in Karlsruhe abgesagt. Das sind die Hintergründe.

Karlshochschule in der Karlstraße
Drohung per Wurfzettel: Die Karlshochschule hat einen Vortrag der „Letzten Generation“ abgesagt. Foto: Jörg Donecker

Die Karlshochschule Karlsruhe hat am Donnerstagabend eine geplante Veranstaltung mit einem Teilnehmer aus dem Kreis der Umweltaktivisten von der „Letzten Generation“ abgesagt.

Man habe sich zu dieser drastischen Maßnahme gezwungen gesehen, teilt Präsident Robert Lepenies mit. Unbekannte Personen hatten nach seiner Angabe einen Wurfzettel mit einer Drohung eingeworfen.

Wie Lepenies erklärt, hatte eine Studierendengruppe einen ehemaligen Studenten und Aktivisten der „Letzten Generation“ zu einer Debattenveranstaltung eingeladen – ohne das Wissen der Hochschule.

Karlshochschule wird per Telefon und E-Mail angefeindet

Die Gruppe war zuletzt wegen einer Protestaktion in Berlin in die Schlagzeilen geraten. Sie hatten sich an einer Schilderbrücke festgeklebt.

Im Stau steckte ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das zur Bergung einer von einem Betonmischer überfahrenen Radfahrerin unterwegs war.

Nachdem Werbung für die Veranstaltung in Karlsruhe gemacht wurde, sei die Karlshochschule per Telefon und E-Mail angefeindet worden, berichtet Lepenies.

Gleichzeitig sei in den sozialen Medien zur „Störung der Debatte“ aufgerufen worden. Den Höhepunkt hätten die Anfeindungen mit dem Einwurf eines Zettels in den Briefkasten der Karlshochschule erreicht.

Auf dem Papier hätten Unbekannte unter anderem den Verantwortlichen in knappen Worten den Tod gewünscht. Zudem fand sich darauf die Ankündigung, man werde auf der Veranstaltung selbst erscheinen.

Veranstaltung wird aufgrund einer akuten Bedrohungslage abgesagt

„Auf Anraten der Polizei räumten wir vorsorglich das Gebäude in der Karlstraße und sagten aufgrund einer akuten Bedrohungslage die Veranstaltung ab“, erklärt Hochschulpräsident Robert Lepenies.

Schockiert zeigt sich der Leiter der Karlshochschule über das Vorgehen der unbekannten Verfasser der Drohung. Sie hätten die Debatte als Werkzeug der Demokratie mit Androhung von Gewalt unterbinden wollen.

Die Polizei bestätigt gegenüber dieser Redaktion, dass die Hochschule die Drohung gemeldet hat. Eine Streife sei am Abend an die Hochschule gefahren, wo man 13 potenzielle Besucher der Veranstaltung antraf.

„Die Teilnehmer zeigten sich einsichtig und verließen nach kurzem Gespräch den Bereich um die Hochschule friedlich und ohne Vorkommnisse“, so ein Polizeisprecher.

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