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Wohnen in der City

Helfen Wohnungen gegen das Ausbluten der Karlsruher Innenstadt?

Die FDP-Fraktion im Gemeinderat sieht die Innenstadtentwicklung mit Sorge, sie befürchten einen Niedergang der City und einen langsamen Tod der Geschäftswelt. Die Liberalen wollen, dass die Stadt agiert.

Karlsruher Innenstadt und Kaiserstraße
Wohnen in der City: Die FDP-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat erwartet von der Stadt, die Möglichkeiten der Wohnraumschaffung in der Innenstadt auszuloten. Foto: Jörg Donecker

Es ist kaum zu übersehen: Die Zahl leerstehender Ladenlokale in Karlsruhes Innenstadt nimmt zu. Einzelhändler und Filialisten verlassen die City oder kündigen gleich ganz ihre Geschäftsaufgabe an.

Mit einer Anfrage an die Stadtverwaltung möchte die FDP-Gemeinderatsfraktion in Karlsruhe die Möglichkeiten ausgelotet wissen, leerstehende Gebäudeflächen in der Innenstadt umzuwandeln in Wohnraum. In ihrer Antwort bleibt die Stadt vage.

Lassen sich Gewerbeflächen zu Wohnungen umwandeln?

Die Anfrage, über die in der Gemeinderatssitzung am Dienstag gesprochen wird, umfasst gleich mehrere Punkte. Die Fraktion möchte wissen, ob generelle Überlegungen und Pläne bestünden, neuen Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen.

Darüber hinaus erkundigen sich die Liberalen nach Möglichkeiten, die die kommunale Wirtschaftsförderung sähe, leerstehende Laden- und Gewerbeflächen über dem Erdgeschoss in Wohnraum umzuwidmen. Auch, ob der Homeoffice-Trend zu freiwerdenden Büroflächen und damit zu Potenzial für neuen Wohnraum führe, fragt die Fraktion nach.

Wie lässt sich die gesamte Innenstadt wieder mit Leben füllen?

Damit das Stadtzentrum Karlsruhes Anziehungspunkt bleibt, sollte die Umwandlung vieler ungenutzter Gewerbeflächen in Erdgeschosslage und darüber in stadtplanerische Überlegungen einbezogen werden, begründen die Liberalen ihre Anfrage.

„Dies wäre auch eine große Chance für die Fächerstadt, mittel- und langfristig die Kaiserstraße und die gesamte Innenstadt wieder mit Leben zu füllen“, schreibt die Fraktion in ihrer Anfrage.

„Mithilfe verschiedener innerstädtischer Wohnkonzepte kann sich eine vitale und vielfältig genutzte Innenstadt unabhängig von festen Geschäftsöffnungszeiten herausbilden“, erklärt die Fraktion weiter.

Stadt setzt auf ihren Aktionsplan 2020 – 2026

Die Stadtverwaltung beabsichtige, die Wohnfunktion in der City weiter zu stärken, erklärt das Rathaus in seiner Stellungnahme. Sie betont weiter: Die Nutzung des Bereichs als Wohnfläche leiste einen wesentlichen Beitrag zur Multifunktionalität und Widerstandsfähigkeit der Innenstadt.

Konkrete Antworten auf unsere Fragen vermisse ich in der Stellungnahme.
FDP-Stadtrat Thomas Hock zur Stellungnahme der Stadtverwaltung

Das Wohnen werde jedoch auch nicht ausreichen, um eine Belebung der Innenstadt zu gewährleisten.

Die Stadt erwähnt den Aktionsplan City 2020 – 2026, erarbeitet vom Amt für Stadtentwicklung und der Wirtschaftsförderung im Jahr 2020, der die Erstellung verschiedener Konzepte für die Innenstadt vorsieht. Danach werde man wissen, ob beispielsweise Bebauungspläne geändert werden müssten.

FDP-Stadtrat Thomas Hock hält die Antwort der Verwaltung für wenig befriedigend. „Konkrete Antworten auf unsere Fragen vermisse ich in der Stellungnahme“, sagte Hock gegenüber dieser Redaktion.

In der Fraktionssitzung am Montag – noch vor der Gemeinderatssitzung – werde man über die Stellungnahme der Verwaltung diskutieren.

„Es muss darum gehen, dass die Gebiete, in denen die Stadt handeln kann, auch konkretisiert werden“, erklärt der Stadtrat. Es müsse möglich sein, mehr Wohnraum in der City auszuweisen.

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