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„Fahrradleichen“ nehmen Platz weg

Stadt Karlsruhe sammelt jedes Jahr mehr als 1.000 herrenlose Fahrräder ein

Demoliert, verrostet und voller Moos: Manch abgeschlossenes Rad am Hauptbahnhof wartet offenbar vergebens auf seinen Besitzer. Die Stadt räumt zweimal im Jahr auf, ist aber auch auf Hinweise angewiesen.

Armseliges Rahmen-Häufchen: Von diesem Fahrrad ist nicht mehr viel geblieben, der letzte Rest immerhin ist noch angekettet.
Armseliges Rahmen-Häufchen: Von diesem Fahrrad ist nicht mehr viel geblieben, der letzte Rest immerhin ist noch angekettet. Foto: Gerhard Wolff

Zumindest für diejenigen, die am Hauptbahnhof schnell und nicht im Rad-Parkhaus einen Abstellplatz für ihr Fahrrad suchen, hat sich die Lage seit einiger Zeit noch einmal verschärft.

Durch die Neubau-Arbeiten westlich des Bahnhofes sind viele Stellflächen an der Victor-Gollancz-Straße weggefallen – was die Nöte erhöht und den Blick für manch angekettete „Radleiche“ noch mal schärft.

Teils sind nur noch Rahmen angeschlossen, teils demolierte Räder oder solche, auf deren Sattel schon das Moos wächst. „1.000 bis 1.500 solcher Fahrräder werden pro Jahr eingesammelt“, berichtet das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) auf Anfrage. „Hotspots“ seien die Gegenden rund um den Hauptbahnhof und das KIT-Gelände.

Karlsruher Ordnungsamt verteilt eigentlich rote Aufkleber

Allerdings suchen die AfA-Mitarbeiter nicht aktiv nach kaputten oder derart entsorgten Rädern. „Wir arbeiten eng mit dem Ordnungsamt zusammen“, teilt das AfA mit.

Das Ordnungsamt wiederum reagiert auf Hinweise, die über KA-feedback oder telefonisch eingehen, und versieht die betroffenen Zweiräder dann mit einem roten Aufkleber, der unter anderem auf eine Frist von vier Wochen verweist. Dann muss die Nutzerin oder der Nutzer das Rad abgeholt haben – sonst wird es entfernt.

Nur wenige machen sich aber offenbar die Mühe, „Radleichen“ zu melden. Eine kurze Stichprobe am Hauptbahnhof zeigt: Keines der offensichtlich fahruntüchtigen oder sichtbar lange nicht genutzten Räder ist dieser Tage mit dem roten Aufkleber versehen.

Ein BNN-Leser berichtet zu der Situation, dass er Kontakt mit dem Ordnungsamt aufgenommen habe, sich aber dennoch nichts getan habe. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass man hier von der Stadt keine Regelung findet, solche Zustände zu regeln. Es geht auch um das Erscheinungsbild in der Stadt und am Bahnhof“, argumentiert der Leser.

Herrenlose Fahrräder: Zweimal im Jahr ist Großreinemachen

Die Stadt hat das Problem aber durchaus im Blick, zweimal im Jahr ist ein Großreinemachen am Bahnhof, Ordnungsamt und AfA sammeln dann die „Fahrradleichen“ ein. Dazwischen rosten dauerhaft abgestellte und demolierte Räder vor sich hin – und nehmen wichtigen Platz weg für die, die ihr Rad nur temporär anketten wollen.

„Fahrradleichen“ können über KA-Feedback unter feedback.karlsruhe.de gemeldet werden oder direkt an das Ordnungsamt gemeldet werden.

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