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„Ich brauche ein Zuhause“

Job weg, Wohnung weg: Karlsruherin braucht Hilfe – und fällt bei allen Beratungsstellen durchs Raster

Christine will die Hände nicht in den Schoß legen. Sie sucht verzweifelt einen neuen Job und eine Wohnung. Einfach ist es nicht. Bei sämtlichen Beratungsstellen fällt sie durchs Raster.

Christine hat Arbeit und Wohnung verloren.
Packt ihr Leben in Kisten: Christines Mietvertrag endet in zwei Wochen. Eine neue Bleibe hat sie bislang nicht gefunden. Foto: Jörg Donecker

Nie hätte Christine gedacht, dass sie einmal in diese Situation kommen würde. Job weg, Wohnung weg – und jetzt? Ende Januar ist klar, dass die Karlsruherin ihren Job verlieren wird. Die Stelle als Schulsekretärin war zwar befristet, trotzdem hat die Nachricht Christine kalt erwischt. „Ich habe direkt meine Wohnung gekündigt, weil ich dachte, dass sie für mich dann zu teuer wird.“

In zwei Wochen muss sie nun raus, dann endet der Mietvertrag in ihrer Wohnung im Karlsruher Stadtteil Daxlanden. Um Christine zu schützen, steht in diesem Text nur ihr Vorname.

Eine kleinere Wohnung, zwei Zimmer vielleicht, das sollte doch klappen, denkt die 51-Jährige zu Beginn des Jahres. Der große Sohn ist gerade ausgezogen, der jüngere lebt beim Vater. „Ich dachte, eine kleinere Wohnung werde ich schon finden“, sagt Christine.

Ich finde einfach nichts.
Christine, auf Wohnungs- und Jobsuche

Bislang hat es nicht geklappt. „Ich finde einfach nichts“, sagt die 51-Jährige traurig. Die Fenster ihrer Wohnung sind geöffnet, eine frische Brise weht herein. Um Christine herum: Umzugskartons. In der Ecke des Wohnzimmers stehen Katzen-Kratzbäume. Sie gehören ihren Stubentigern Sancho und Patchy. Momentan hat sie die Katzen anderweitig untergebracht, möchte sie in einer neuen Wohnung aber behalten.

Wieder in ihrem ursprünglich erlernten Beruf als Tierpflegerin zu arbeiten, das wäre Christines Traum. Aber sie würde auch einen anderen Job nehmen, sie kennt sich mit Büroarbeit aus, hat nicht nur im Schulsekretariat, sondern auch in der Verwaltung gearbeitet. Bewerbungen hat sie einige geschrieben, bisher ohne Erfolg.

Beratungsstellen können nicht helfen

„Wenn ich Pech habe, sitze ich in zwei Wochen auf der Straße“, sagt Christine verzweifelt. Diverse Beratungsstellen in der Stadt hat sie aufgesucht – bei keiner konnte man ihr helfen. „Dort falle ich überall durchs Raster“, erklärt die 51-Jährige. An einer Stelle rät man ihr zur Obdachlosenunterkunft, für Christine ist das keine Option. Wenn es hart auf hart kommt, werde sie wohl im Auto schlafen.

Christine hofft auf einen Job und eine kleine Wohnung – und ein paar helfende Hände. Für Donnerstag, den 19. Mai, hat sie den Sperrmüll bestellt. „Aber ich schaffe es nicht, alles alleine nach draußen zu tragen, vielleicht findet sich ja jemand, der mir hilft.“

Kontakt

Wer Christine helfen möchte, kann sich per Mail an unsere Stadtredaktion wenden: redaktion.karlsruhe@bnn.de, Stichwort „Hilferuf“

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