Linken-Politiker Jörg Rupp hat sein Amt als Vorsitzender des Gesamtelternbeirats der Schulen in Karlsruhe mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Als Grund für seinen Rückzug nannte Rupp gesundheitliche Gründe sowie unterschiedliche Auffassungen zur künftigen Schulentwicklung innerhalb der Elternschaft.
Dass er an einer Depression leidet, hatte Rupp bereits vor längerer Zeit öffentlich gemacht. Diese Erkrankung habe sich wohl auch durch die hohe Belastung bei der Organisation von Gegenprotesten bei den Demos der Karlsruher Querdenker zurückgemeldet, teilte Rupp in einem langen Schreiben an die Redaktion mit, und deshalb müsse er sein ehrenamtliches Engagement reduzieren.
Außerdem könne er den stärker werdenden Ruf vieler Eltern nach einer Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium nicht mittragen und lege das Amt des Beiratsvorsitzenden auch zur Vermeidung eines Interessenskonflikts nieder.
Rupp hält G9 für nicht finanzierbar
Er sei früher aus „persönlichen Gründen“ ebenfalls ein Gegner des achtjährigen Gymnasiums gewesen, betont Rupp. Heute ist G9 seiner Einschätzung aber nicht mehr finanzierbar. Die Initiative ist für ihn deshalb ein „Kampf der Gymnasien mit allen anderen Schularten um größere Anteile an der Bildungsfinanzierung“ und damit auch ein Angriff auf die Gemeinschaftsschulen und die Oberstufen an beruflichen Gymnasien.
Seinen Sitz im Landeselternbeirat als Vertreter der beruflichen Gymnasien will Rupp weiter behalten – und dann auch gegen eine Rückkehr zu G9 kämpfen.