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Auszeichnung

Karin Krauss erhält für ihre Arbeit in der Aids-Hilfe das Bundesverdienstkreuz

Karin Krauss von der Aids-Hilfe erhält das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 1985 war sie Gründungsmitglied der Aids-Hilfe, von 1994 bis 2006 war sie Geschäftsführerin.

Mann überreicht Urkunde
Große Ehre: Karin Krauss nimmt die Urkunde von Oberbürgermeister Frank Mentrup entgegen. Damit wir ihre jahrzehntelange Arbeit gewürdigt. Foto: Jörg Donecker

„Es waren anderen Zeiten. Zum Glück sind es heute andere Zeiten“, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), als er am Donnerstag Karin Krauss das Bundesverdienstkreuz im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verlieh, für ihre jahrzehntelange Arbeit für die Aids-Hilfe.

Er könne sich noch gut an die Diskussionen erinnern, die er als Student in Mannheim miterlebt habe, an all die Vorurteile, die aufkamen, die Ausgrenzungen und Stigmatisierungen. Dass das nicht mehr so ist, ist zum Teil auch Krauss zu verdanken, die sich seit 1985 ehrenamtlich und hauptamtlich in der Prävention und Aufklärung über Aids einsetzt.

Sie sei, so Mentrup, eine wichtige Persönlichkeit, deren Engagement für die Gesellschaft bedeutsam ist, die geholfen habe, dass sich die Gesellschaft ändert und die Stadtgesellschaft zu einer Stadtgemeinschaft wird: „Die Stadt kann vieles steuern und helfen, aber wenn Menschen sich nicht für andere einsetzen, werden die menschlich wichtigen Ziele nicht erreicht.“

Karin Krauss half, Beratung zu professionalisieren

1985 hat Krauss die Karlsruher Aids-Hilfe mitgegründet, wurde 1989 in den Vorstand gewählt und war von 1994 bis zu ihrem Ruhestand 2006 hauptamtliche Geschäftsführerin. Zahlreiche Projekte entstanden in dieser Zeit, ein Wohnprojekt, eine Gedenkandacht am Welt-Aids-Tag, eine Kunstauktion im Schloss, für das viele Künstler ihre Bilder spenden.

Außerdem gründete sie den Förderverein mit und half, die Beratung zu professionalisieren. Oberbürgermeister Mentrup betonte: „Sie begegnen den Infizierten und Erkrankten auf Augenhöhe, offen und wertschätzend. Sie nehmen jeden einzelnen Menschen ernst mit seinen Bedürfnissen und Stärken.“

In ihrem kurzen Dank dachte auch Krauss an die Zeit. Ihre Motivation war: „Was kann man tun gegen die Angst und Aufgeregtheit?“ Sie entwickelte schnell aus der kleinen Telefonberatung eine anonyme Beratungsarbeit. Sie dankte auch der Stadt: „Sie hatte damals den Mut, dieser Gruppe das Geld zu geben.“

Schwer und bedrückend war, dass alle wussten, dass aus der ersten Generation alle sterben werden. Und Krauss zog die Parallelen zu heute, wo es so schnell eine Impfung gegen das Coronavirus gibt, aber wie damals nur für die reichen Länder – in Afrika kommt es nicht an, wie damals die Medikamente gegen Aids nicht ankamen.

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