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Aktuelle Corona-Lage

Karlsruher Kliniken hoffen auf Rückkehr in Pandemiestufe zwei

Das Städtische Klinikum und die ViDia-Kliniken in Karlsruhe spüren Entspannung auf den Intensivstationen.

Die Intensivstation für Corona-Patienten am Sana Klinikum Offenbach in Hessen.
Entspannung: Die Zahl der Corona-Intensivpatienten ist weiter rückläufig. Experten warnen jedoch vor zu viel Euphorie. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Mit Blick auf die weiterhin zurückgehenden Belegungszahlen in den Intensivstationen hofft Michael Geißler, der Medizinische Geschäftsführer des Städtischen Klinikums, dass man in der nächsten Woche von der Pandemiestufe drei auf Stufe zwei zurückkehren könne.

Dies bedeutet ganz konkret, dass die bisher für Corona-Patienten vorgehaltenen Intensiv-Kapazitäten reduziert werden können und somit mehr Betten für „normale“ Patienten zur Verfügung stehen.

Am Freitag mussten am Städtischen Klinikum nur noch sechs Corona-Patienten auf der Intensivstation behandelt werden, drei davon wurden beatmet – deutlich weniger als vor Weihnachten. Für Entwarnung sei es angesichts stark steigender Infektionszahlen allerdings noch deutlich zu früh.

Keine Überlastung auf den Intensivstationen

Dass in ganz Baden-Württemberg gestern nur noch 277 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt wurden, ist laut Geißler aber auf alle Fälle eine erfreuliche Nachricht. Derzeit gebe es in diesem Bereich somit keine Überlastung. Laut Prognosen der Experten im Uni-Klinikum dürfte sich dieser Trend in den kommenden Wochen aber wieder umdrehen.

In der ersten Februarwoche wird ein Anstieg der Corona-Intensivpatienten im Land auf knapp 800 für möglich gehalten. Damit würden sogar die Zahlen der Vorweihnachtszeit übertroffen.

Geißler sieht die Sache jedoch etwas optimistischer. Erkrankungen mit der Omikron-Variante scheinen milder zu verlaufen und die Zahl der Todesfälle sei rückläufig. Omikron sorge aber durchaus für Unsicherheiten, dies liege auch an der weiterhin viel zu geringen Impfquote. „Nur die Dreifach-Impfung schützt ausreichend vor schweren Verläufen.“ Geißler sprach sich erneut für eine allgemeine Impfpflicht aus. „Ich habe den Eindruck, dass wir es mit Appellen allein nicht hinbekommen.“

Delta-Welle ist abgeflaut

Auch an den ViDia-Kliniken hat sich die Lage zuletzt spürbar entspannt. Karl-Jürgen Lehmann vom Vorstand der ViDia-Kliniken sieht den kommenden Wochen ebenfalls eher gelassen entgegen. Die Delta-Welle sei offensichtlich abgeflaut und auch die Zahl der „Langlieger“ – Patienten mit langem Krankenhausaufenthalt – sei inzwischen gering.

Momentan gebe es auch noch keine besonders hohe Zahl an Ausfällen im Personal. Dass in der Stadt und im Landkreis die Inzidenzen nach oben gehen, sehe man aber durchaus. „Wir sind vorbereitet, doch nach zwei Jahren Pandemie erwarten wir nichts, was uns überraschen könnte.“

Die Personalsituation am Städtischen Klinikum ist zwar weiterhin sehr angespannt, aber nicht dramatisch. Aktuell fallen 169 Mitarbeitende im Pflege- und Funktionsdienst – fünf mehr als in der Vorwoche – wegen Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Kündigungen wegen der demnächst geltenden Impfpflicht gebe es bisher nicht.

Am Städtischen Klinikum sind bisher 94 Prozent der Mitarbeitenden vollständig geimpft und viele der Ungeimpften würden lediglich noch auf die Zulassung eines Totimpfstoffs warten, die im Februar kommen dürfte.

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