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Schärfere Kontrollen

Chef des Ordnungsamts beobachtet Corona-Müdigkeit: Karlsruhe erwägt Ausweitung der Maskenpflicht

Oberbürgermeister Frank Mentrup unterstützt die Forderungen nach einem verschärften bundesweiten Lockdown. Der Karlsruher Oberbürgermeister nennt auch ein entsprechendes Zeitfenster.

Ein Schild weist in der Innenstadt auf die Maskenpflicht hin. Die Stadt Hof hat mit einem derzeitigen Inzidenzwert von 290,2 den höchsten Wert Bayerns. +++ dpa-Bildfunk +++
Instrument im Kampf gegen Corona: Karlsruhe erwägt, auf einigen öffentlichen Plätzen eine generelle Maskenpflicht zu verhängen. Foto: Nicolas Armer

Karlsruhe prüft eine generelle Maskenpflicht auf stark frequentierten Plätzen. „Wir werten aus, wo das angebracht und begründbar ist, und stimmen uns dann mit dem Landratsamt ab“, erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Donnerstag bei der wöchentlichen Einschätzung der Corona-Lage.

In den Blick nehme man unter anderem den Europaplatz, den Marktplatz und die Günther-Klotz-Anlage. Noch legt sich Mentrup aber nicht fest, wo es tatsächlich zu einer Verschärfung kommt.

Auf dem Turmberg würde eine generelle Maskenpflicht in Anbetracht des zeitweise enormen Andrangs hingegen nicht reichen, so der OB. Deshalb sei die Terrasse schon in der Vergangenheit temporär gesperrt worden.

Karlsruher Oberbürgermeister spricht von dramatischer Lage

Mentrup verweist grundsätzlich auf eine „dramatische Entwicklung“ in den Intensivstationen der Kliniken. „Für einige ist es vom Gefühl unerheblich, ob die Inzidenz 100, 150 oder 180 beträgt.“

In den Krankenhäusern seien aber die Intensivbetten belegt. Da inzwischen mehr jüngere Patienten behandelt werden, sinke zwar die Sterblichkeit, dafür verlängere sich die Liegezeit.

Das Infektionsgeschehen sei aktuell diffus. Das Amt für Abfallwirtschaft und eine Kita hätten jeweils 14 Fälle. „Das sind schon die Maximalzahlen bei einzelnen Geschehen.“

Der OB unterstützt bundesweite Überlegungen eines noch härteren Lockdowns inklusive der Einstellung der nicht dringend notwendigen Produktion.

Der Städtetag werde sich nächste Woche im Austausch mit Kanzlerin Angela Merkel entsprechend positionieren. Mentrup nennt für diese deutlicheren Verschärfungen ein Zeitfenster von zwei bis vier Wochen.

Lollytests für die Karlsruher-Kitas?

In Karlsruhe wird der Kommunale Ordnungsdienst verschärft die Einhaltung der Corona-Regeln überwachen. „Wir haben das schon im Fokus, werden das aber noch verstärken“, so Ordnungsamtschef Maximilian Lipp.

Wir stellen fest, dass bei den Leuten eine Corona-Müdigkeit aufkommt. Aber es müssen jetzt alle durchhalten.
Maximilian Lipp, Ordnungsamtchef

Nachts werde ebenfalls die nun geltende Ausgangssperre kontrolliert. „Wir stellen fest, dass bei den Leuten eine Corona-Müdigkeit aufkommt. Aber es müssen jetzt alle durchhalten.“ Gerade im Umgang mit den Masken seien viele zu nachlässig.

Verstöße stelle das Ordnungsamt insgesamt eher im öffentlichen Raum als im privaten Bereich fest. Jedoch räumt Lipp ein, dass es im Privaten Dunkelfelder gebe.

Mentrup hofft darauf, dass die Bundesvorgaben künftig nicht nur ein Testangebot der Arbeitgeber an die Mitarbeiter vorsehen, sondern eine Testpflicht. Die Stadt habe inzwischen 50.000 Testkits für ihre Beschäftigten angeschafft.

In den Kitas kann sich der OB den Einsatz sogenannter Lollytests vorstellen. Allerdings müssten diese in Laboren ausgewertet werden. „Das ist logistisch nicht ganz einfach.“

Vor den Osterferien habe die Stadt an ihren Kitas Schnelltests für Kinder eingesetzt. Diese seien inzwischen aber nur noch für Kinder ab sieben Jahren zugelassen, weil sie die oft geringe Virenlast bei Kleineren nicht erfasst hätten.

Lipp verwies auf offene Fragen bei der nahenden Bundesnotbremse. Noch sei beispielsweise unklar, ob der Handel nach deren Inkrafttreten „Click&Collect“, also das Abholen von Waren, anbieten darf. „Ich gehe aber stark davon aus, dass dies möglich sein wird.“

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