Skip to main content

Schausteller wechseln am 28. Dezember

Karlsruhe leuchtet im Corona-Winter: Weihnachtshütten stehen auf verschiedenen Plätzen

Keine Eiszeit, kein klassischer Weihnachtsmarkt: In Corona-Zeiten fällt auch der Advent in der City anders aus. Karlsruhe versucht dennoch, etwas Stimmung zu verbreiten.

Weihnachtsmarkt auf Abstand: Auf dem Marktplatz stehen rund um den großen Christbaum nur wenige Buden.
Weihnachtsmarkt auf Abstand: Auf dem Marktplatz stehen rund um den großen Christbaum nur wenige Buden. Foto: Jörg Donecker

In den Bäumen vor dem Karlsruher Schloss funkeln Sterne in der Dunkelheit. Karl-Friedrich ist auf seinem Sockel orange angeleuchtet, aber der Großherzog ist nicht von einer Schlittschuhbahn umgeben: Die Eiszeit, die an diesem Donnerstag eröffnet werden sollte, fällt im Corona-Winter aus. Es gibt weder den klassischen Christkindlesmarkt noch einen fliegenden Weihnachtsmann. Dennoch will Karlsruhe adventliche Stimmung verbreiten – mit in der gesamten Stadt verteilten Buden und viel Licht.

Dabei erstrahlen Plätze, die bisher nicht Teil der Weihnachtsstadt waren, der Lidell- und der Kronenplatz sowie der Passagehof zum Beispiel. Und gleich vier Türme werden in Orange getaucht: die der Volkswohnung, des Rathauses, der evangelischen Stadtkirche und von St. Stephan nämlich.

In der Kaiserstraße geht bei Anbruch der Dunkelheit die aus den Vorjahren vertraute Weihnachtsbeleuchtung an. Am Schlossplatz leuchtet auch in dieser Pandemie-Zeit die Pyramide. Und vor der BNN-Lokalredaktion in der Lammstraße bleiben Passanten stehen, um den strahlenden Greif zu fotografieren. Beliebtes und aus dem Vorjahr vertrautes Motiv ist auch das Sternlestor wenige Meter weiter in der Kaiserstraße – das in eine Mini-Budenstadt führt.

Drei Stände sind an der Ecke Lamm-/Kaiserstraße zu finden. Das dort übliche Kinderkarussell ist nicht dabei, die Landesverordnung lässt keine Fahrgeschäfte und damit auch kein Riesenrad auf dem Marktplatz zu. Der hätte in diesem Jahr wieder Herzstück des Christkindlesmarktes werden sollen. Die Bauarbeiten wurden rechtzeitig fertig. Doch wegen der Abstandsregeln stehen nur sechs Buden rund um den großen Weihnachtsbaum.

Neues Lichtkonzept: Erstmals wird der Kronenplatz in dieser Form in Szene gesetzt.
Neues Lichtkonzept: Erstmals wird der Kronenplatz in dieser Form in Szene gesetzt. Foto: Jörg Donecker

Weitere Stände finden sich auf dem Friedrichsplatz, dem Kronenplatz, an der Ecke Kaiser-/Karl-Friedrich-Straße, auf dem Kirchplatz St. Stephan und auf dem Stephanplatz. 21 Beschicker sind derzeit insgesamt vertreten. „Es sind Kollegen, die sonst auch auf dem Christkindlesmarkt stehen“, erklärt die Vorsitzende der Karlsruher Schausteller, Susanne Filder.

Die Mitglieder haben untereinander abgestimmt, wer wann wo stehen darf. Wie in Weihnachtszeiten vor Corona üblich, bietet jetzt Familie Seyfert Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge auf dem Friedrichsplatz an. Nebenan gibt es Socken und Mützen aus Wolle.

Es ist sicher nicht das übliche Weihnachtsgeschäft, aber besser als nichts.
Susanne Filder, Vorsitzende der Karlsruher Schausteller

„Solche Angebote passen in die Zeit vor Weihnachten“, sagt Filder. Bis 23. Dezember sind die Buden täglich von 11 bis 20 Uhr offen, am 28. Dezember sollen dann andere Beschicker übernehmen. Bis Ende März können die Schausteller einem Beschluss des Gemeinderats zufolge in der City stehen, Standgebühren fallen nicht an. „Es ist sicher nicht das übliche Weihnachtsgeschäft, aber besser als nichts“, sagt Filder.

Beliebtes Fotomotiv: Vor der BNN-Lokalredaktion in der Lammstraße leuchtet der Greif.
Beliebtes Fotomotiv: Vor der BNN-Lokalredaktion in der Lammstraße leuchtet der Greif. Foto: Jörg Donecker

Schon zum Auftakt der Weihnachtsstadt light waren Mitarbeiter des Ordnungsamts in der Mini-Budenstadt unterwegs und appellierten an die Besucher: „Halten Sie sich an die Regeln – um den Betrieb und damit den Schaustellern das Geschäft zu ermöglichen.“ Menschenansammlungen seien nicht angesagt. Trinken kleine Gruppen zusammen Glühwein aus Pappbechern, werden sie aufgefordert weiterzugehen. Stehtische gibt es nicht.

Auch die Budenbetreiber sind angehalten, auf zu viel Dekoration und Gemütlichkeit zu verzichten. Entsprechend kommt der Weihnachtsmarkt-Ersatz etwas nüchterner daher. Auf dem Friedrichsplatz fallen zumindest der Punsch-Ausschank im Schwibbogen-Stand und auf dem Kirchplatz St. Stephan die Skandi-Hütte mit dem strahlenden Elch auf dem Dach auf. Neu ist ein beleuchteter Durchgang vor der Hof-Apotheke in der Kaiserstraße, der als Fotomotiv gedacht ist.

Mein Team hat alles gegeben, um in dunklen Zeiten Wärme in die City zu bringen.
Martin Wacker, Chef der Karlsruhe Marketing und Event GmbH

Nicht alle Lichter gehen nach Weihnachten aus. Am 28. Dezember beginnt vielmehr Phase zwei. Dann wechseln die Farben bis Ende Januar bei zahlreichen Objekten vom warmen rot-orange oder rot-grün hin zu kälteren Winterfarben wie blau-türkis. Verantwortlich für das Konzept ist die Karlsruhe Marketing und Event GmbH. Deren Chef Martin Wacker sagt: „Mein Team hat alles gegeben, um in dunklen Zeiten Wärme in die City zu bringen und auch zu zeigen, dass der Handel geöffnet hat und ein Besuch mit Abstand und Maske lohnt.“ Wacker erklärt: „So viel Licht war tatsächlich noch nie!“

nach oben Zurück zum Seitenanfang