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Kult-Flohmarkt für 2023 geplant

Der Karlsruher Pfennigbasar hat noch eine Zukunft

Über 50 Mal fand er statt, seit 2020 steht der Pfennigbasar unter keinem guten Stern. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Das Organisationsteam ist optimistisch.

Pfennigbasar 2019 in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe.
Ein Bild aus vergangenen Tagen: 2019 fand der Pfennigbasar zuletzt statt. Nun soll es im kommenden Jahr eine Neuauflage geben, Bilder der stöbernden Massen dürften aber auch dann nicht zu erwarten sein. An einem neuen Konzept wird getüftelt. Foto: Jörg Donecker

Der Termin zwischen Ende Januar und Anfang Februar stand bei Vielen jahrelang fest im Kalender: In Scharen strömten nicht nur Karlsruher in die Schwarzwaldhalle, wenn der Pfennigbasar seine Tore öffnete.

Ein Wochenende lang wühlten sich die Besucher nach Herzenslust durch Bücher, Porzellan oder Handtaschen, schleppten tütenweise Kitsch und Kunst oder Schallplatten nach Hause und feilschten am Schuhstand um den besten Preis.

Der Erlös des Basars floss stets in soziale Einrichtungen und kam zudem dem deutsch-amerikanischen Schüler- und Studentenaustausch zugute. Seit Beginn des Pfennigbasars im Jahr 1968 kamen so insgesamt 4,4 Millionen Euro zusammen.

Im Jahr 2020 fiel Karlsruhes Kultflohmarkt dann zum ersten Mal aus und viele Institutionen mussten auf eine Finanzspritze verzichten. Dann kam Corona. 2023 soll es nun eine Neuauflage geben.

Engpass führte zu Terminverlegung

„2020 war das ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren“, erzählt die Präsidentin des veranstaltenden Internationalen Frauenclubs, Swaantje Katz.

Der Frauenclub konnte die Schwarzwaldhalle nicht wie üblich im Januar oder Februar reservieren. Hintergrund war die zu diesem Zeitpunkt schon länger währende Schließung der Stadthalle auf dem Festplatz. Damals gab es Engpässe bei der Messe.

Swaantje Katz
Neue Präsidentin: Swaantje Katz übernahm das Amt von Annerose Lauterwasser. Foto: Sandra Y. Jacques

Mit ungutem Gefühl wichen die Damen damals auf den angebotenen Alternativtermin im Juli 2020 aus – um ihn letzten Endes wieder zu streichen. „Wir hatten für diesen Zeitraum nicht ausreichend Helfer“, blickt die Präsidentin zurück.

600 bis 700 Ehrenamtliche sind für den Pfennigbasar immer rund zwei Wochen lang im Einsatz – Sammel- und Sortier-Tage mit eingeschlossen. Und dann sei da ja noch Corona gewesen. Die Pandemie war es dann auch, die dem Frauenclub 2021 und 2022 einen Strich durch die Rechnung machte.

Termin ist für den Pfennigbasar geblockt

Im kommenden Jahr nun soll es weitergehen: Laut Swaantje Katz hat die Messe die Hallen für den Zeitraum vom 23. Januar bis zum 6. Februar geblockt. Zuletzt hatten die Pfennigbasar-Macher zur Schwarzwaldhalle noch die Gartenhalle gebucht, der Brandschutz machte dies nötig.

„Stadt und Messe stehen uns mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Präsidentin Katz dankbar. Das genaue Hygienekonzept für den Basar wird noch erarbeitet. Klar ist, dass es weniger Stände geben wird, damit die notwendigen Abstände eingehalten werden können. „Die Leute sind es ja mittlerweile gewohnt, Maske zu tragen, Schlange zu stehen und Abstand zu halten“, ist Katz optimistisch.

„Für unseren Club ist es wichtig, wieder Spendengelder vergeben zu können“, betont Katz. Zuletzt habe man noch einen Teil des Erlöses von 2019 – rund 170.000 Euro – ausschütten können. 3.500 Euro gingen an das Frauenhaus in Karlsruhe, 4.759,99 Euro kamen dem Verein „aktionkinderschutz“ zugute. „Hier geht es um Prävention gegen Kindesmissbrauch und Gewalt in Karlsruhe und im Landkreis“, sagt Katz.

Mini-Pfennigbasar im Sommer

Unterdessen plant der Frauenclub wie bereits im vergangenen Jahr einen Flohmarkt im Sommer, einen Pfennigbasar im Mini-Format sozusagen. Der Erlös soll laut Katz einem speziellen Projekt zugute kommen, das bislang noch nicht feststeht. Interessierte soziale Organisationen können sich unter praesidentin@iwc-karlsruhe.com an Swaantje Katz wenden.

Die Präsidentin und ihre Mitstreiterinnen setzen derweil viel Hoffnung in das kommende Jahr. „Wir hoffen, dass sich die Lage auch im Hinblick auf die Pandemie normalisiert“, sagt Katz.

Der Pfennigbasar ist einfach eine Karlsruher Institution.
Swaantje Katz, Präsidentin des Internationalen Frauenclubs

Laut der Präsidentin kommt dem Pfennigbasar auch unter dem Nachhaltigkeitsaspekt eine große Bedeutung zu: „Es ist schön, dass nicht so viel weggeworfen wird.“ Das Konzept passe deswegen „perfekt in diese Zeit“.

Und darüber hinaus: „Der Pfennigbasar ist einfach eine Karlsruher Institution.“

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