Gleich zwei Demonstrationen in der Innenstadt, dazu der Auftritt einer Performance-Künstlerin im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM): In Karlsruhe wird am Wochenende der Protest gegen das brutale Vorgehen des iranischen Regimes wieder sichtbar.
„Frauen, Leben, Freiheit – Solidarität mit der iranischen Frauenbewegung“: Unter diesem Titel ist am Samstag in der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr eine Demonstration auf dem Stephanplatz, in Wald- und Kaiserstraße sowie auf dem Marktplatz angemeldet. Unmittelbar danach wird bis 17 Uhr in der Kaiserstraße demonstriert. Diese Veranstaltung trägt das Motto „Iran im Aufruhr“.
„Ungeachtet dessen, ob öffentliche Kundgebungen hierzulande etwas bewirken können oder nicht, finde ich es sehr wichtig, dass die Menschen ihre Solidarität mit dem Wunsch nach Freiheit und Mitbestimmung zum Ausdruck bringen“, sagte der Karlsruher Bundestagsabgeordnete Parsa Marvi (SPD) auf Anfrage dieser Redaktion. Das mache Mut und gebe Hoffnung.
Er sei fest davon überzeugt, dass die Menschen im Iran trotz des erschwerten Zugangs zu Informationen die Resonanz im Ausland sehr wohl registrieren. Marvi wurde in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren. Er bezeichnet die Ereignisse im Iran als „erschütternd“. Durch seine Herkunft sowie familiäre Verbindungen fühle er sich in besonderer Weise betroffen.
Im ZKM können Besucher die Situation iranischer Frauen nacherleben
Im ZKM wird am Samstagabend die in Weimar lebende und arbeitende Künstlerin Farzane Vaziritabar mit ihrer Performance „Gesehen Werden“ die Besucherinnen und Besucher dazu einladen, die Situation iranischer Frauen nachzuerleben und sich zu solidarisieren.
Das Publikum ist also eingebunden, wenn sie „fokussiert und bildstark“ über das Kopftuch als Symbol eine der seit vielen Jahren stärksten Protestbewegungen gegen das Regime im Iran erzählt. Die Veranstaltung geht von 18 bis 19.15 Uhr. Sie ist auf Deutsch und kostenlos.
Bereits am Freitagabend lud die Frauengruppe Feministische Intervention Karlsruhe zu einer Solidaritätsveranstaltung „mit den mutigen Kämpfen der Frauen im Iran“ ein. Dabei sprach unter anderem Mina Ahadi, Frauenrechtlerin und Vorsitzende des „Komitees gegen Steinigung im Iran“.