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Bewerbungsregeln ab 18. September

Karlsruhe rollt Lastenradförderung neu aus

Die Stadt Karlsruhe schüttet erneut viel Geld aus, um die Menschen in der Stadt zum Kauf eines Lastenrads zu motivieren. Wie genau Neubürger und Familien mit kleineren Kindern an den Zuschuss kommen, wird nach den Ferien klar.

113 Familien kamen im September 2020 mit ihren von der Stadt bezuschussten Lastenrädern auf dem Marktplatz. Bürgermeister Daniel Fluhrer begrüßte sie.
Vorreiter: 113 Familien umringten im September 2020 mit von der Stadt bezuschussten Lastenrädern auf den Marktplatz Bürgermeister Daniel Fluhrer (vorne). Foto: Monika Müller-Gmelin/Stadt Karlsruhe

Für Familien mit kleinen Kindern und Menschen, die in diesem Jahr neu nach Karlsruhe gezogen sind, könnte es sich lohnen, den 23. Oktober im Kalender anzustreichen. Denn um 0 Uhr an jenem Samstag startet die Stadt Karlsruhe eine neue Förderrunde für das Lastenrad. Am 18. September, dem Samstag nach Beginn des neuen Schuljahrs, stellt die Stadt die genauen Förderbedingungen auf ihrer Homepage vor. 200.000 Euro aus Mitteln für den Klimaschutz stehen bereit.

Wer sich innerhalb des Kampagnenmonats erfolgreich bewirbt, erhält 600 Euro für ein rein pedalbetriebenes Lastenrad oder 1.000 Euro für ein Cargo-Fahrrad mit elektrischer Unterstützung. Es gilt das Windhundprinzip: Wer zuerst kommt, profitiert. Eine Warteliste gibt es diesmal nicht. Ein Sozialbonus ist vorgesehen, es gibt aber keinen Nachhaltigkeitsbonus mehr für alle, die auf Dauer ihr Auto abschaffen.

Zur Förderung des Lastenradverkehrs hatte die Stadt Karlsruhe schon 2019 und 2020 insgesamt 250.000 Euro in die Hand genommen. Damit wurden mehr als 200 Karlsruher beim Umstieg auf muskelbetriebene Mobilität unterstützt.

Geld kommt aus dem Klimaschutzpaket

„Wir waren positiv überrascht von der Entscheidung im Gemeinderat, bauen auf dem letzten Mal auf und sind gut vorbereitet“, sagt Katrin Herold vom Team der Radverkehrsplaner im Rathaus. „Durch das Geld aus dem Klimaschutzkonzept des Umweltamts geht jetzt wieder mehr“, sagt die Expertin aus dem Stadtplanungsamt.

Anfang 2020 gehörte Stefan Dupke zu den „Pionieren“ in der Stadt, die mit Zuschuss aus der Lastenrad-Förderkampagne umstiegen. Radelte der Sozialpädagoge mit seinem dreirädrigen Lastenrad von Bulach zu seinem Arbeitsplatz in Durlach-Aue, erntete er oft erstaunte Blicke. Das ist die Aufmerksamkeit, von der sich die Radverkehrsplaner positive Effekte fürs Stadtklima und für Verkehrsprobleme versprechen. Andere Kommunen fördern auch Fahrradanhänger, Karlsruhe nicht. „Lastenräder setzen optisch einen Impuls für den Wandel, den wir fördern“, sagt Herold.

Kleine Kinder können Eltern stark motivieren

Um die Fördersumme möglichst effektiv zu verteilen, können sich im Herbst außer Neubürgern nur Familien mit kleineren Kindern bewerben. „Mit dem siebten Geburtstag ist Schluss“, sagt Herold. Aus Erfahrung weiß sie, wie stark Kinder ihre Eltern zum Umsteigen motivieren: „Die meisten steigen begeistert ins Lastenrad und fahren da viel lieber mit als im Auto.“ Das Mobilitätsverhalten werde in der Vorschulzeit geprägt: „Zehnjährige fahren ja nicht mehr in der Box mit. Die radeln hoffentlich selbst.“

Warum winkt der Honigtopf nicht auch Karlsruhern, die nicht gerade hergezogen oder junge Eltern sind? „Der neue Wohnort regt vielleicht zu neuen Mobilitätsformen an“, sagt Herold. Da tüftele man aus, wie man zwischen Wohnung, Arbeit, Hobby, Kinderbetreuung hin und her kommt. Man könne dabei entdecken, dass man in Karlsruhe weitgehend steigungsfrei gut mit dem Fahrrad unterwegs sei. „Vielleicht gibt unsere Förderung dann noch einen Anstoß, Gewohnheiten zu ändern und es mit dem Lastenrad zu probieren.“

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