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Nachhaltige Stadtentwicklung aus Kinder-Perspektive

„Karlsruhe spielt!“ erhält ersten Preis des Umweltbundesamts

Über eine Auszeichnung darf sich die stadtweite Aktion „Karlsruhe spielt!“ freuen. Die dezentrale Initiative des städtischen Kinderbüros erhielt den ersten Preis in der Kategorie „Innovativste Aktion“.

Bei der Aktion „Karlsruhe spielt“ gibt es an verschiedenen Stellen in der Stadt Angebote für Kinder und ihre Familien. Jetzt wurde die Aktion ausgezeichnet.
Bei der Aktion „Karlsruhe spielt“ gibt es an verschiedenen Stellen in der Stadt Angebote für Kinder und ihre Familien. Foto: Jörg Donecker (Archiv)

Bei dem bundesweiten Wettbewerb wurden neben Karlsruhe auch Leipzig, Kassel und Fürstenfeldbruck ausgezeichnet. Insgesamt 130 Kommunen machten mit.

Ausgelobt wurde der Preis vom Umweltbundesamt anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche im September 2021 sowie des Weltkindertages. Insgesamt 35 über die Stadt verteilte Spielorte sorgten dafür, dass Kinder und Familien im öffentlichen Raum spielen und sich spontan treffen konnten.

Ehrenamtliche Paten hatten die Aktion vor Ort betreut – der Straßenraum wurde für die Aktion gesperrt und temporär alternativ genutzt. Der erste Preis beinhaltete ein Helferfest in der „Alten Hackerei“ auf dem Schlachthof-Areal.

Eigens aus Berlin war Miriam Dross vom Umweltbundesamt angereist. „Die Intention ist eine nachhaltige Stadtentwicklung, die auch die Perspektiven von Kindern miteinbezieht. Für dieses gelungene Engagement möchten wir unsere Anerkennung ausdrücken“, sagte Dross.

Dieser Preis macht uns unheimlich stolz.
Martin Lenz, Bürgermeister

Der innovative Ansatz in Karlsruhe mit den ehrenamtlichen Paten aus der Bürgerschaft habe die Jury letztlich überzeugt. Angetan von der Ehrung war naturgemäß Bürgermeister Martin Lenz (SPD). „Dieser Preis macht uns unheimlich stolz. Mein Dank an alle, die sich engagiert haben, den öffentlichen Raum neu auszuhandeln und sich für eine ganzheitliche Stadtentwicklung einzusetzen.“

Helfer-Fest für ehrenamtliche Paten

Rund 100 Paten und Patinnen feierten derweil ausgelassen mit und genossen kühle Getränke sowie Kulinarisches im gemütlichen Biergarten der „Alten Hackerei“. So auch Sabrina König und Ina Süßenbach. Die Kindertagespflegekräfte hatten sich in der Häusserstraße für das Projekt im vergangenen September starkgemacht.

Auf der abgesperrten Straße in der Südstadt ging beispielsweise ein Mini-Flohmarkt über die Bühne. Das Pflaster wurde bemalt, die Kinder konnten sich dort nach Herzenslust austoben und mit Bobbycars Wettrennen fahren. „Wir haben auch schon beim Parking Day mitgemacht. Kinder haben Seifenblasen geblasen und die Eltern haben sich nett unterhalten. Alle hatten richtig Spaß “, meinten die Beiden unisono.

2022 sollen 50 Straßen dabei sein

Während 2021 rund 35 Straßen zu Spielorten umfunktioniert wurden, sollen September 2022 bei der Neuauflage bereits 50 Straßen mit von der Partie sein. Wichtig ist Jonas Nees, Kinderbeauftragter und Leiter des federführenden städtischen Kinderbüros, dass die Aktion nicht einfach verpufft, sondern nachhaltig wirkt. So seien aus „Karlsruhe spielt!“ heraus rund zehn Prozent der bespielten Straßenflächen zu verkehrsberuhigten Zonen oder Spielstraßen umgewidmet worden.

„Es ist ein gelungenes Beispiel des Zusammenwirkens von der Zivilgesellschaft mit den verschiedenen Ämtern. Es geht um die Frage, wie eine menschengerechtere und kindgerechtere Stadtentwicklung gelingen kann“, so Nees. Letztlich solle der öffentliche Raum künftig auch anders erlebbar werden als bislang.

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