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Infektionszahlen steigen

Stadt- und Landkreis Karlsruhe jetzt über Corona-Warnwert

Lange lagen der Stadt- und Landkreis Karlsruhe bei der Anzahl der gemeldeten Corona-Fälle deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Doch langsam aber sicher wird auch die Region zum Risikogebiet.

Proben für Corona-Tests werden einem Labor für die weitere Untersuchung vorbereitet.
Proben für Corona-Tests werden einem Labor für die weitere Untersuchung vorbereitet. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Nach einem deutlichen Anstieg der gemeldeten Corona-Fälle haben nun auch der Stadt- und der Landkreis Karlsruhe den Schwellenwert von 35 Neuinfizierten pro 100.000 Menschen in den vergangenen sieben Tagen übersprungen.

Update: Der Landkreis Karlsruhe überschreitet den Grenzwert

Der Landkreis Karlsruhe ist seit Freitagabend im roten Corona-Bereich.

Im Stadtkreis beträgt dieser Wert nach 70 neuen Fällen mit aktuell 284 Infizierten am Donnerstag nun 38,1. Im Landkreis waren dem Gesundheitsamt am Donnerstagmorgen 369 Fälle bekannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 43,4. Keine Infizierten gibt es derzeit lediglich in der Gemeinde Zaisenhausen.

Bei deutlich über 200 Fällen innerhalb von wenigen Tagen waren die Kapazitäten des Gesundheitsamts am Limit angelangt, teilt Pressesprecher Martin Zawichowski vom Landratsamt auf Anfrage der BNN mit. Weil man sich darauf konzentrierte, die positiv Getesteten in häusliche Isolation zu schicken und die Kontaktpersonen zu ermitteln, wurden zahlreiche Fälle erst mit Verspätung an die übergeordneten Behörden gemeldet, begründete Zawichowski den „scheinbar sprunghaften“ Anstieg vom Donnerstag. Alleine von Montag bis Mittwoch hatte das Containment-Team des Gesundheitsamts über 1.300 Personen identifiziert und verständigt, um die Kontaktpersonen der Infizierten in häusliche Isolation oder Quarantäne zu schicken. „Mittlerweile sind wir aber wieder auf den aktuellen Stand“, so Zawichowski. Weil nun auch Mitarbeiter der Bundeswehr und von anderen Abteilungen der Verwaltung bei der Kontaktnachverfolgung helfen, könne man bekannte Infektionsketten wie bisher zeitnah ermitteln und unterbrechen.

Bislang neun Covid-Tote im Marxzeller Pflegeheim

Neue Hotspots gab es im Stadt- und Landkreis in dieser Woche nicht. Die bereits bekannten Infektionscluster aus den vergangenen 14 Tagen waren die Carl-Hofer-Schule in Karlsruhe, in der sich neun Schüler und zwei Lehrer mit dem Coronavirus infizierten, eine Firma im Kraichgau mit elf Corona-Fällen in der Belegschaft und die beiden Pflegeheime in Bad Schönborn mit 27 (davon neun Mitarbeiter) und Marxzell mit 55 (davon 16 Mitarbeiter) Infizierten. In Marxzell sind mittlerweile neun Heimbewohner mit oder an einer Covid-19-Infektion gestorben.

In den Intensivstationen der Krankenhäuser ist die Corona-Krise ebenfalls wieder angekommen. Acht Covid-19-Patienten wurden am Donnerstag in den Kliniken des Stadt- und Landkreises intensivmedizinisch behandelt, vier davon invasiv beatmet. Noch sind 54 der 191 Intensivbetten im Stadt- und Landkreis nicht belegt.

Gesundheitsamt bittet um Einhaltung der AHA-Regeln

Überraschend kommt der jüngste Anstieg für die Behörden nicht. Der stellvertretende Gesundheitsamtsleiter Ulrich Wagner hatte in einem Interview mit den BNN bereits am Dienstag prognostiziert, dass sich die Werte für den Stadt- und Landkreis, die lange unter dem Landesdurchschnitt von derzeit deutlich über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Leute innerhalb von einer Woche lagen, in den kommenden Tagen „hochschaukeln“ würden. Deshalb sollten die Karlsruher bei Menschenansammlungen eine Maske tragen und ihre Sozialkontakte so weit wie möglich reduzieren, so Wagner. „Ob die Infektionszahlen weiter steigen, hat jeder von uns selbst in der Hand. Wer sich an die einfachen AHA-Maßnahmen, also Abstand, Hygiene, Alltagsmaske hält, und sorgsam im Umgang mit den eigenen sozialen Kontakten ist, tut ein Maximum, um Ansteckungen zu vermeiden.“

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