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Preissprung im Sommer

Karlsruhe will Parkgebühren deutlich erhöhen

Das Parken in der Karlsruher City soll deutlich teurer werden. Begründet wird die geplante Preiserhöhung mit dem Klimaschutz.

ARCHIV - Ein Schild mit dem Hinweis «Parkscheinautomat. Hier Parkschein lösen.» steht am 05.12.2016 in der Innenstadt von Frankfurt am Main (Hessen) an einer Straße mit ausgewiesenen Parkplätzen. (zu dpa «Parksünder-Paradies Wochenende - Städten fehlt Geld für Kontrollen» vom 05.05.2017) Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Karlsruhe plant einen Preissprung: Ab Sommer soll das Parken auf öffentlichen Plätzen in der City teurer werden. Foto: Arne Dedert

Autofahrer müssen sich in Karlsruhe auf deutlich steigende Parkgebühren einstellen. Begründet wird der Preissprung mit dem Klimaschutz. Die neuen Tarife gelten für öffentliche Parkplätze, nicht für privat betriebene Parkhäuser.

Wer am Straßenrand ein Ticket löst, muss in Karlsruhe dabei wohl bald mehr einwerfen als in anderen Großstädten im Land. Lediglich in Stuttgart und Freiburg werden vergleichbare Preise erhoben.

Den Plänen der Stadt zufolge werden in der Karlsruher City beispielsweise vier Euro pro Stunde fällig statt bisher 2,50 Euro. Vor Krankenhäusern und Altersheimen wird es weiter ein Tagesticket geben, das 15 statt derzeit sechs Euro kosten soll.

Sagt der Gemeinderat am nächsten Dienstag Ja zu dieser Satzung, sollen die neuen Tarife ab 1. Juni gelten. Zuvor müssen die Parkautomaten technisch angepasst werden.

Parken ist in Mannheim und Heidelberg günstiger

Beispiel Tarifzone 1: Dieses Gebiet umfasst unter anderem die Kapellen-, die Sophien-, die Wald- und die Stephanienstraße sowie die Südseite der Kriegsstraße. Bisher kosten dort 15 Minuten parken 50 Cent, künftig soll ein Euro fällig sein. Danach kosten bis zu 30 Minuten bisher 1,50 Euro, es sollen ab Sommer zwei Euro werden.

In der weniger citynahen Zone 2 sollen die ersten 30 Minuten ein Euro statt bisher 50 Cent kosten. Danach sind für bis zu 60 Minuten zwei Euro statt bisher einem angestrebt. Bis zu zwei Stunden sollen vier statt jetzt 2,50 Euro kosten.

Zum Vergleich: In Mannheim kostet das Parken auf öffentlichen Plätzen zwischen 90 Cent und 1,80 Euro pro Stunde. In Heidelberg sind 2,10 Euro fällig, Baden-Baden nimmt zwischen zwei und 2,50 Euro pro Stunde. Mainz, Augsburg oder Bielefeld bewegen sich beispielsweise auf dem Niveau der derzeitigen Karlsruher Tarife.

Zuletzt beschloss Karlsruhe im Jahr 2016 eine Erhöhung der Parkgebühren. Für die Anpassung im kommenden Sommer gab der Gemeinderat jedoch bereits im Januar 2020 grundsätzlich grünes Licht. Damals war von einer Sofortmaßnahme zum Klimaschutz die Rede.

Auch in den zwischen Grünen und SPD im gemeinsamen OB-Wahlkampf vereinbarten Leitlinien ist von einer „kontinuierlichen Erhöhung der Parkgebühren“ die Rede. Gleichzeitig betonte man die Absicht, die Anzahl der Kfz-Stellplätze insbesondere in der Innenstadt „konsequent und kontinuierlich zugunsten von Fuß- und Radverkehr sowie von Begrünungsmaßnahmen“ zu reduzieren.

Überhaupt sprachen der im Dezember wiedergewählte Oberbürgermeister Frank Mentrup und seine Partner von einem „weitgehenden Rückbau der Straßen“ für den motorisierten Individualverkehr. Das Label „autofreie Innenstadt“ solle zu einem besonderen Merkmal der Lebensqualität Karlsruhes werden, steht in den Leitlinien.

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